Forty Seven

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Am nächsten Morgen, werde ich schon relativ früh wach.
Mit einer Hand auf dem Mund, winde ich mich aus Zach's Armen und laufe in das Bad. Schnell beuge ich mich über die Toilette und übergebe mich.

Ätzend.

Als nichts mehr kommt spüle ich und putze mir die Zähne. Sicherheitshalber benutze ich noch eine Mundspülung. 

Kraftlos gehe ich wieder ins Schlafzimmer zurück. Zach liegt immer noch tief eingemurmelt in der Decke und schnarcht leise. Seufzend mache ich mich auf den Weg in die Küche. Ich kann wie eh nicht mehr einschlafen, dann kann ich auch genauso gut Frühstück vorbereiten. Nur wo kriege ich jetzt Brötchen her?

Ich schleiche mich wieder zurück ins Zimmer und ziehe mir eine schwarze Jeans und einen dunkelgrünen Pullover von Zach an. Ich ziehe mir noch meine Schuhe an und schnappe mir aus Zach's Brieftasche einen 10 Euro Schein.

Als ich alles habe, schlendere ich aus dem Haus und gehe dem Weg, den ich gestern mit Zach gegangen bin.
Ich schaue mich um, aber ich sehe einfach keine Bäckerei. Also gehe ich die Straße weiter entlang, doch plötzlich halte ich inne. Mein Kopf ist wie leer gefegt.

Verwirrt sehe ich mich um. Wo bin ich?

Zittrig drehe ich mich einmal im Kreis. Wie bin hier her gekommen? Wo ist Zach? Warum hat er mich alleine gelassen? Er soll zurück kommen!

Ich fange an zu schluchzen und Tränen strömen mein Gesicht hinunter. Ich brauche Hilfe.

"Zachy wo bist du?", rufe ich ängstlich.

Leute die die Straße entlang gehen, sehen mich komisch an. Sie gehen weiter. Ich bin ihnen egal. Sie kennen dich ja noch nicht einmal.

Ich gehe weiter gerade aus und versuche meinen Heulkrampf einzustellen. Mein Kopf pocht und ich habe das Gefühl, das er gleich explodiert. Das kann doch nicht war sein! Ich will doch einfach nur nach Hause zu Zach! Warum Hilft mir denn niemand.

"Buongiorno Kai, ist alles in Ordnung?", fragt eine Stimme. Ich drehe mich um und sehe Giovanni. Er mustert mich besorgt und winkt mich in seine Pizzeria. Schnell laufe ich zu ihm und setze mich an einen freien Tisch. Giovanni folgt mir und setzt sich gegenüber von mir hin.

"Was ist los, wo ist Zach?", fragt er.

Ich schüttel den Kopf."I-ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht wie ich hier her gekommen bin , geschweige denn wo ich bin", weine ich.

Giovanni legt eine Hand auf meinen Arm, "Soll ich Zachary anrufen und ihm sagen wo du bist, so das er dich abholen kann? Er macht sich bestimmt sorgen."

Oh nein! "Das wollte ich nicht", flüster ich.

"Ich weiß, alles wird gut. Ich rufe ihn jetzt an und sage jemanden Bescheid, dir eine Pizza zu machen. Welche hättest du gerne?", fragt er lächelnd.

Ich beiße mir auf die Lippe, "Ich hab keinen Hunger, aber danke Giovanni."
Er nickt und geht zum Tresen.

Hoffentlich kommt Zach schnell. Ich mache mich ganz klein und ziehe den Kopf ein um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Das ist das letzte was ich jetzt brauche. Ich sehe zu Giovanni, der gerade am Telefon ist und wahrscheinlich mit Zach telefoniert.

Kurz darauf kommt er wieder zu mir. "Zach ist jetzt auf dem Weg hier her. Er beeilt sich", informiert er mich.

"Danke", bringe ich leise raus. Giovanni greift meine Hand, "Nicht dafür mein Lieber."

Er bleibt noch etwas bei mir, muss dann aber wieder an die Arbeit.
Ich schaue jede 2 Sekunden aus dem Fenster. Wo bist du Zach? Meine Augen füllen sich wieder mit Tränen. Ich ziehe den Pullover über meine Hände um mein Zittern zu verdecken.
Wie bin ich hier gelandet? Warum bin ich nicht bei Zach? Mein Kopf brummt vor lauter Fragen, doch ich habe Angst Giovanni nach Kopfschmerztabletten zu fragen.

Steps of WeatherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt