Ninety Three

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Wie kann ein Mensch nur so perfekt sein? Ich weiß, ich weiß. Perfekt gibt es nicht. Perfekt ist niemand. Doch perfekt wird doch immer individuell gesehen. Also kann ich ruhig sagen, dass er perfekt ist, weil er es in meinen Augen einfach ist. Ja, definitiv ist er in meinen Augen der perfekteste Mensch auf dieser Welt. Perfekt für mich.

Fast schon gruselig, dass es mir Freude bereitet, ihm einfach nur beim schlafen zu zu sehen. Er wirkt wie ein Engel, weil er sich ganz auf dem Bett ausgebreitet hat, was einerseits ganz süß ist, mir andererseits nur wenig Platz lässt. Ich glaube wir müssen uns ein neues Bett kaufen, am besten ein Kingsize Bett. Und mit wir meine ich natürlich, dass er eins kaufen soll, aber das kann noch warten.

Ich bin nur froh, endlich wieder hier sein zu können. Leicht fröstelnd ziehe ich die Decke etwas weiter zu mir, doch sofort dreht sich auch Zach zu mir, welcher mich im Schlaf automatisch an seine Brust zieht. Sofort entfährt mir ein Seufzen, da es sich so gut anfühlt, wieder in seinen starken Armen zu liegen. Außerdem ist er auch nackt, weswegen seine Männlichkeit direkt an meinen Po gepresst wird. Um nicht auf dreckige Gedanken zu kommen, versuche ich mich ihm zu entziehen, was aber dazu führt, dass er mich wieder energisch zu sich holt, was wiederum dazuführt, dass ich mit meinem Po hin und her wackel um seinem Mini-me zu entkommen.

Doch meine Versuche werden prompt unterbrochen, als Zachs Hände zu meinen Hüften schellen und sie still halten.
"Wenn du nicht willst, dass ich dich nochmal in Grund und Boden ficke, solltest du lieber aufhören", murmelt er mit seiner rauen, noch verschlafenden Stimme in mein Ohr.

Grinsend drehe ich mich zu ihm um und beiße mir auf die Lippe, "Versprechen oder Drohung?"

Müde lächelnd greift er nach meinem Allerwertesten und gibt mir einen kleinen Klaps, "Hm, Beides babe, beides."

Nun schaue ich diesem perfekten Mann in die Augen. Perfekt, wegen so vieler Dinge. Perfekt, perfekt...
"Perfekt", flüstre ich.

"Perfekt?", grinsend zieht er eine Augenbraue hoch.

Ich nicke, "Du. Du bist Perfekt. Perfekt  für mich. Perfekt, weil du so bist wie du bist. Perfekt, weil du mich so liebst, wie ich dich liebe. Perfekt, weil du mein Retter bist, der mich von dem bösen Buben befreit hat. Perfekt, gott so perfekt..."

Die ganze Zeit schaut mich der perfekte Mensch an. Er scheint ergründen zu wollen, warum ich sage, was ich sage. Scheint widersprechen zu wollen. Scheint sich nicht so zu sehen, wie ich ihn sehe.

Nach einer Weile der stille legt er eine Hand an meine Wange und flüstert, "Perfekt nur für dich. Nur durch dich."

"Weißt du, ich habe nie daran gedacht, was die guten Seiten an der Operation gewesen sind und daran, dass ich noch lebe. Meine Beine haben den ganzen Fokus auf sich gezogen, ohne, dass ich etwas dagegen hätte tun können. Doch jetzt sehe ich die guten Seiten. Ich sehe meine Freunde. Ich sehe meine Familie. Ich sehe dich", murmel ich und lege meinen Kopf an seine Brust. Gott, noch mehr Gefühlsduselei geht wohl nicht.

Als nach Minuten von Stille immer noch keine Antwort von ihm kommt, schaue ich auf und muss feststellen, dass der Dreckskerl wieder eingeschlafen ist. Wacht auf, weil er denkt es gibt Sex und schläft wieder ein, weil kein Sex kommt... typisch! Doch muss ich mir mit Mühe ein Lächeln verkneifen, da er so friedlich aussieht, wie ein kleines Baby. Ein kleines, sexsüchtiges, trotzdem verschlafenes Baby.

Und jetzt kommt wieder ein 'Kennt-ihr-das' Moment. Denn kennt ihr das, wenn ihr am Handy seit und euch keiner schreibt, aber gerade wenn ihr euch hinlegt und schlafen wollt, klopfen alle an eurer Tür. Metaphorisch gesprochen natürlich.

Seufzend nehme ich also mein Handy in die Hand und gehe auf Whatsapp auf Austins Chat.

Er hat Bilder von mir veröffentlicht.

Steps of WeatherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt