Fifty Two

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Genau ein Monat ist nun vergangen. Zach's Albträume werden immer häufiger und heftiger. Aber jedes Mal, wenn ich versuche mit ihm darüber zu reden, blockiert er. Also hab ich beschlossen, nicht mehr nachzuhaken und es dabei zu belassen. Immer wenn er in der Nacht aufwacht, kuschel ich mich noch enger als sonst an ihn, weil ich ihn beruhigen will, was auch meistens klappt. 

Wir liegen gerade in seinem Bett und er ist gerade wieder eingeschlafen. Ich seufze. Schlafen kann ich jetzt vergessen. Vorsichtig löse ich mich aus seinem Griff und gehe in die Küche.

Da es schon 6 Uhr morgens ist, beschließe ich, uns Frühstück zu machen. Ich brate Eier mit Speck an und mache nebenbei noch einen Kakao und einen Kaffee. Als das Essen fertig ist, verteile ich es auf zwei Teller und stelle sie mit Besteck auf den Tisch. Der Kaffee und der Kakao folgen.

Leise schleiche ich mich zurück in Zach's Zimmer.

"Aufwachen Babe", flüstere ich in sein Ohr und schüttel ihn leicht an der Schulter.

Er grummelt etwas, macht aber keine Anstalten aufzuwachen. Dann muss ich wohl zu härteren Mitteln greifen.

"ZACHY AUFSTEHEN!", schreie ich laut in sein Ohr. Er zuckt gewaltig zusammen und springt hoch, so dass unsere Köpfe zusammen prallen.

Zischend halte ich mir den Kopf, der anfängt richtig weh zu tun. Zach tut es mir gleich und reibt sich die Stelle an der wir uns getroffen haben.

"Wofür war das denn?", murmelt er und schaut mich mies gelaunt an.

"Hey! Maul mich nicht so an", sage ich und schlage ihn.

Sein Mund klappt auf, "Wieso schlägst du mich?"

Ich ziehe nur eine Augenbraue hoch.

"Ich hab frühstück gemacht."

Zach sieht mich ungläubig an und lässt sich wieder nach hinten fallen.

"Weather, es ist noch so Früh und ich hab die Nacht über fast kein Auge zu bekommen, bitte lass mich schlafen", nuschelt er müde in sein Kissen.

Wütend schnaube ich, "Glaubst du etwa ich hätte ein verdammtes Auge zu bekommen?! Nein hab ich nicht. Und wieso? Weil ein gewisser Jemand ein Waschlappen ist und wegen Albträumen getröstet werden muss!"

Kaum haben die Worte meinen Mund verlassen, bereue ich sie. Zach wendet den Blick von mir und beißt sich  auf die Unterlippe. Er öffnet den Mund um mir zu antworten, aber ich komme ihm zuvor.

"Es tut mir leid", murmel ich.

Er schüttelt den Kopf, "Du kannst nichts dafür, der Tumor-"

"Jetzt schieb das doch nicht immer auf den Tumor! Ich kann auch so mal Ausrasten, ohne das gleich dieser scheiß Tumor daran Schuld ist!", schreie ich sauer.

Zach atmet tief ein und aus und reibt sich den Nasenrücken, "Kai geh bitte mit dem Ton runter."

"Denkst du, dass du jetzt bestimmen darfst wie ich zu reden habe?! Du hast mir nichts zu sagen!", ich war richtig in Rage.

"So mein ich das doch überhaupt nicht", sagt er bemüht ruhig.

"Also erfinde ich jetzt schon Sachen? Hat das vielleicht auch mit dem Tumor zu tun?", keife ich und haue in ein Kissen.

Mein Freund nimmt meine Hände und hält sie fest. "Komm runter", er schaut mir tief in die Augen.

Heiße Tränen verlassen meine Augenwinkel und bannen sich einen Weg über meine Wangen.

"Du tust mir weh, warum tust du mir weh?", weine ich und versuche mich aus seinem Griff zu lösen. Verzweifelt versuche ich seine Hände abzuschütteln, aber es funktioniert nicht.

Steps of WeatherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt