Seufzend setze ich mich auf die Couch. Zach hatte mich zu sich nach hause mitgenommen als ich eingeschlafen war. Eigentlich könnte man es glatt als kidnapping durch gehen lasse.
Und jetzt sitze ich hier gezwungener Maßen und warte darauf das Zach mit dem Trinken zu mir kommt."Ich kann nicht fassen das du dich betrunken hast!", reißt mich Zach's Stimme aus meinen Gedanken.
Mein Kopf schellt hoch. Ich schnaube, sage aber nichts. Das ist doch nicht zu fassen! Jetzt tut er so als ob ich an allem schuld wär. Er ist an allem schuld, ganz allein er!
Zach schiebt meine Beine auseinander und hockt sich zwischen sie. "Wie kann man nur so verantwortungslos sein! Es hätte sonst was passieren können. Stell dir mal vor du wärst gar nicht mehr aufgewacht oder hättest zu viel Blut verloren! Wie Dumm kann man den sein! Du bist doch kein kleines Kind mehr, dem man alle Konsequenzen eintrichtern muss!", fährt er mich an.
Ich knirsche mit den Zähnen und schubse ihn von mir. "ICH BIN NOCH EIN KIND VERDAMMT! Ich mache Dummheiten. Ich bin nicht veranwortungsvoll. Und es ist mir egal was sonst noch hätte passieren können! Ich wollte einmal NUR EIN VERDAMMTES MAL ein normaler Teenager sein, der sich mit Freunden trifft, lacht und trinkt. UND vorallem wollte ich für einen Moment vergessen das DU mich von anfang an belogen und betrogen hast! Also komm mir ja nicht mit deinem, 'wie dumm kann man nur sein', wenn du genauso dumm bist!", schreie ich ihm voller Wut ins Gesicht. Tränen laufen über meine Wange doch ich ignoriere sie.
"Du hast mir Hoffnung gemacht. Du hast mich gut fühlen lassen, mich denken lassen das es vielleicht doch ein Happy End geben wird. Ich hätte alles für dich getan. Gott, ich bin so sehr in dich verliebt, Zach. Ich wollte sogar für dich, die Operation machen... Wie konntest du nur? Hat es dir Spaß gemacht mein Herz zu brechen?"Er schüttelt mit dem Kopf, seine Augen werden glasig. "Glaub mir bitte Kai. Nichts von dem was ich gesagt oder getan habe, war eine Lüge. Es war alles wahr! Du bist der Erste, der mich nach Fin's Tod gut fühlen lässt. Ich hatte seit Fin keine Andere Beziehung mehr. Wir waren seit unserer Jugend zusammen! Ich bin an ihn gewöhnt, weil ich nach ihm keinen mehr in meine Nähe gelassen hab. Vielleicht habe ich dich deswegen, aus Reflex, Fin genannt. Man, ich weiß es doch auch nicht! Ich weiß aber, das es noch lange keine Entschuldigung dafür ist, das ich dich so genannt habe. Und was ich noch besser weiß ist, das ich dich nicht verlieren will", flüstert er, tränenerstickt.
Wie herzlos kann ich eigentlich sein! Ich wusste doch das seine Wunde noch frisch war. Ich wusste das er und Fin lange zusammen waren. Ich wusste das er noch traurig darüber ist. Aber das ist doch jeder, wenn er jemanden verliert, der ihm sehr wichtig war. Und ich raste komplett aus nur weil er mich Fin genannt hat.
"Kai?", fragt Zach vorsichtig.
Ich schüttel den Kopf, was ihn erstarren lässt. "Wenn sich hier jemand entschuligen muss, dann ja wohl ich. Ich kann jetzt verstehen, wieso dieses Drama entstanden ist. Aber du musst auch verstehen, das es mich ziemlich getroffen hat, als du mich Fin genannt hast. Ich hab gedacht das du dir die ganze Zeit über vorgestellt hast, ich sei er. Ich dachte du benutzt mich nur", murmel ich.
"Nie im Leben würde ich dich benutzen!", widerspricht Zach mir und legt sachte eine Hand auf mein Knie. "Dafür bist du mir viel zu wichtig."
Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen und ich schau in seine Augen. Dieses schönen blauen Augen, in denen ich mich verlieren könnte.
"Worüber denkst du nach?"
"Über dich", murmel ich wahrheitsgemäß. Ich seufze. Im nächsten Moment ziehe ich ihn an mich. Er will mich küssen, doch ich weiche ihm geschickt aus. Zach sieht mich mit gehobener Augenbraue an.
"Hast du mir immer noch nicht verziehen?", fragt er ungläubig.
Lachend nicke ich, "Nope. Du musst dir mich erst wieder verdienen."Sein Mund Klappt auf. Gespielt fassungslos sieht er mich an. "Du Mistkäfer!", sagt er und drückt mich runter auf die Couch.
Ich sehe ihn warnend, aber mit einem Lächeln, an. "Wehe du Küsst mich!", knurre ich.
Zach legt sich auf mich drauf und stützt sich auf seinen Unterarmen ab.
"Du bist nicht gerade ein Fliegengewicht", sage ich und tue so als ob ich keine Luft mehr bekomme.Zach lacht leicht, steht aber auf, bevor er meine Beine hebt, sich hinsetzt und sie anschließend über seinen Schoß zu legen. "Ich verspreche dir, das ich es wieder gut machen werde. Diesen Freitag um genau zu sein", lächelt er sanft und beginnt meine Füße zu massieren. Ich stöhne wohlwollend. Wenn er eins kann, dann ist es mich zu massieren.
"Was ist am Freitag?", frage ich und beobachte ihn.
"Wir machen einen kleinen Ausflug übers Wochenende", grinst er.
Ich ziehe meine Brauen zusammen, "Was ist mit meinen Eltern?", harke ich nach.
Er quittiert meine Frage mit einer wegwerfenden Handbewegung, "Das habe ich schon längst mit ihnen abgeklärt."Okay. "Wo fahren wir hin?", neugierig stütze ich mich auf meinen Ellenbogen ab.
"Ist eine Überraschung", sagt er.
Grummelnd greife ich nach meinem Glas. "Ich hasse Überraschungen", murmel ich bevor ich einen Schluck trinke.
Zach's grinsen wird breiter, "Diese Überraschung wirst du lieben!"Das werden wir ja noch sehen. Heute ist Dienstag, also noch 3 Tage. Das ist doch bescheuert. Warum musste er mir das jetzt sagen. Jetzt bin ich total aufgekratzt. Ich will wissen wo wir hinfahren, damit ich mich darauf vorbereiten kann falls es mir nicht gefällt. Ich hasse es einfach überrascht zu werden.
"Kannst du mich jetzt nach Hause bringen?", frage ich.
Er nickt leicht, "Natürlich."
Zusammen stehen wir auf und ziehen uns an, bevor wir nach draußen gehen und ins Auto steigen.Zach startet den Wagen und fährt los.
Nach einer Weile bricht er die Stille, "Ich habe deinen Eltern bescheid gesagt."
Genervt atme ich aus. "Musste das sein?"
Seine Augen weiter auf die Straße gerichtet, antwortet er mir, "Ja und das weißt du auch. Aber ich habe ihnen gesagt das du nicht darüber reden willst und ich schon mit dir über die Folgen geredet habe."
Ich nicke nur und lehne meinen Kopf an das Fenster.Ich schalte das Radio leise an und lausche einfach der Musik.
"Kai?", murmelt Zach.
Fragend schaue ich zu ihm, "Hm?"
Er beißt sich auf die Lippe. "Du meintest vorhin, das du die Operation machen wolltest. Für mich. Willst du es immer noch?", fragt er leise.
Meine Augen schließen sich. "Ich weiß es nicht. Es ist alles so verwirrend. Ich hab wirklich keine Ahnung ob ich es will oder nicht", gebe ich zu.
Er atmet tief ein."Aber du denkst darrüber nach?", hoffnungsvoll sieht er mich kurz an.
"Ja", flüstere ich.Der rest der Autofahrt verläuft still. Jediglich die leise Musik des Radio's ist zu hören. Ehrlich gesagt bin ich auch froh nicht mehr reden zu müssen. Ich bin viel zu Müde. Mittlerweile ist es schon Dunkel Draußen. Gähnend murmel ich mich tiefer in den Sitz.
"Baby, nicht einschlafen", sagt Zach und streichelt über mein Knie.
Ich brumme nur.
"Wir sind gleich da", wirft er ein, was mich nach draußen gucken lässt. Aber ich erkenne so gut wie nichts.
"Ich sehe nichts", meine ich.
Zach schnaubt, "Es ist ja auch stockduster. Aber nur noch einmal abbiegen und wir sind angekommen."
Ich gebe mein bestes um die Augen offen zu halten. Er hatte recht. Wir mussten nur noch abbiegen. Zach schaltet den Motor aus und steigt aus dem Wagen. Ich schnalle mich ab und will die Tür gerade öffnen, als Zach mir zuvor kommt und sie aufreißt.
"Vielen Dank. Das hätte ich auch alleine geschafft", murmel ich beleidigt und steige aus.
Zach zieht mich in eine Umarmung. "Ich habs gerne gemacht", grinst er und drückt mich fest an sich. Ich lehne mich an seine Brust und schließe für einen Moment die Augen. "Rufst du mich morgen an?", erkundige ich mich beiläufig. Bitte sag ja. Bitte sag ja.
Er lacht, "Na klar."
Yes!
"Gute Nacht Zachy", hauche ich und entferne mich rückwärts von ihm.
"Gute Nacht. Schlaf gut un träum was schönes mein Engel", lächelt er Sanft._____________________________________
Ich habe es völlig verpennt am Samstag ein Kapitel hochzuladen. Das tut mir wirklich leid.
Ich wünsche euch allen einen Guten Start in die Woche ❤
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Steps of Weather
Novela JuvenilFang nie an aufzuhören, hör nie auf anzufangen. Kais Leben ist nicht einfach, war es nie, wird es nie. Er kam mit starken Kopfschmerzen ins Krankenhaus und ging nach Hause mit einem Gehirntumor. Wer hätte gedacht, dass Dr. Google einmal richtig lie...