Thirty Five

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An Zach's Haus angekommen gebe ich Austin die Leine von Blacky und gehe mit schnellen Schritten zu der Eingangstür. Ich hole einmal tief Luft, ehe ich klingel. Aber es passiert nichts. Verwirrt umrunde ich das Haus und schaue durch die Fenster. Wieder nichts. Deshalb klingel ich wieder, nur dieses mal halte ich den Finger auf der Klingel gedrückt und hämmere mit der anderen Hand gegen die Tür.

"Mach auf du beschissenes Arschloch!", schreie ich so laut ich kann. "Mach auf! Mach auf! Mach auf!"

Wut steigt in mir auf und ich trete heftig gegen die Tür und schlage auf sie ein. Leider nicht hart genung. Denn anstatt die Tür kaputt zu machen, sind meine Hände aufgescheuert und bluten und mit meinem Fuß kann ich nicht mehr auftreten. "Verdammt!",zische ich als ich meinen Fuß bewegen will. "Das kann doch alles nicht wahr sein!"

"Warum rufst du ihn nicht einfach an und sagst ihm das du wissen willst was er macht?", fragt Jai und zieht seine Augenbraue nach oben.

Was fällt ihm eigentlich ein! "Denkst du ich bin BESCHEUERT?! Ich habe ihn doch schon gefragt und er hat es mir nicht gesagt!", schnauze ich ihn an.

Ich halte das nicht aus. Ich fange an mir die Seele aus dem Leib zu schreien und hämmere wieder auf die Tür ein. "ICH HASSE DICH ZACH! MACH SOFORT DIESE SCHEISS TÜR AUF!"

Jai packt mich bei den Schultern und schüttelt mich. "Beruhige dich Kai, er ist nicht zu Hause."
Der kann mich mal, soll er sich doch selbst beruhigen. Aus diesem Grund beiße ich ihm auch in den Arm. Das hatte Jai nicht erwartet, denn seine Augen weiten sich erschrocken. Er lässt mich los und hält sich den angeknabberten Arm.

"Er hat mich gebissen!", ruft er ungläubig.

Austin geht zu Jai und Schmunzelt leicht. "Nimm es wie ein Mann Babe."

Da die beiden kurz abgelenkt sind, suche ich den Boden nach einem großen Stein ab. Schnell werde ich fündig und hiefe den Stein hoch und humpel zu dem am näheliegensten Fenster. Mein Fuß mag zwar weh tun, aber das hält mich nicht von meiner Tat ab. Mit all meiner Kraft hole ich aus.

"STOP!", höre ich Austin schrill schreien. Kurz darauf wird mir der Stein entzogen. Ich blicke hinter mich, und sehe Jai der den Stein wieder zurück auf den Boden schmeißt.
Austin rennt mit Blacky zu uns rüber und gibt Jai die Leine. Dann kommt er zu mir und hält mich an den Schultern fest. Genau so wie es Jai vor ihm gemacht hat.

Doch anderes als Jai versucht er es gar nicht erst mit den beruhigenden Worten. Austin sieht mich leicht Sauer an und gibt mir eine deftige Ohrfeige.
Mit offenen Mund halte ich mir meine nun pulsierende Wange. Er hatte fest zu geschlagen.
"Jetzt beruhigst du dich verdammt nochmal! Du kannst doch nicht einfach ein Fenster einschlagen! Sag mal geht's dir noch gut?", kreischt er.

Trotzig verschränke ich meine Arme. "Mir ging es gut, bis du mich geschlagen hast", motze ich.

Austin's rechtes Auge beginnt zu zucken. Irgendwie gruselig.

"Du kannst froh sein das ich dir nicht den Kopf abgerissen hat!", knurrt er und schüttelt mich fest durch.

"Wir fahren Nachhause", bestimmt Jai und legt eine Hand auf Austins Schulter. "Komm runter", hörte ich ihn sanft in Austin's Ohr flüstern.

Angewidert davon das die beiden nun eine perfekte Beziehung füren, humpel ich mit Schmerzen den Weg zum Auto.
Wenn Zach nicht zuhause ist, wo ist er dann?

"Kai, wieso humpelst du?", fragt Jai.

"Weil mein Fuß weh tut."

Meine patzige Antwort quittiert er augenrollend. Er schubs mich auf den Beifahrersitz und zieht mir den Schuh samt meiner Socke aus. Er nimmt meinen angeschwollenen Fuß in die Hände. "Wir müssen damit zum Arzt", murmelt Jai und macht anstalten meinen Fuß wieder an zu ziehen. Ich schlage seine Hände weg. "Das werde ich wohl noch alleine schaffen", grummel ich.

Steps of WeatherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt