"Machen wir das jetzt immer?", frage ich mit roten Wangen und steige aus der Badewanne.
"Meinst du den Sex oder das Baden?", grinst Zach frech.
"Beides", murmel ich und rolle die Augen.
Er steigt ebenfalls aus der Badewanne und zieht mich an sich. Ich quieke auf und versuche ihn von mir zu stoßen.
"Zach lass das! Wir sind beide Nackt", sage ich.Zach lacht und lässt mich los. "Wir beide hatten gerade Sex und dir ist es immer noch peinlich, das wir nackt sind?", lacht er.
Ich schaue ihn böse an und trockne mich ab, bevor ich in unser Schlafzimmer zurückgehe und mir eine Boxershorts aus meinem Koffer zu schnappen. Ich nehme noch eine Jogginghose, flauschige Socken und einen Pullover von Zach und ziehe mich an.
"Hast du meinen Pulli an?", schmunzelt Zach amüsiert.
"Das stört dich doch nicht, oder Zachary?", provoziere ich leicht.
Er schüttelt den Kopf, "Nicht im geringsten Weather."
"Weather?"
"Weather bedeutet Wetter-"
Ich rolle genervt die Augen. "Ich weiß was Weather heißt. Ich bin NICHT dumm. Nur weiß ich nicht warum du mich so nennst!", brumme ich und setze mich auf das Bett.
"Genau deswegen", lächelt er und setzt sich zu mir.
"Weswegen?!", frage ich sauer. Kann er mir nicht einfach sagen, was er meint?
Er legt eine Hand auf meine Wange und schaut mich lächelnd an. "Du bist wie das Wetter. Deswegen Weather. Mal bist du der Sturm, der es laut knallen lässt, der Wild um sich tobt und Blitze wirft. Manchmal bist du der Regen, der seiner Trauer freien Lauf lässt und weint. In anderen Momenten bist du Bewölkt, du bist ganz in deinen Gedanken verloren und spricht nicht viel. Dann bist du der Schnee, distanziert, kalt aber dennoch unfassbar schön. Im nächsten Zeitpunkt bist du der Nebel, der keinem einen Blick in deine Seele freigibt und sich ganz zurückzieht. Und wenn du aus vollem Herzen Lachst, mich mit funkelnden Augen anguckst und vollkommen du selbst bist, dann bist du die Sonne", flüstert er und küsst mich leicht auf den Mund.
Ein Kloß bildet sich in meinem Hals.
"Es tut mir leid das du dich in mich verliebt hast", sage ich brüchig und Tränen laufen mein Gesicht runter.
Niemand hat je so etwas zu mir gesagt. Niemand hat mich je so wahrgenommen wie er. Nie hat mich jemand mit dem Wetter verglichen.
Zach drückt mich an sich und wiegt mich vor und zurück, "Psst. Nicht weinen baby. Warum sagst du so etwas?"
"Weil ich dir weh tun werde! Aber ich will nicht! Du bist so toll und ich liebe dich und liebst mich auch so sehr. Und nur wegen mir wirst du wieder verletzt! Du hast es nicht verdient wieder verletzt zu werden! Du bist so ein guter Mensch und-", meine Stimme bricht und ich fange an zu schreien.
Zach drückt mich noch fester an sich, "Beruhige dich Kai. Es ist nicht deine Schuld. Man kann sich nun mal nicht aussuchen, in wen man sich verliebt. Ich hätte niemals gedacht, das ich wieder lieben könnte, aber sieh mich an. Ich bin besessen von dir. Und ich bin dir dankbar für jede Einzelne Minute mit dir. Hast du mich verstanden?"
Ich nicke, weine aber weiter. Es ist nicht aufzuhalten. Meine Fingernägel krallen sich in Zach's Arme, doch ihm scheint das nicht viel auszumachen.
"Versprich mir, das du dein Leben weiterleben wirst", flüster ich und schaue ihn an.
Er lehnt seine Stirn an meine und seufzt. "Es ist nicht so einfach", antwortet er.
Ich fange an auf seine Brust ein zu schlagen. "VERSPRICH ES MIR!", schreie ich, wobei sich meine Stimme überschlägt.
Leicht geschockt versucht Zach wieder auf mich einzureden. "Du musst dich wirklich be-"
"KOMM MIR NICHT MIT DEINEM 'BERUHIG DICH'!", ich atme tief durch und lasse mich gegen ihn sinken, "Bitte versprich es mir."
"Ich verspreche es dir", sagt er ruhig.
Zach schiebt mich sanft vor sich und zieht sich schnell etwas bequemes an, ehe er mich von Bett hochzieht.
"Was machst du?", frage ich leise. Er zieht sich gerade die Schuhe an und gibt mir meine.
"Wir gehen Muscheln sammeln, hast du das etwa schon vergessen?", lächelt er leicht und beginnt mir meine Schuhe anzuziehen, da ich mich nicht vom Fleck rühre.
"Nein, habe ich nicht", sage ich und greife nach seiner Hand.
Gemeinsam gehen wir wieder an den Strand zurück und laufen am Wasser entlang.
Die schönsten Muscheln sind immer im Wasser, also gehe ich kurzer Hand bis zu den Oberschenkeln ins Wasser. Das ich noch eine Hose an habe, interessiert mich nicht.
Zach schaut mich kritisch an, "Komm wieder aus dem Wasser, ich will nicht das du Krank wirst."
Seufzend drehe ich mich einmal und fange an ihm Wasser zu hüpfen, "Sein nicht so eine Spaßbremse! Das Wasser ist gar nicht so Kalt und außerdem bin ich nur mit den Beinen drinne. Komm zu mir."
Er schüttelt den Kopf und läuft weiter am Rand.
Ich schaue wieder auf den Boden und suche nach schönen Muscheln. Als ich etwas sehe, greife ich danach, wobei mein Ärmel ganz nass wird.
"ZACHY ICH HABE EINE GEFUNDEN! SCHAU MAL WIE GROSS UND SCHÖN SIE IST!", kreische ich glücklich und halte die Muschel wie einen Pokal in die Luft.
"Sehr gut!", lobt er mich und hebt eine Muschel auf. Er packt sie in seine Schüssel, die mittler Weile schon ziemlich voll ist. Ich hingegen habe gerade mal eine. Dafür aber eine Wunderschöne.
Ich greife wieder ins Wasser. Noch eine! Und die ist sogar noch schöner! Ich bemerke erst mal gar nicht, das es anfängt zu regnen.
Als ein Tropfen auf meine Stirn tropft, schaue ich nach oben und drehe mich lachend im Kreis."Kai, komm jetzt aus dem Wasser raus!", befiehlt mir mein Freund.
"Bring mich dazu" , grinse ich.
Zach lässt die Schüssel fallen und geht langsam ins Wasser.
"War doch gar nicht so schwer oder?", lache ich und male Kreise auf die Wasseroberfläche.
Er nickt und kommt auf mich zu, "Du hattest deinen Spaß, aber jetzt raus aus dem Wasser."
Ich lasse die Muscheln achtlos zurück ins Wasser fallen, schlinge meine Arme um seinen Nacken und ziehe ihn weiter ins Wasser, so das mein Oberkörper im Wasser und seiner Halb im Wasser ist.
"Kai", mahnt mich Zach, aber ich ignoriere es.
Ich springe und wickel meine Beine um seine Hüften. Meine Lippen treffen seine und ich lasse meine Zunge in seinen Mund gleiten. Er erwiedert sofort und lässt unsere Zungen miteinander spielen. Seine Hände massieren meinen Hintern, was mich leicht in den Kuss stöhnen lässt. Meine Hände wandern über seinen Hals zu seinen Wangen, bis zu seinen Haaren und ziehen leicht an ihnen. Eine Hand gleitet wieder an die Brust von Zach und krallt sich dort fest.
"Lass uns rausgehen. Bitte", murmelt Zach an meine Lippen und lässt mich wieder auf eigenen Beinen Stehen.
Hätte ja klappen können.
Er geht aus dem Wasser und ich folge ihm. Zach wollte gerade wegs wieder zum Haus gehen, aber ich bleibe stehen und hocke mich auf den Boden. Er schaut mich verwirrt an.
"Kannst du ein gutes Herz Zeichnen?", lächel ich, was ihn lachen lässt.
Er hockt sich neben mich in den Sand und jeder von uns malt eine Hälfte vom Herz. Als das Herz einigermaßen gut aussieht, schreibe ich mit meinen Finger noch die Initialen Z+K in das Herz und stehe dann mit Zach auf.
"Perfekt", murmelt Zach.
Ich nicke ohne ihn anzusehen, "Ja, das haben wir gut hingekommen."
"Ich meinte dich", sagt Zach und als ich zu ihm schaue, lächelt er mich an.
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Es tut mir wahnsinnig Leid dass das Kapitel so kurz geworden ist im Gegensatz zu den letzten beiden Kapiteln.
Ich hoffe euch gefällt es trotzdem ♡
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Steps of Weather
Teen FictionFang nie an aufzuhören, hör nie auf anzufangen. Kais Leben ist nicht einfach, war es nie, wird es nie. Er kam mit starken Kopfschmerzen ins Krankenhaus und ging nach Hause mit einem Gehirntumor. Wer hätte gedacht, dass Dr. Google einmal richtig lie...