Ninety Eight

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Normalität wo warst du nur so lange? Ich habe dich schon vermisst!

Nach allem was passiert ist, sprich meiner OP, Trennung und Logan, kann ich endlich wieder aufatmen. Endlich hat sich die Normalität wieder in den Alltag gereiht und den ganzen Stress weggefegt.

Seit dem Prozess sind schon ein paar Wochen vergangen und man kann deutlich spüren, wie die Anspannung von jedermans Schulter gefallen ist. Vor allem Austin geht es sichtlich besser, was auch kein Wunder ist, da Jai ihm keine Chance lässt, an das Ekelpacket zu denken. Und auch ich habe viel für mich selbst getan und gehe regelmäßig zur Physiotherapie, um meine Beine vielleicht irgendwann wieder bewegen zu können.

"-Hörst du mir zu?"

Ich zucke etwas zusammen und drehe mich zu meinem Freund um, welcher schon die Augen verdreht und lächelt.

Mit roten Wangen schüttel ich den Kopf, "Worüber haben wir geredet?"

"Wir nicht. Ich habe geredet. Ich habe gefragt, ob du mich heute in der Mittagspause im Krankenhaus besuchen kommst?", fragt Zach noch einmal, wobei ich jedoch gleich das Gesicht verziehe.

Zach seufzt, "War ja nur eine Frage. Vergiss aber deinen Termin nicht."

Verwirrt gucke ich auf den Kalender, "Der ist doch erst Morgen."

"Ich erinnere dich nur dran", murmelt er und gibt mir einen Kuss auf die Stirn, "Es ist mir wichtig, dass du dich nochmal durchchecken lässt."

"Es sind nur leichte Kopfschmerzen", flüster ich und kuschel mich wieder in meine Decke ein.

"Kopfschmerzen, die du nonstop seit mehreren Wochen hast", widerspricht er mir und beißt sich auf die Lippe, "Ich möchte nur Gewissheit."

Ich nicke geschlagen, "Ist gut, Zachy."

Ein Blick auf die Uhr lässt Zach seufzen, "Ich muss los, wenn was ist ruf mich an, ja?"

Wieder nicke ich und lasse mich von ihm küssen. Ich verstehe seine Angst ja, aber er übertreibt schon etwas. Es ist ja nicht so, dass ich sterben werde, wenn ich alleine bin. Sterben kann ich auch mit Publikum. Außerdem kommen meine Eltern sowieso heute vorbei.

"Grüß deine Eltern", mit den Worten verlässt mein Doktor das Zimmer und kurze Zeit später die Wohnung.

Wohltuend drücke ich mich weiter ins Kissen und schließe die Augen. Endlich kann ich weiter schlafen, denn es ist erst 5 Uhr morgens und Zach hatte mich mal wieder ausversehen geweckt. Wobei ich mir nicht sicher so sicher bin, ob es wirklich ausversehen war, da er mich gleich gebeten hat, ihm doch einen Kaffee und Frühstück zu machen.

Ich werde durch leichte Kopfschmerzen geweckt, die wie ein abgelaufener Timer in meinem Kopf bimmeln. Genervt setze ich mich so langsam wie möglich in meinem Bett auf und greife nach meinem Handy. Als ich auf die Uhrzeit achte, fallen mir fast die Augen aus dem Kopf.

13:42 Uhr!

Ich kann unmöglich so lange geschlafen haben. Ich meine, dass ist doch überhaupt nicht möglich. Das erklärt dann aber wahrscheinlich meine Kopfschmerzen. Jetzt muss ich mich in Windeseile anziehen und Kaffee machen, bevor meine Eltern da sind.

Ich setze mich in meinen Rollstuhl und suche mir im Kleiderschrank eine bequeme Jogginghose, Boxershorts, sowie ein einfaches weißes T-Shirt raus und ziehe mich um.

Prüfender Blick im Spiegel. Ich zeige meinem Spiegelbild einen Daumen nach oben. Check.

Was jetzt. Oh, am Besten rolle ich erstmal ins Bad. Gesagt, getan. Ich entleere meine Blase, Spüle, wasche meine Hände und mein Gesicht und putze mir anschließend die Zähne.

Steps of WeatherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt