Forty Eight

11.5K 677 95
                                    

"Also ich finde deine Sorgen völlig unberechtigt", sage ich sanft.

Zach schaut mich kurz an, schüttelt dann aber den Kopf. "Meine Sorgen sind berechtigt!", verteidigt er sich und wendet sich wieder an den Mann, der uns sicher ausstatten sollte.

"Haben sie denn dieses Seil-dingens nachgemessen? Wir wollen doch nicht, das es ausgeleiert ist und wir unten aufprallen und platt wie ein Pfannkuchen sind", redet Zach weiter.
Der Mann, er heißt übrigens Adam, rollt genervt mit den Augen. "Hören Sie, wir testen das Bungee-Seil jeden morgen, es besteht kein Grund um sich sorgen zu machen."

"Sag ich doch", ermutigend lächel ich Zach an.

Missmutig verzieht er den Mund, "Wie wäre es damit, du springst runter und beginnst Selbstmord und ich warte unten und kratze deine Pfannkuchensubstanz vom Asphalt?"

Ich ignoriere seine Aussage gekonnt und nehme seine Hand.
"Auf Drei!", rufe ich.

Panisch weiten sich seine Augen, "Ich glaube nicht -"

"Eins", unterbreche ich ihn.

"Können wir nicht doch lie-"

"Zwei!"

"Ich glaub mir wird schle-"

"DREI", kreische ich und springe, dabei ziehe ich Zach mit, was dazuführt, das auch er fällt.

Als der Wind mir entgegen kommt muss ich lachen. Ein Gefühl von Freiheit keimt in mir auf. Ein Blick zu Zach verrät mir, das er gerade dabei ist, sich seinen Tod auszumalen. Seine Augen sind fest zu gekniffen und es sieht so aus als ob er gleich ohnmächtig wird.
Leider ist relativ schnell wieder vorbei.

Als wir am Boden ankommen hat man uns von dem Seil befreit und uns die Fußschlaufen abgemacht.

"Das war-"

"Absolut der Hammer!", kreische ich ihm dazwischen.

"Ich wollte eigentlich sagen beängstigend und schrecklich", murmelt Zach und blinzelt ein paar mal.

Besorgt und gleichzeitig amüsiert mustere ich ihn. Er ist ziemlich blass.

"Ist alles in Ordnung?", frage ich.

Er nickt, "Ja, mir geht's gut."

Wird Zeit ihn ein bisschen zu ärgern.

"Dann bist du ja bereit für die nächste Runde", grinsend klatsche ich in die Hände.

Angsterfüllt schüttelt er mit den Kopf, "Niemals in meinem Leben mache ich das noch einmal mit! Ich bin schließlich nicht Hirnamputiert!"

Beruhigend lege ich eine Hand auf seinen Arm.
"Das war doch nur Spaß", kicher ich.

Ungläubig sieht er mich an. "Das war nicht witzig. Ich wäre schon beinahe beim ersten mal an einem Herzinfarkt gestorben."

Ich ziehe ihn mit zum Parkplatz und suche unser Auto. Ich meine natürlich sein Auto ...

"Hat es dir wenigstens Freude bereitet?", fragt er. Anscheinend kommt er langsam wieder zu sich.

Kräftig nicke ich und umarme ihn stürmisch von der Seite, "Es war so was von cool! Einfach Abgefahren! Ich hab mich so frei gefühlt, danke das du mit mir gesprungen bist. Ich hab dich lieb!"

"Du hast mich nur lieb? Ich habe einen Herzinfarkt für dich riskiert!", empört schnappt er nach Luft.

Ich fange an zu lachen. "Ich weiß, du bist mein Held. Dafür hast du es dir verdient Filme zu gucken", sage ich vielsagend und grinse.

Steps of WeatherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt