Die Stille lag wie eine stetige Brise auf den Auroren und auf meinen Anhängern, als Travers und ich uns mit erhobenen Zauberstäben taxierten.
Kein Laut.
Nichts.
Totenstille.
Einzig das entsetzte Glänzen in Albus' Augen störte die atemlose Ruhe. Aber egal. "Geht. Meine Brüder und Schwester. Geht.", ich sagte es leise, fast unhörbar und doch zerrissen meine Worte die Stille wie ein Donner. Folgsam disapparierten meine Anhänger, auch wenn mein Gespür mir verriet, dass sie nicht gerade glücklich darüber waren, mich allein zu lassen - oder viel mehr darüber, dass ihnen nun das große Duell entging. Kaum, dass alle fünfhundert der meinen verschwunden waren, heftete ich meinen wieder Blick auf Travers. In den vergangenen vierzig Jahren hatte ich mehr als genug Übung darin bekommen, die Körpersprache meines Gegenübers zu lesen.
Travers' Finger umschlossen seinen Zauberstab so fest, dass sich seine Knöchel weiß unter der Haut abzeichneten. Auch der angstvolle Schimmer in den hartgrauen Augen entging mir nicht. Ebenso wie die Tatsache, dass jeder seiner Muskeln verkrampft war.
Angst.
Zweifel.
Entsetzen.
Wunderbar. Es konnte wahrlich gleich losgehen. Nur, beschloss ich, würde es nicht schaden, die stumme Anspannung noch ein kleinwenig an seinen Nerven zerren zu lassen. Nur noch ein bisschen warten. Noch eine halbe Minute. Mehr nicht. Nur dreißig Sekunden.
Auf einmal klapperte es. Ein Auror hatte bei dem Anblick eines toten Kollegen seinen Zauberstab fallen lassen. Er hätte auch genauso gut schreien können: 'Legt los, duelliert euch!'-der Effekt wäre der gleiche gewesen. Mit einem panischen Aufschrei schoss Travers einen Fluch in meine Richtung. Crucio. Gelassen wehrte ich ab und antwortete mit einer Salve schwarzmagischer Zauber. Jeder von ihnen drängte den Leiter der Abteilung für magische Strafverfolgung einen Schritt zurück. Nun stand er in der dritten Reihe seiner Auroren und starrte mich an, während er Zauber um Zauber benutzte. Ha, zwecklos. Innerhalb weniger Sekunden stand ich vor ihm, ließ ihn an die Wand zurücktaumeln. Kaum, dass er dort stand, apparierte ich, tauchte direkt vor ihm wieder auf und presste den Elderstab an seine Kehle. Travers schnappte panisch nach Luft, auch die Auroren, inklusive meines Lieblingsfeindes Albus Dumbledore, zogen entsetzt den Atem ein. "Der Leiter der Abteilung für magische Strafverfolgung.", säuselte ich zuckersüß und riss den Elderstab wieder zurück. Mit einem leisen Aufstöhnen trat Travers einen Schritt vor und sank zitternd auf die Knie. Ich stand über ihm, den Elderstab auf ihn gerichtet, er sah mit einem Ausdruck der blanken Panik in den Augen zu mir hoch. "Naaa, wer hat gewonnen?", ich lächelte kalt. "Du jedenfalls nicht was?"
"Nein!", er stieß das Wort nur hervor, ich wusste, dass seine Angst ihm die Luft abschnürte. Nun hob er aber wieder den Zauberstab. "Aber verloren hab ich auch nicht!" Aha. Wie interessant. "Noch nicht. Avada Kedavra!"
Für einen Moment spiegelte sich noch das Entsetzen im Blick meines Gegners, dann war er tot. Besiegt. Ich hatte gewonnen. Ja! Ein kaltes Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, die Auroren schnappten nach Atem. Offenbar hatte der Schock ihre Reaktionen um einiges verlangsamt.
Aber der geschockte Ausdruck in den Augen meiner Gegner war nichts im Gegensatz zu dem in Albus' Blick. Ohne mit der Wimper zu zucken, hielt ich seinem Blick stand.
Schmerz.
Angst.
Schuldbewusstsein.
Aber das Schlimmste...
Enttäuschung.
Diese Emotion erwischte mich eiskalt. Aber ich hatte meine Kontrolle, schaffte es, sie nicht schwanken zu lassen. "Wir hätten Unsterbliche sein können, Albus. Jetzt werde ich es allein.", flüsterte ich. "Sei still, Grindelwald!", zischte er und zog den Zauberstab. "Und ich fordere dich zu einem Duell heraus. Hier und Jetzt. Gewinne ich, gehst du sofort und ohne Widerstand nach Askaban. Gewinnst du, darfst du mit mir tun, was du willst." Nachdenklich musterte ich ihn, strich mit dem Finger sanft über den Elderstab. Der Widerspruch war so klar, dass ich ihn um ein Haar laut ausgesprochen hätte: Bist du wahnsinnig? Hast du den Blutpakt vergessen, Albus? Aber dann schwieg ich. Sollten wir uns doch duellieren. Denn ha, im Gegensatz zu ihm war ich in der Lage, mich vor der Rache des Blutschwurs zu schützen. Also neigte ich den Kopf und warf ihm einen langen Blick zu. "So soll es sein, Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore.", erwiderte ich, mein, nun gerade vorhandener, bulgarischer Akzent rollte jedes einzelne R seines Namens. Ungefähr zehn Sekunden, nachdem ich ihm meine Zusage gegeben hatte, flogen die Funken. Geschickt wehrte ich ab und antwortete mit einem Cruciatus-Fluch, den er leider ebenso abschmetterte. Schade. Wirklich zu schade. Dann, Albus setzte gerade zu einem Depulso-Zauber an, spaltete ein weißer Lichtblitz die Luft, inklusive Boden und Decke der Ministeriumshalle. Oh nein.
"Was passiert hier?", flüsterte ein Auror.
Das weiße Licht, dass sonnenhell strahlte, färbte sich an den Rändern rot.
Eine Silhoutte zeichnete sich in dem strahlenden Weiß ab. Von Albus kam ein entsetztes Luftschnappen. "Nein!", er stöhnte auf. Ich ignorierte ihn, hielt den Blick allein auf den Blutpakt gerichtet. Das Gold war verflogen, ersetzt worden durch Rot, in dem flirrende Silberpunkte auftauchten. Nein! Mein Gespür vermeldete mir, dass die Auroren disapparierten. Pah. Auroren eben! Das rote Schimmern wurde immer stärker.
Eine Möglichkeit hätte ich...
Um sowohl mich als auch ihn vor der Rache zu schützen. Die Frage war nur:
Warum sollte ich?
"Gellert."
Oh, bei den Heiligtümern!
"Was?", fragte ich, ohne mich von dem bedrohlichen Funkeln des Blutschwurs abzuwenden. "Das Silber... es ist das... Tödliche oder?", seine Stimme klang so unsicher, wie ich es schon lange nicht mehr gehört hatte. "Ja.", erwiderte ich kurz und dachte weiter nach. Ich könnte es tun. "Wer von uns wird sterben?", ein Hauch Angst schwang in seinen Worten mit. Nun wandte ich mich doch zu ihm um, sah ihm direkt in die Augen. "Kommt drauf an. Wer von uns beiden sich nicht gegen seinen Zorn zu verteidigen weiß." "Nein, oder?!", erschrocken blickte er mich an. "Oh doch. Allerdings könnte ich es verhindern. Ich könnte. Nur warum sollte ich?", ich bedachte ihn mit einem verächtlichen Blick. "Bin ich dir so egal?", er antwortete mit einer Gegenfrage. "Nein. Aber wer hat hier wen verletzt? Muss ich dich wirklich daran erinnern? Anscheinend. Bitte: Wobei, welche Gefühle sollte ich bei dir denn bitte verletzen? Du hast doch gar keine! Also, wer ist hier wem egal? Sag es mir!", mein Zorn wallte auf wie eine Welle. Aber mir gelang es, mich zu bezähmen. Kurz erwiderte er nichts. Dann kam seine Antwort.
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Only once more || Grindeldore FF
FanfictionDON'T LIKE IT, DON'T READ IT! GrindelwaldxDumbledore FanFiction | Deutsch | German NOCH NICHT ÜBERARBEITET... (Enthält Blut, Tod, Gewalt und eindeutig angedeutete sexuelle Handlungen.) ~"Ich habe vierzig verdammte Jahre auf dich gewartet! Nenn mir e...