Fyrtan eiras nymolvyr.
Fyrtan.
Eiras.
Nymolvyr.
Ich klammerte mich an diese Worte. Diese Worte, eingeritzt auf dem Zauberstab. 15 Zoll, Holunder, Thestralschweif. Der Elderstab. Der Eine. Moment… Der Eine? Mit einem Ruck zogen sich mich meine Emotionen wieder zurück, die Logik floss wieder mit kühlenden Wellen in meine Gedanken.
Der Eine.
Die Prophezeiung.
Natürlich.
Mit ‘dem Einen’ war nicht der Zauberer gemeint gewesen.
Sondern der Zauberstab.
Die nächste Vision flüsterte. Sie wollte gesehen werden.
Kurz zögerte ich, dann ließ ich sie vor mein inneres Auge ziehen.
Der Elderstab.
Es knackte, als er sich spaltete.
Das Schutzschild, auf das er gerichtet war, zerfiel.
Aber nicht nur das.
Der Elderstab war zornig.
Er benutzte seine Magie und stieß sich selbst zurück.
Nein! Das durfte nicht passieren! Nicht der Elderstab, das erste Heiligtum des Todes! Er durfte sich nicht spalten. Vor allem… wer auch immer diesen Zauber wirken würde… würde ihn benutzen, als würde der Elderstab ihm dienen. Das würde mein geliebtes Heiligtum aber nicht tun. Nein.
Meine Gedanken wanderten zum Schutzschild zurück. Was hatte es beschützt? Das weiße Leuchten ließ auf eine Mischung von Protego maxima, Fiante duri und Cave inimicum zurückschließen. Alles sehr mächtige Zauber. Was hatten - oder eher würden - sie beschützen? In meiner Vision hatte ich im Hintergrund einen einzelnen Turm erkennen können, der jetzt nur einen Schluss zuließ: Hogwarts. Aber… warum sollte jemand Hogwarts angreifen? Selbst ich hatte das noch nicht gemacht. Zwar eher weniger, weil ich die Verteidigungskünste der Schüler fürchtete, sondern viel mehr deshalb, weil Albus nunmal in Hogwarts unterrichtete. Und jetzt sollte also irgendjemand in wussten die Heiligtümer wie vielen Jahren, die Schule mit dem Elderstab angreifen, sich benehmen als würde dieser ihm dienen und nebenbei noch eine Anhängerschar mitführen, die fast so groß war wie meine früher? Nicht unmöglich. Aber auch nicht sonderlich wahrscheinlich.
Plötzlich lief ein kaum merkliches Zittern durch den Boden.
Ich löste mich von Albus.
Alle starrten den Boden an, als könnte er jeden Moment einstürzen.
“Was. War. Das.”, Samsons Stimme war wie in Stein gemeißelt.
“Magie.”, sagte ich leise. “Dunkle Magie. Eine uralte, dunkle Magie. So alt wie die Heiligtümer. Älter. So alt, wie die Magie selbst. Diese Wesen gab es schon immer. Sie sind sehr, sehr selten. Deshalb begegnet ihnen kaum jemand. Und jene, die es doch tun, kommen nie wieder zurück. Sie schlafen. Diese Tiere, oft viele hundert Jahre lang. In der Vergangenheit hat sich so mancher Schwarzmagier mit ihnen verbündet. Sie waren ihm gegenüber loyal und halfen ihm, Angst und Schrecken zu verbreiten. Im Gegenzug opferte er ihnen einige Menschen.”
“Menschenfressende Ungetüme?!”, kreischte Melissa. “Was soll das bitte für ein Tier sein?”
“Ich glaub, ich weiß es.”, antwortete Albus langsam und sah mich an. Zum Zeichen, dass er fortfahren durfte, nickte ich leicht. “Ein Dämon.”
“Korrekt.”, bestätigte ich. “Nein! Was… Was kann man bitte gegen einen Dämon tun? Und überhaupt… ein Dämon…”, Samson hörte sich an, als würde er gleich durchdrehen. Ich verzog die Lippen zu einem Lächeln. “Dämonen sind die finsterste Magie, die es gibt. Die finsterste Magie die jemals erschaffen wurde. Sie entstanden vor tausenden von Jahren bei einer Opferzeremonie, bei welcher Tiere gemeinsam mit Menschen geopfert worden. Nur eine bestimmte Zeremonie hatte diese Voraussetzung.” “Welche?”, flüsterte Melissa. Blinzelnd senkte ich den Blick auf den Elderstab. “Fyrtan eiras nymolvyr. Eine Opferung an den Gott des Todes, Fyrtharn. Fyrtan eiras nymolvyr sind jene Runen, die hier stehen. Auf dem Elderstab. Die Schwarzmagie erschuf die Dämonen, um die Welt zu untwerfen. Viele Jahre lang suchten die Retter des Lichts vergebens nach etwas ähnlich mächtigem. Bis drei es fanden. Ihr wisst, wer.”
“Nein, oder? Die Peverells?”, ich konnte das Entsetzen aus Albus’ Worten heraushören. “Doch.”, ich senkte den Kopf, weiterhin spielte ein eisiges Lächeln um meine Mundwinkel. “Sie rangen dem Tod einen Teil seiner Magie ab und ließen sie in die Heiligtümer fließen. Und zu dritt, vereint, sind sie stark genug, sich einem Dämon zu stellen. Zu dritt sind sie stark genug, zu siegen.”
“Oooookay.”, sagte Melissa langsam. “Aber wo kommt jetzt plötzlich dieses… Dämon-Ding her?! Du hast, gesagt, sie schlafen!” Das war das Stichwort. Der Boden erbebte, ein Riss zog sich durch den weißen Marmorboden, die Wände bröckelten. “Tun sie. Meistens. Doch kann man sie wecken. In dem man ein Menschen- und ein Tieropfer kombiniert. Dämonen lieben Blut. Ihre Seelen sind so finster wie meine es ist. Starlings Auroren haben ihn geweckt. Und wer war das Menschenopfer? Die Auroren, die Starling nach Askaban bringen sollten, haben das nie getan. Sie brachten ihn nach Fyrtharnyr. Die Opferstätte für Fyrtharn.”
“Was!!” stieß Sam hervor, Albus rang sichtlich um Worte.
“Ja. Was. Gute Reaktion. Starling war das Menschenopfer, das sie brauchten, um einen Dämon zu wecken. Jetzt haben sie ihn geweckt und zu uns geschickt. Er soll uns töten, nehme ich an. Ebenso ist es ziemlich wahrscheinlich, dass er uns anschließend fressen darf.”, antwortete ich gelassen. “Und… Und was… jetzt?”, fragten Albus und Melissa zeitgleich. “Es gibt nur einen einzigen Weg.”, erwiderte ich leise. Noch während alle mich ansahen, war plötzlich eine zischende Stimme zu hören.
Fyyyyyyrtaaaaaaan eiiiiiiiiraaaaaaas nyyyyyymoooooolvyyyyyr.
Jaaaaah. Ich biss mir auf die Lippe und starrte den Riss an, der sich nun, mit einem Knacken, verzweigte.
“Die Heiligtümer müssen ihrem Meister in die Schlacht folgen.”, beendete ich meine Ausführung. “Nein!”, Albus schrie auf, als er verstand, was ich da gesagt hatte. “Doch. Geht. Alle. Ich will nicht, dass er euch auch noch umbringt.”, ich schüttelte den Kopf. Samson und Melissa wichen zurück und verblassten in den Schatten.
Der Boden knackte erneut und stürzte nun zum Teil ein, eine Welle dunkler Magie traf mein Gespür wie tausende Nadeln. “Geh, Al. Lauf.”, setzte ich hinzu. Denn er hatte sich keinen Zentimeter gerührt.
Wie Nebel wanden sich schwarze Wolkenfetzen aus dem Loch im Boden, wurden mehr, immer dichter. Da war er. Der Dämon. In Gestalt eines riesigen Hundes mit glühend rot-orangenen Augen und schwarzem Fell, das wie Flammen um ihn herumspukte. Er knurrte, senkte den Kopf und funkelte mich mit seinen Augen an, seine schwarzen Krallen schabten über den Marmorboden, als er einen Schritt auf mich und Albus zutat. Hinter ihm stürzte die Halle in sich zusammen. “Albus! Verschwinde!”, wiederholte ich. Ich hatte keine Angst. Nicht um mich. Aber um ihn. Als er immer noch stehen blieb wo er war, das meldete mir mein Gespür, riskierte ich es. Für einen Moment wandte ich mich von dem Dämon ab und drehte mich zu Albus um. Dann ließ ich den Elderstab schnippen und stieß ihn mit Magie von mir. Ein verletzter Ausdruck trat in seine Augen. Na gut. Risiko Nummer Zwei. Ich trat zu ihm, umfing sein Gesicht und flüsterte: “Geh. Ich flehe dich an, Al. Geh. Verschwinde. Aber lass mich allein.” Wortlos starrte er mich an. Da neigte ich mich zu ihm und küsste ihn. Unser letzter Kuss. Egal. Für ihn. Für alle. Für das Licht. Ich riss mich von ihm los und murmelte ihm einen Satz ins Ohr: “Fyrtan eiras nymolvyr - Groß werden nur jene, die bereit sind, alles zu verlieren. Geh. Geh.” Er schluckte, nickte, entzog sich mir und wandte sich ab. Kurz bevor er verschwand, warf er mir einen Blick zu. Der sagte mir mehr, als alle Worte. Ein kurzes Lächeln meinerseits. Anschließend wandte ich mich mit gezücktem Elderstab wieder zu dem Dämon um, die anderen Heiligtümer hinter mir. Der Dämon zog die Lefzen zurück, Speichel tropfte aus seinem Maul auf den weißen Marmor und verätzte ihn.
Schwarze Magie pur.
Nicht weniger finster als ich.
Fyrtan eiras nymolvyr.
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Only once more || Grindeldore FF
FanfictionDON'T LIKE IT, DON'T READ IT! GrindelwaldxDumbledore FanFiction | Deutsch | German NOCH NICHT ÜBERARBEITET... (Enthält Blut, Tod, Gewalt und eindeutig angedeutete sexuelle Handlungen.) ~"Ich habe vierzig verdammte Jahre auf dich gewartet! Nenn mir e...