Gellerts Worte trafen mich wie der Cruciatusfluch. Wie konnte das sein? Dass die Dunkelheit eines Tages doch gewinnen würde? Wie konnte das sein? Es war… unmöglich! Es musste unmöglich sein. Nachdenklich starrte ich ihn an. Sam und Melissa flankierten ihn von den Seiten, so wie Vinda Rosier und Carrow es früher immer getan hatten. Was wenn? Wenn Gellert wirklich der Eine wäre, von dem in der Prophezeiung die Rede war? Was wenn? Nein. Nein, das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein. Nein. Es war unmöglich. Licht gewann schlussendlich doch immer!? Oder… nicht? Würde es nicht. Die Prophezeiung besagte es. Aber auch Prophezeiungen konnten gebrochen werden. “Gilt das für alle Schwarzmagier, oder nur für jene, die die Muggel unterwerfen wollen?”, Sam sah Gellert an. Der lachte auf. “Wenn es für alle Schwarzmagier gelten würde, wäre die Prophezeiung schon längst erfüllt. Nein. Sie gilt nur für die, die die Zauberer an die Spitze führen wollen.” “Was machen wir jetzt wegen meinem Bruder? Er ist in Askaban, das ja. Aber… Wie ich ihn von früher kenne, hat er noch ein Ass irgendwo herumfliegen.”, offenbar nachdenklich strich Melissa sich die braunen Haare zurück. “Das hat er. Starling selbst ist zwar nicht länger in der Lage zu handeln, doch hat er genug Menschen, die ihm treu ergeben sind und ihm weiterhin folgen - auch Auroren.”, Gellerts verschiedenfarbige Augen richteten sich ins Leere. “Das ist natürlich für uns ein Nachteil. Oder auch nicht, wie man es sieht.” “Auroren?! Starling treu ergeben?!”, Sam klang ein bisschen schriller als sonst. Ich verstand ihn. Denn jetzt war er der neue Leiter der Abteilung für magische Strafverfolgung und da konnte er nun wirklich keine Auroren gebrauchen, die noch loyal gegenüber seinem Vorgänger, also Starling, waren. “Wie kann das ein Vorteil sein?!”, fuhr Sam fort und alles in seinen Worten schrie danach, dass er an Gellerts Verstand zweifelte. “Es kann.”, erwiderte Gellert und blickte Sam an. “Ich habe allen Grund zu der Annahme, dass Starlings Mitläufer ihm ebenso blind ergeben sind, wie meine Anhänger es einst mir waren. Und blinde Loyalität über alle Maßen ist niemals gut. Dafür ist Vinda nur ein Beispiel.”, er sah kurz zu mir. Oh, jaaah. Klar. Natürlich. Er sprach davon, dass er Vinda getötet hatte - und aufgrund ihrer absoluten Ergebenheit hatte sie fast bis zum letzten Moment geglaubt, er wollte sie belohnen. “Aber wie kann uns das zum Vorteil werden??”, Sam hörte sich an, als würde er gleich durchdrehen. “Du vergisst, dass ich nach wie vor den Ruf eines Schwarzmagiers habe. Vor allem, seit ich halb Askaban in die Luft gejagt habe. Und was tun Schwarzmagier? Morden, erpressen und-, was noch?”, jetzt lag in Gellerts Stimme ein herausfordernder Ton. “Entführen?”, schlug ich vor. “Richtig. Wenn nun also Starling verschwunden ist und nur eine kleine Gruppe Auroren weiß wo er ist und sie zum Stillschweigen verpflichtetet sind (an dieser Stelle nickte Sam), wird der Rest der Zaubererwelt und damit auch ‘Starlings’ Auroren annehmen, ich hätte ihn entführt.”, gelassen strich Gellert sich durch seine aschblonde Strähne. Sam riss die Augen auf und murmelte: “Wenn das mal gut geht.” “Aber wie willst du fortfahren? Selbst wenn diese Auroren denken, du hättest Starling… Du hast selbst zu mir gesagt, dass sie Nurmengard nicht finden können. Und ich glaub nicht, dass sie hier in Hogwarts nach dir suchen werden.”, ich blinzelte fragend. “Oh, sie würden mich auch nicht finden.”, gab Gellert zurück und lächelte. “Ich muss mich schon von ihnen finden lassen.” Dieser Satz rief verschiedene Reaktionen hervor. Sam sah ihn an, als hätte er den Verstand verloren, Melissa zog die Augenbrauen hoch, als würde sie ernsthaft darüber nachdenken, ich war sprachlos. “Und wenn’s schiefgeht? Und die Auroren dich nochmal schnappen? Du bist doch grad erst aus Askaban raus!” Gellert blickte mich an und verzog das Gesicht. “Jaah, das stimmt. Askaban war jetzt nicht unbedingt fünf Sterne. Aber immerhin geht es hier um dich - um uns. Da ist Risiko nicht vermeidbar.” Als ich ihn immer noch zweifelnd ansah, trat er zu mir und flüsterte mir etwas ins Ohr. Der Ton seiner Stimme jagte mir einen Schauder über den Rücken.
“Es ist nur eine Narbe tief in mir, etwas, das nie heilen wird. Und obwohl sie immer da sein wird, tue ich so, als wäre sie nicht da. Ich bin im Gestern gefangen, dort, wo der Schmerz alles ist, was ich noch weiß. Ich werde mich niemals davon befreien können, das weiß ich. Soll ich dir sagen, was meine größte Angst ist?”
Ich schluckte. “Ja.”
“Dir wehzutun oder dich in Gefahr zu bringen. Nichts macht mir mehr Angst als das. Als der Fluch noch wirkte, habe ich mich selbst in der vergangenen Zukunft und der zukünftigen Vergangenheit verloren. Und ab da wusste ich, dass ich niemals das wollte, was ich tat, sosehr ich Gina auch rächen will. Ich würde alles für dich tun, Al. Starlings Auroren werden mich sehen, aber gefangen nehmen werden sie mich nicht.”, er zog sich wieder von mir zurück und heftete seine durchdringenden Augen auf meine. “Vertrau mir. Starling hat mehr Verbündete als wir ahnen, aber er vergisst, dass ich an deiner Seite bin.”
“Gut.”, ich nickte, zügelte meine Emotionen so gut ich es nach diesen eindringlichen Worten vermochte. “Dann machen wir es so.”
Sam seufzte. “Ich stimme auch zu.”, sagte er und blickte zu Melissa. Sie richtete den grünen Blick auf Gellert. “Tu, was du tun musst.”
“Werde ich. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.”, ein Glitzern lag in seinen Augen. Damit zog er den Elderstab (wo er den immer her hatte würde mich echt mal interessieren) und disapparierte. “Wir warten jetzt. Zehn Minuten, das sollte ihm reichen.”, stellte Melissa fest. Sam sah sie bewundernd an. Ich grinste. Ach, so war das also. “Auf was warten wir eigentlich?”, fragte Sam. “Darauf, dass die zehn Minuten rum sind.”, antwortete Melissa gelassen. “Stimmt.”, murmelte Sam. “Kann es eigentlich sein, dass ihr alle beide wieder von was wisst, von dem ich keine Ahnung habe?”, wollte ich wissen. Sam und Melissa sahen sich an. “Na ja…”, begann Sam dann. “Wir halten uns nur an das, was Gellert gesagt hat.” Oh, wie herrlich. Mal wieder etwas, das er Melissa und Sam erzählt, mir aber vorenthalten hatte.
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Only once more || Grindeldore FF
Fiksi PenggemarDON'T LIKE IT, DON'T READ IT! GrindelwaldxDumbledore FanFiction | Deutsch | German NOCH NICHT ÜBERARBEITET... (Enthält Blut, Tod, Gewalt und eindeutig angedeutete sexuelle Handlungen.) ~"Ich habe vierzig verdammte Jahre auf dich gewartet! Nenn mir e...