Es war... unmöglich. Vollkommen unmöglich. "Aber wie? Nurmengard ist von den besten Zaubern geschützt, die es gibt!", rief ich. "Die Dämonen haben sie zerbrochen.", erinnerte Albus mich. Die Hand, mit der er sich durch die Haare strich, erstarrte. "Sekunde, was habe ich gerade gesagt? Die Dämonen haben Nurmengards Schutzzauber gebrochen. Coral Everdal alias Irena Flary hat die Dämonen geschickt. Was ist, wenn sie die Dämonen nie geschickt hat, um uns zu töten, sondern um Nurmengards Schutzzauber zu zerbrechen, damit... Damit die Auroren, während wir gegen die Dämonen kämpften, herausfinden konnten, wo Nurmengard ist?" Dieser Gedanke war so... entsetzlich, dass ich ihn kurz nur anstarrte, genau wie Melissa. "Das ist... mehr als... katastrophal.", murmelte ich und biss mir auf die Lippe. "Trotzdem. Selbst wenn sie wissen, wo Nurmengard ist, herkommen können sie nicht. Schließlich... sind alle Schutzzauber wieder in Takt.", fuhr ich fort. "Stimmt.", Melissa seufzte. "Können sie nicht."
"Ich habe Nurmengard im Jahr 1907 erbaut", ich trat an die Mauer und starrte ausdruckslos in die Tiefe. Dreihundert Meter und mehr ging es an den Seiten des Berges hinunter, auf dem Nurmengard stand "und es mit den besten und mächtigsten Zaubern geschützt, die unsere Welt zu bieten hat. Zweiunddreißig Jahre ist das jetzt her und in diesen zweiunddreißig Jahren hat noch keiner, der nicht mein Akolyth war, es geschafft, auch nur mit einem Fuß durch die Zauber zu dringen. Am Anfang war es seltsam, in Nurmengard zu sein. Schließlich sind wir hier in Österreich und damit weit entfernt von Großbritannien und noch weiter entfernt von Bulgarien. Vielleicht war es deshalb zu Beginn sehr... fremd. Aber das ist vorbei. Nurmengard ist mein Zuhause, mehr, als es das Haus meiner Eltern, Durmstrang oder gar Godric's Hollow je war. Und Coral Everdal wird nicht auch nur mit einem Haar diesen Boden hier berühren. Niemals! Es kann sein, dass sie weiß, wo wir sind. Doch sie wird niemals hierher kommen. Sie kann gerne wieder Dämonen mitbringen, um die Schutzzauber zu zerreißen. Denn... Ich bin immer noch der Meister des Todes. Ich habe sie gewarnt. Trotzdem hat sie noch einmal versucht mich - uns alle - umzubringen. Und das...", ich beendete den Satz nicht, sondern biss die Zähne zusammen. "Coral Everdal wird Nurmengard nicht kriegen!", ruckartig richtete ich mich auf. "Niemals. Es ist mein Schloss, mein Reich, mein Zuhause. Meines. Nicht ihres. Und wenn ich auch nur eine Haarsträhne von ihr sehe, dann bringe ich sie um!", zitternd holte ich Luft. "Gebt mir zwei Minuten.", setzte ich eine Spur ruhiger hinzu und disapparierte, bevor Albus oder Melissa widersprechen konnten.Es war wirklich nicht meine beste Idee, irgendwo hin zu apparieren und dann eine Welle von Schwarzmagie auszulösen, die dieses Areal für Jahrzehnte vergiftete. Egal. Mein Hass brauchte das. Zischend kroch die dunkle Magie in den Boden.
Innerhalb von Sekunden starben die Pflanzen ab, vetrockneten, die Bäume waren tot.
Das Wasser des Teichs neben mir wurde schwarz und wenige Sekunden später trieben die Fische tot an der Oberfläche, die Algen genauso.
Die Schwarzmagie war dunkel und der Tod war alles, was sie brachte.
Der Elderstab fiel mir aus der Hand, ich ließ mich auf die Knie sinken, stützte mich am Boden ab, schloss die Augen und rang keuchend nach Luft.
"Du wirst Nurmengard nicht kriegen!", knurrte ich. "Niemals!"
Mein Schloss.
Mein Reich.
Mein Zuhause.
Die Tränen, die ich weinte, waren Tränen des Zorns. Coral Everdal hatte es schon zu oft geschafft, gerissener zu sein als ich.
Liebe machte blind.
Bei den Heiligtümern nochmal, damit war jetzt Schluss! Ich war der Meister des Todes! Ich war immer noch Gellert Grindelwald! "Ich habe meine Eltern besiegt und ich bin dem Tod entkommen! Du wirst mich nicht zu Fall bringen!", es war sinnlos, das zu sagen, denn schließlich konnte Coral Everdal mich nicht hören. Egal.
Als eine Spur von Anwesenheit mein Gespür streifte, erstarrte ich, aber ohne mich zu regen. "Gellert?", seine Stimme war nur ein Flüstern. Ich richtete mich auf, drehte mich um und sah ihn an. Wortlos. Zögernd tat Albus einen Schritt zu mir und streckte die Hand aus, um mir über die Wange zu streichen. Ich zuckte zurück. "Fass mich nicht an!", fauchte ich.
Er verharrte, zog die Hand weg und starrte mich mit großen Augen an. "Was?", flüsterte er.
"Aber -"
"Sei still.", meine Worte waren hart, ich wandte ihm den Rücken zu.
Einige Sekunden schwieg er. Dann fragte er langsam: "Gellert... Was ist?" Vorsichtig trat er an meine Seite, das spürte ich, ohne ihn anzusehen. "Nichts.", antwortete ich kalt. "Das glaub ich dir nicht.", murmelte er. "Dann", ich senkte leicht den Kopf "lass es bleiben."
"Merlin, Gellert, was ist denn los mit dir?", ich hörte den Hauch von Verzweiflung in seiner Stimme, auch wenn er versuchte, es hinter einem Augenverdrehen zu verstecken. "Nichts ist.", ich schüttelte den Kopf und schloss mit einem lautlosen Seufzen die Finger um den Elderstab. "Das stimmt nicht. Ich merk es dir doch an!", widersprach er. "Wie wunderbar für dich!", erwiderte ich frostig.
Nurmengard.
Nurmengard, nein.
Geh nicht.
Verlass mich nicht.
Nicht du.
Nicht du, mein Zuhause.
Mein Schloss.
Mein Reich.
Als Albus nun vor mich trat und mich ansah, gab ich nicht kleinbei. Kalte, zweifarbige Augen bohrten sich unnachgiebig in blaue. "Bitte, Gellert!", flehte er und wollte mir sanft meine aschblonde Strähne zurückstreichen. Doch erneut wich ich ihm aus. "Fass. Mich. Nicht. An.", ich betonte jedes einzelne Wort.
Schmerz flackerte in seinem Blick, er senkte den Kopf, nickte und schluckte. "Ist gut. Werd ich nicht." "Besser so.", gab ich kurz zurück. Mit einem tiefen Atemzug richtete ich den Blick über seinen Kopf hinweg ins Leere. Coral Everdal konnte alles und jeden auf dieser Welt haben. Aber nicht Nurmengard. "Elran unro amjham, symiri.", flüsterte ich. - Hier her, Lehrlinge. Zumindest ungefähr.
Leise flüsternd züngelten blau-weiße Flammen aus dem Boden. "Fyrtan eiras nymolvyr, symiri.", begrüßte ich sie.
Fyrtan eiras nymolvyr, eldarí., antworteten die Flammen. Hyrvon fynsis? - Was verlangt Ihr?
"Vynovyr Nurmengard, symiri." - Beschützt Nurmengard, Lehrlinge.
Darnyv, eldarí., das Feuer schlang sich kurz um meine Finger. Lächelnd ließ ich es gewähren, dann verschwand es, um zu tun, was ich ihm aufgetragen hatte, zu tun.
"Nurmengard.", sagte Albus, als wäre ihm soeben etwas klar geworden. "Was ist damit?", ich zog die Augenbrauen hoch. Er deutete auf unsere Umgebung. "Das alles hier wegen Nurmengard. Weil du nicht willst, dass Coral Everdal Nurmengard kriegt."
"Stimmt.", gab ich zu. "Nurmengard ist mein Zuhause. Mein Reich. Mein Schloss. Wenn ich nicht für Nurmengard alles tue, für wen oder was dann? Coral Everdal hat es zu oft geschafft, gerissener zu sein als ich. Aber das ist sie nicht. Eigentlich. Jedoch ich war zu geblendet, um mich auf das Wesentliche zu fokussieren. Wie sagt dieses alte Sprichwort? 'Liebe macht blind.' Und", ich verzog die Lippen zu einem bitteren Lächeln "es ist leider zu wahr. Tut mir leid, Darling."
Erschrocken blickte er mich an. "Das kann doch unmöglich dein Ernst sein! Hast du die hier schon vergessen?" Bevor ich mich ihm entziehen konnte, schob er meinen Ärmel hoch und deutete mit einem grimmigen Kopfnicken auf die Narben. Er sah mich an, seine blauen Augen waren schmal. "Ich hab gedacht, du hättest dich wirklich geändert.", sagte er bitter und ließ mich los, als hätte er sich verbrannt. "Aber offensichtlich hab ich mich da geirrt. Du hattest nie etwas anderes im Kopf als dein größeres Wohl!"
"Was? Bist du verrückt geworden? Nein!", ich schüttelte energisch den Kopf. "Nein.", wiederholte ich. "Nicht das größere Wohl.", ich seufzte und fuhr leise fort: "Aber Nurmengard ist mein Zuhause. Es ist... mein Zuhause. Wenn ich Nurmengard verlieren würde, wäre das der gleiche Schmerz, wie wenn ich dich verlieren würde. Ich ohne Nurmengard... das geht nicht. Ich habe den Namen nicht zufällig ausgesucht, weißt du. Nurmengard. Es war eine Anlehnung an ein Wort, das ich erfunden habe, als ich noch ein Kind war. Damit habe ich damals den Zustand völliger Sicherheit bezeichnet. Narmenard. Ein seltsames Wort, ja. Aber ich habe es gemocht, weil ich wusste, dass ich dann sicher war. Vor meinen Eltern. Zugegeben, ich habe es selten verwendet.", ich zuckte die Schultern. "Ich will Nurmengard nicht verlieren. Dich aber genauso wenig.", flüsterte ich und zog ihn an mich, erleichtert, dass er sich mit nicht widersetzte. "Verzeih mir.", setzte ich hinzu. "Bitte."
"Du bittest mich um etwas?", Albus klang, als würde er die Augenbrauen hochziehen. "Ja.", antwortete ich mit einem tiefen Atemzug und strich ihm vorsichtig mit einer Hand über die Wange, bevor ich den Elderstab wegsteckte. "Ja, das tue ich, Al. Bitte, Liebster, verzeih mir."
Er schwieg und sagte nichts.
Okay, ich hatte ihn nicht überzeugt. Also rückte ich von ihm ab, sodass er mir in die Augen sah. "Bitte, Al. Ich flehe dich an, verzeih mir."
"Wie oft soll ich dir noch verzeihen, Gellert? Das hat Grenzen!", gab er zurück.
"Ich weiß.", sagte ich leise. "Verzeih mir. Bitte. Only once more."
Nur noch einmal.
Einige Sekunden lang musterte er mich, dann seufzte er schwer. "Immer, Gellert. Hörst du? Immer. Egal, was du tust. Egal, was du sagst."
"Das war mein Spruch.", ich wagte es, ihn gespielt empört anzusehen. Darauf grinste er leicht. "Ich weiß."
Für einen Moment grinsten wir uns an, nur ein bisschen, dann zog er mich zu sich und küsste mich. Ich erwiderte den Kuss sanft, riss mich aber nach wenigen Sekunden von ihm los. Verwirrt sah er mich an, ich verzog die Lippen zu einem Lächeln, das nicht wirklich eines war. "Nein.", sagte ich sanft. "Nicht hier, Al. Nicht jetzt."
Er atmete tief ein und nickte. "Okay. Später?"
"Ja. Später. Wenn Nurmengard und du - wenn ihr sicher seid."
"Narmenard, was?", murmelte er. Darauf grinste ich fast unmerklich. "Ja. Narmenard. Auch wenn ich bezweifele, dass wir je ein Narmenard erleben werden."
"Wie optimistisch. Und ich dachte immer, ich seh alles schwarz von uns beiden.", er blinzelte.
"Seeeehr lustig!", antwortete ich gedehnt. "Nein, im Ernst. Wir werden sehen."
"Ja.", er seufzte tief. "Ja.", er seufzte noch einmal. "Ja, werden wir."
"Wow.", stellte ich fest. "Du hast jetzt dreimal hintereinander 'Ja' gesagt. Zu was denn?" "Keine Ahnung. Es ist alles so... verwirrend.", gab er zurück. Darauf lachte ich freudlos. "Das absolut. Aber wo du gerade schon so im 'Ja' sagen bist... Würdest du zu mir auch Ja sagen?"
"Was?", er starrte mich an.
Ich grinste. "Würdest du auch ja sagen, wenn ich dir hier und jetzt einen Heiratsantrag machen würde?"
"Merlin, Gellert!", stieß er hervor und schüttelte den Kopf - aber eher aus Verwunderung. "Natürlich würde ich! Aber... das kann nicht dein Ernst sein!"
"Nein. Kann es auch nicht.", ich legte den Kopf schräg, sodass mir meine helle Strähne wieder ins Gesicht fiel und strich sie mir dann zurück. "Denn wenn es mein Ernst sein könnte, hätte ich es schon gemacht. Dessen sei dir sicher."
Seine Augen glänzten, als er mich ansah und seine Stimme war rau, als er flüsterte: "Ich weiß."
"Jetzt komm. Es hilft alles nichts. Zurück nach Nurmengard. Damit Melissa nicht allein gegen Coral Everdal kämpfen muss."
DU LIEST GERADE
Only once more || Grindeldore FF
FanfictionDON'T LIKE IT, DON'T READ IT! GrindelwaldxDumbledore FanFiction | Deutsch | German NOCH NICHT ÜBERARBEITET... (Enthält Blut, Tod, Gewalt und eindeutig angedeutete sexuelle Handlungen.) ~"Ich habe vierzig verdammte Jahre auf dich gewartet! Nenn mir e...