Vollkommene Stille herrschte, als meine Worte vergingen.
Sonst bringe ich dich um, Grindelwald.
Gellert wandte mir den Kopf zu, seine zweifarbigen Augen musterten mich kühl.
“Wirst du?”, fragte er kalt. Ich schluckte und warf einen blitzschnellen Blick zu Starling. Dann antwortete ich: “Ja.” Seine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. “Nein.”, innerhalb von Sekunden flog der Elderstab zu Starling und den Auroren herum, die daraufhin sofort zusammenbrachen. Nicht tot, aber außer Gefecht gesetzt. “Geht.”, die Augen geschlossen, den Elderstab zur Seite gestreckt, gab Gellert den Befehl an seine Akolythen. Diese taten, wie er es befohlen hatte. Als sie fort waren, schlug er die Augen wieder auf und sah mich an. “Nein.”, wiederholte er. “Das wirst du nicht. Du bist nicht ich. Ich morde, das tust du nie. Nein. Du wirst mich nicht töten. Wobei…”, er wandte sich nun voll zu mir um und starrte mich eindringlich an. Dann tat er etwas, womit ich nie gerechnet hätte. Nicht in tausend Jahren.
Er ließ den Elderstab sinken, .
Es ging nicht, ich konnte nicht anders, als ihn angespannt anzustarren. Den Elderstab, den Stab des Todes, den einen Zauberstab, den Schicksalsstab, den mächtigsten Zauberstab den es gab, je gegeben hatte und jemals geben würde, das erste Heiligtum des Todes. Der Elderstab war faszinierend. Und das machte ihn so gefährlich. So verdammt gefährlich. “Wenn du es wahrhaftig tun willst, dann… Tu es.” Bebend rang ich nach Atem und blickte ihn starr an, hob langsam den Zauberstab. Es war so einfach, nur zwei Worte fehlten. Nur zwei. “Avada…”, begann ich flüsternd, den Blick unverwandt auf ihn gerichtet. Gellert zuckte mit keiner Wimper, seine zweifarbigen Augen brannten sich in meine. Mit einem leisen Keuchen ließ ich meinen Zauberstab fallen. Ich konnte nichts anderes tun, war nicht in der Lage, ihn länger zu halten. “Na, dachte ich es mir doch.”, resümierte er kühl. “Hör auf!”, fauchte ich und funkelte ihn an. “Sonst was?”, flüsterte er, trat zu mir und strich mir mit rauen Fingern über die Wange. “Sonst was?” Meine Tränen machten es mir unmöglich, ihn anzusehen, also senkte ich den Kopf. “Weiß nicht.” "Aber ich.", entgegnete er, die Stimme erstaunlich sanft. "Ach ja?", ich blinzelte die Tränen aus meinen Augen und schnaubte. "Tust du?" "Sieh mich an. Sieh mich an, Albus. Sieh mir in die Augen." Wie konnte er nur so sanft klingen?! Meine Güte, er war Schwarzmagier! “Das bin ich. Schwarzmagier, Massenmörder und Schwerverbrecher. Aber nicht nur. Oder?”, Herausforderung blitzte in Gellerts Augen auf, als er mich nun anblickte, den Kopf leicht zur Seite geneigt. “Ich weiß es nicht. Ich würde so gerne mehr in dir sehen, als den Massenmöder, Schwerverbrecher und Schwarzmagier, der du sooft bist. Nur… Das kann ich nicht.”, ich holte tief Luft und wandte den Kopf ab. “Standard-Antwort Nummer Zwei.”, murmelte er, Verachtung huschte über sein Gesicht. “Im Ernst, Albus? Oder sagst du das nur, weil Starling dich sonst umbringt?”
Ich blinzelte mehrmals, biss mir auf die Lippe und starrte eines der abgebrannten Häuser an. “Warum sollte ich dir das sagen, Gellert? Warum? Warum sollte ich dir irgendwas sagen? Warum… Warum sollte ich dir jemals wieder auch nur ansatzweise vertrauen? Ich habe dir vertraut, mehr als allen anderen. Und du… du hast es… weggeworfen! Du hast mein Vertrauen zu dir ausgenutzt, als wäre es nichts Besonderes. Was es für dich vermutlich auch nicht war.” “Das ist absolut inkorrekt. Ich habe Jenneth nie vertraut, das ist wahr. Ja, ich habe ihn ausgenutzt. Ihn dafür benutzt, herauszufinden, ob dieser Zauberstab wirklich der Elderstab war. Als er fast starb, war es mir egal. Jenneth war mir nichts wert. Aber bei dir war es etwas anderes.” War es das? “Ach, war es das? Nein. Das glaub ich dir nicht. Du hast mir damals geschworen, mir niemals wehzutun. Und vor fünf Tagen… Oh, warte mal, hast du da nicht den Cruciatus-Fluch gegen mich eingesetzt?”, ich tat, als müsste ich nachdenken. Er seufzte. “Das habe ich. Und es war sicher nicht das letzte Mal, dass ich diesen Fluch benutzt habe. Aber hör zu: Ich werde ihn nie wieder gegen dich einsetzen.”, er machte eine Pause und heftete seine verschiedenfarbigen Augen auf mich. “Glaubst du mir?”
Ich starrte ihn an. Glaubte ich ihm? Ja. Nein. Nein. Denn… “Du hast so etwas schonmal gesagt. Hast du dich dran gehalten? Nein. Warum solltest du es jetzt tun?”, ich ließ sämtliche Herausforderung in meine Stimme fließen, derer ich gerade fähig war. Gellert blinzelte einige Male, als müsste er meine Antwort erst überdenken. “Weil die Situation nun eine andere ist, Albus.”, jedes bisschen Spott wich aus seinen Worten. “Starling ist weder ein Feind von mir, noch des größeren Wohls. Im Gegenteil, ich würde sogar soweit gehen, zu sagen, dass er meine Ziele auf eine gewisse Art und Weise billigt. Er ist nicht mein Feind, Albus. Sondern deiner. Nun, wobei das nicht ganz stimmt. Zwar billigt Starling meine Ziele bis zu einem gewissen Grad, aber das heißt nicht, dass er mich nicht besiegt haben will. Nur ist meine Niederlage nicht sein oberstes Ziel. Gehe ich Recht in der Annahme, dass Samson Abbott dir von Starlings oberster Priorität, dich in Askaban, berichtet hat?” “Ja.”, antwortete ich kurz, gespannt auf was er denn jetzt schon wieder hinauswollte. “Das ist ein entscheidender Vorteil für dich und ein großer Nachteil für Starling. Und es erhöht deine Überlebenschancen um mindestens 40%. Würde ich mal schätzen - eher mehr als weniger.”
“Wovon sprichst du?”, fragte ich.
“Ist das so kompliziert?”, eine Spur Gereiztheit schwang in seiner Stimme mit, sein Blick intensivierte sich, als er einen weiteren Schritt auf mich zutrat, nur noch zehn Zentimeter Luft zwischen uns ließ. “Starling hasst dich aus den Tiefen seiner Seele. Noch mehr, als ich es tue. Verstehst du, was das heißt? Der ‘wunderbare Minister’ für magische Strafverfolgung wird keine einzige Maßnahme ergreifen, um Hogwarts oder gar deine Schüler vor mir zu schützen. Weil er will, dass ich leichtes Spiel habe. Weil er will, dass es mir gelingt, dir das zu nehmen, was du am meisten liebst; Hogwarts. Deine Schüler. Wenn sie verletzt werden, kommt das einem Messer gleich, das ich dir ins Herz ramme, nicht wahr? Und dieses Wissen habe nicht nur ich, sondern auch, für dich unglücklicherweise, Roran Jake Starling. Aufgrund meines untrüglichen Gespürs kann ich dir versichern, dass er nichts unversucht lassen wird, um dir wehzutun. Natürlich, für den Fall, dass ich das Ministerium überfalle, wird er nicht begeistert sein aber… Mein Hass auf dich ist für ihn ein netter, kleiner Bonus. Ein hübsches Extra im Kampf gegen dich. Sieh dich vor, Albus. Starling hasst dich wirklich.”, er neigte sich zu mir und hauchte mir einen Kuss auf die Stirn. “Mein Hass ist nicht seiner. Vertrau mir.”, damit disapparierte er und ich stand da und starrte ihm verständnislos nach. Was war das denn bitte gewesen? Vorerst, entschied ich, wäre es in Hogwarts sicherer. Also disapparierte ich ebenfalls. Nicht wissend, dass mein nächstes Zusammentreffen mit Gellert früher kommen sollte, als geahnt.
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Only once more || Grindeldore FF
FanficDON'T LIKE IT, DON'T READ IT! GrindelwaldxDumbledore FanFiction | Deutsch | German NOCH NICHT ÜBERARBEITET... (Enthält Blut, Tod, Gewalt und eindeutig angedeutete sexuelle Handlungen.) ~"Ich habe vierzig verdammte Jahre auf dich gewartet! Nenn mir e...