“Avada Kedavra!!!”
Ich sah den Zorn in Gellerts Augen. Den Zorn und den unendlichen Schmerz und dachte im ersten Moment, er wäre es gewesen. Der grüne Todesfluch verfehlte mich um zwei Zentimeter, Gellerts Kopf flog herum und ich zog voller Entsetzen den Atem ein. Denn… es war nicht Gellert gewesen. Hinter ihm, mit einem eisigen Raubtierlächeln stand niemand geringeres als Roran Jake Starling, der Leiter der Abteilung für magische Strafverfolgung. Für einen Moment schien die ganze Welt zu Eis zu erstarren. Jetzt hatte ich Gellert und Starling gegen mich. “Fass. Ihn. Nicht. An.”, die leisen Worte, erfüllt von eiskaltem Hass, waren Gellerts, nicht meine. “Verschwinde! Sonst bring ich dich um!” Was?? Verwirrt sah ich zwischen ihm und Starling hin und her. “Geh.”, fuhr er fort, seine Stimme wurde mit jedem einzelnen Wort kälter und kälter. “Geh.” Ausdruckslos sah Starling ihn an, nicht im Stande seine Augen abzuwenden. Dann wich er einen Schritt zurück. Noch einen. Und noch einen, bevor er sich nun umwandte und disapparierte. Gellert schnaubte, strich sich die helle Haarsträhne zurück und sah wieder zu mir, ließ mit einer unmerklichen Bewegung des Elderstabs die blau-weißen Flammen verschwinden. “Hast du das wirklich gesagt? Hast du wirklich gesagt, ich hätte Gina nur benutzt?”, seine Worte zitterten, er starrte mich eindringlich an und ich verstand. Er gab mir eine letzte Chance. Eine letzte Möglichkeit, seinen Hass zu zügeln. “Nein.”, flüsterte ich und schluckte, sah starr an ihm vorbei. “Also… Ja, ich… ich habe es… gesagt. Aber… Aber… ich hab es nicht… nicht so… gemeint.” “Hast du nicht.”, murmelte er, seine verschiedenfarbigen Augen musterten mich abschätzend. “Nehmen wir an, ich glaube dir das”, fuhr er fort “warum hast du es dann gesagt?” Das war eine gute Frage. “Ich weiß es nicht.”, antwortete ich leise. Einen Moment lang blickte er mich schweigend an, presste die Lippen zusammen und nickte schließlich. “Ist gut. Aber jetzt sag und sei ehrlich: Glaubst du wirklich, dass ich Gina und dich nur benutzt habe? Albus! Glaubst du das wirklich?” Zögernd erwiderte ich seinen Blick, ohne ein Wort. “Ob ich das glaube?”, erwiderte ich dann leise. “Ob ich das glaube? Ich weiß nicht, was ich glauben soll, Gellert. Ich weiß nicht, wem ich überhaupt noch glauben kann. Mir selbst? Nichtmal das. Die Welt zerreißt und das weil…”, ich machte eine Pause, dachte nach. “-weil ich tue, was ich tue, Albus.”, ergänzte Gellert ruhig. “Ja. Du zerreißt unsere Welt. Mit Hass. Mit Fanatismus.” “Oh ja.”, bestätigte er mit einem bitteren Lächeln. “Das tue ich. Aber nicht, weil ich das will.”, setzte er sanfter hinzu. “Ach nein?”, fragte ich kalt - zumindest versuchte ich es. “Nein. Ich tue es, weil ich es muss.” Ich zog die Augenbrauen hoch. “Du zerreißt unsere Welt weil du es musst?” “Absolut. Die Zauberer haben lange genug die Ketten der Muggel getragen. Ich werde sie davon befreien. Da es aber einige gibt - unter anderem dich - die es vorziehen würden, weiter im Untergrund zu leben, spaltet sich unsere Welt. Warum? Ich frage dich, Albus: Warum sollen wir Zauberer uns nicht über die Muggel erheben dürfen?” “Weil das nicht gut ausgehen wird! Gellert, das hatten wir schonmal. Im Jahr 823. Und worin hat es geendet? In einem Krieg, der einen seiner Höhepunkte in der Hexenverfolgung fand!”, antwortete ich heftig. “Das ist über tausend Jahre her, Albus. Falls es dir entgangen sein sollte - wir befinden uns im Jahr 1939. Warum es nicht nochmal versuchen? Nur, dass es dieses Mal anders sein wird. Die Muggel werden nicht einfach von uns wissen. Sie werden uns untergeordnet sein! Ihr Blut wird unseres nie wieder schwächen!” “Du hörst dich an wie diese machtbesessenen Reinblüter!”, murmelte ich verächtlich. “Ohh, ich bin doch eines. Im Gegensatz zu dir.”, gab er herablassend zurück. Doch etwas an seinem Tonfall irritierte mich. Aber ich kam nicht drauf, was. “Wirfst du mir gerade ernsthaft vor, mein Blut wäre ‘weniger rein’ als deines?", flüsterte ich und flehte zu Merlin, er möge mir widersprechen. Langsam stieß er den Atem aus, biss sich auf die Lippe und taxierte mich schweigend. “Nein.”, sagte er dann. “Das tue ich nicht.” “Ach nein? Und was soll dann der ganze Unsinn mit ‘ihr Blut wird unseres nie wieder schwächen’?”, ich funkelte ihn an. “Ich bitte dich, Liebling. Du wirst doch jetzt nicht ernsthaft behaupten, dass die Muggel mit uns auf einem Niveau wären?” Seine Arroganz war deutlicher den je zu spüren.
In der Art, wie er den Kopf leicht schräg legte.
In der Art, wie er mich ansah.
In der Art, wie er lächelte.
“Und wenn?”, zischte ich. “Und wenn ich es behaupte? Was dann? Bringst du mich dann um?” Etwas blitzte in den Tiefen seiner zweifarbigen Augen auf. Ein Gefühl, das ich nicht genau definieren konnte. “Werde ich nicht, Al. Niemals. Du kannst tun und sagen was du willst, aber töten werde ich dich niemals.” “Wirst du… nicht?”, hakte ich leise nach. Der Ausdruck in Gellerts Blick wurde weich. “Nein.”, jetzt tat er einen Schritt auf mich zu. Für einen Moment schloss ich die Augen, bevor ich ihn blinzelnd wieder ansah. “Woher weiß ich, dass ich dir das glauben kann?”, ich schluckte. Sekundenlang spielte ein sanftes, trauriges Lächeln um seine Mundwinkel. “Weil Gina es auch wusste.”, erwiderte er. “Deshalb. Ich habe mir vorgenommen, Vergeltung für Ginas Tod zu üben. Ebenso wie ich dich rächen würde, wenn Starling dir etwas antut." "Würdest du?", ich brachte die Frage nur ganz, ganz leise über die Lippen. "Ja. Jeden einzelnen Blutstropfen der deinen, den Starling vergießt.", keine Spur seiner Arroganz lag mehr in seinen Worten. Reglos sah ich ihn an, verhakte seinen Blick in meinen. Er senkte den Kopf und strich mir vorsichtig über die Wange. "Ich habe dir versprochen, nie wieder zu gehen. Das werde ich auch nicht.", fuhr er fort, überwand die letzten Zentimeter zwischen uns und küsste mich. Ganz sanft nur. Dennoch war es ein stummes Versprechen. Mit einem tiefen Atemzug löste er sich von mir und lehnte seine Stirn an meine. "Ich werde dich nie wieder verlassen, Liebster. Nie wieder.", flüsterte er. Die Liebe in seiner Stimme trieb mir die Tränen in die Augen. "Starling wird versuchen, mich umzubringen, oder?", ich seufzte. "Natürlich wird er. Hat er schon und er wird es wieder tun.", lautete seine Antwort. Erschütternd, aber ehrlich. "Allerdings wird er es nicht schaffen, dich auch nur schief anzusehen. Ich habe den Elderstab und...", er zögerte. "Und was?", wollte ich wissen. "Und ich bin hier. Für dich. An deiner Seite, was immer auch geschieht.", beendete er seinen Satz. Darauf sah ich ihn an, suchte nach den Worten, die ich brauchte. Aber es gab keine, ich fand keine. Doch. Ich hob den Kopf und blickte ihm in die Augen, er erwiderte meinen Blick, wartete. Nach einem Moment fand ich meine Stimme wieder: "Ich liebe dich." Ein Lächeln flog über sein Gesicht, seine Augen glänzten. "Und ich dich erst." Nachdenklich betrachtete ich ihn und erwischte mich dabei, dass mein Blick für einen winzigen Moment zu seinen Lippen wanderte. Auf einmal zog Gellert den Atem ein und wandte sich um, wich zurück, sodass ich direkt hinter ihm stand. Fast, als wollte er einen Hagel von Zaubern abfangen, ich sah, wie er den Elderstab zog. Nun drehte er mir wieder den Kopf zu, sein Atem streifte mein Ohr. "Starling ist da, weißt du.", sagte er, die Stimme gelassen, doch das Glitzern in seinen Augen verriet nichts anderes als Angst. Nicht um sich. Sondern um mich. Als er weitersprach, erstarrte ich: “Mit Dementoren.”
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Only once more || Grindeldore FF
FanfictionDON'T LIKE IT, DON'T READ IT! GrindelwaldxDumbledore FanFiction | Deutsch | German NOCH NICHT ÜBERARBEITET... (Enthält Blut, Tod, Gewalt und eindeutig angedeutete sexuelle Handlungen.) ~"Ich habe vierzig verdammte Jahre auf dich gewartet! Nenn mir e...