Kapitel 2

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Es ist bereits der nächste Morgen, als ich noch etwas verschlafen in die große Wohn-Ess-Küche komme und meine Mum, meine Tante Margot und Ava dabei beobachte, wie sie die Einkäufe in der Küche verstauen. Ein paar Sekunden verbringe ich damit, zwischen den dreien hin und her zu blicken, als mein Onkel Henry, der seinen Kaffee an der Küchentheke schlürft, genau das ausspricht, was ich gerade gedacht habe: "Seid ihr drei Perfektionistinnen jetzt bald fertig?." Ich lache auf, wünsche allen einen guten Morgen und geselle mich mit einer Tasse Kaffee zu ihnen. Dad hatte stets ein enges Verhältnis mit seinem Bruder, Onkel Henry, weshalb Mick und ich mit Ava und ihrem kleinen Bruder Alex aufwuchsen. Ich war immer schon dankbar für die engen Bindungen in meiner Familie, doch gerade die schwere Zeit nach dem Unfall unseres Dads zeigte mir, wie wichtig dieser Zusammenhalt ist. Auch Mum fühlt sich durch Margot und Henry weniger allein. Die drei unternehmen viel gemeinsam und sind auch oft gemeinsam im Urlaub. Am ehesten findet man sie hier, in unserem Ferienhaus an der Küste Portugals, welches ursprünglich Dad für uns alle gekauft hat. Es fühlt sich so komisch an, jedes mal wenn wir als Familie gemeinsam hier sind, doch er fehlt.

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Meine Gedanken werden durch das Klingeln an der Tür und ganz viele laute Männerstimmen unterbrochen.
"Hört sich an, als wär das eine ganze Horde, und nicht nur sechs Jungs." merkt Onkel Henry lachend an. Ava nimmt das schon gar nicht mehr wahr, da sie bereits an die Tür gelaufen ist, um ihnen zu öffnen und gleich darauf Noah um den Hals zu fallen. Ich beobachte das Szenario mit meinem Kaffee in der Hand an die Küchenzeile gelehnt und lasse die Neuankömmlinge erst überschwänglich von meiner Familie begrüßen. Ich will gerade auf Noah zugehen, als Mick an ihm vorbei stürmt, in meine Richtung.
"Hey, sollt ich nicht zuerst den Bräutigam begrüßen?" rufe ich ihm lachend entgegen.
"Hi Emilia, ich freu mich auch, dich so zu sehen!" erwidert Mick trotzig, während er mich umarmt.
"Hey, Noah! Schön, dass ihr es gesund und munter zurück geschafft habt und Ava jetzt wieder beruhigt schlafen kann." begrüße ich gleich darauf den Bräutigam. Zugegebenermaßen sieht er ein bisschen müde aus, was wahrscheinlich daran liegt, dass in seinem Alltag zuhause kaum Zeit für intensive Partyabende bleibt. Vielleicht ist man mit 27 aber auch raus aus dem Alter. Schließlich freu ich mich an den meisten Tagen auch auf 8 Stunden Schlaf und das am Besten noch vor 23 Uhr. Und ich bin noch vier Jahre jünger als Noah.
"Ich bin auch froh, dass wir es geschafft haben. In manchen Momenten hab ich meine Hoffnung fast aufgegeben. Zum Beispiel als Mick in diesem Club plötzlich am Tisch stand und ..." beginnt Noah mit glänzenden Augen seine Erzählung, doch wird abrupt von Avas Bruder, seinem zukünftigen Schwager, unterbrochen, der sich zu uns gesellt: "Wirst du aufhören Details von unseren Abenden auszuplaudern? Was auf Ibiza passiert ... Hi Emilia, übrigens! Schön, dich zu sehen!"
"Ich freu mich auch, Alex!" erwidere ich und umarme ihn kurz.
Das war's also mit den Jungs, die ich kenne, fast. Unter den sechs befinden sich neben Noah, Mick und Alex, die ja eigentlich Familie sind, auch noch zwei enge Freunde von Noah.
Wie der sechste junge Mann, den ich gestern am Foto erkannte, zu der Gruppe passt, ist mir jedoch ein Rätsel. Als hätte er meine Gedanken gehört, tritt er aus der sich begrüßenden Menge im Flur und kommt auf uns zu. Er hat mich noch nicht gesehen, doch in diesem Moment sieht er mir direkt in die Augen. Ertappt, aber kein Wunder, wenn ich ihn so anstarre. 

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