Pit Lane Passion - F1 related

Kapitel 131

"Ihr seid unsere Rettung." begrüße ich Carlos und Charles ein paar Stunden später an der Wohnungstür.
Lewis, der vor einer Stunde gekommen ist, baut gerade mit Mick meinen Schrank ab, während ich Carlos das Trageteil mit den Kaffeebechern abnehme.
Es reicht nur für vier, der fünfte steckt in der Mitte, also bin ich vorsichtig. Ich hatte nicht mehr genug Milch da, schließlich sollte alles heute aufgebraucht werden, also fiel mein Cappuccino heute Morgen sehr mickrig aus.
"Ich kenne dich mittlerweile gut genug, dass ich weiß, dass das auf den Kaffee bezogen ist, nicht auf die besten Umzugshelfer der Welt." erwidert Carlos schnaubend, doch grinst dabei.
Auch ich erwidere sein Grinsen entschuldigend und lasse die beiden ehemaligen Teamkollegen in meine Wohnung, nicht ohne sie zu umarmen.
"Du hast uns trotzdem nicht verdient." fügt Carlos schelmisch hinzu, während er seine Jacke auszieht.

Charles grinst nur leicht und stellt die Tüte mit den vermeintlichen Croissants auf einen Umzugskarton, bevor er mich etwas länger als sonst umarmt.
"Mit dir hab ich heute wirklich nicht gerechnet." gebe ich zu, als ich mich von ihm löse.
Sein Lächeln bleibt auf den Lippen, aber seine Augen verraten mir mehr.
Diese Art von Nähe hatte ich schon länger nicht mehr von ihm gespürt.
Die letzten Monate über gab er mir das Gefühl, jedes Lächeln, jede Umarmung, auf das Minimalste zu beschränken.
Es war fast, als wäre er wieder der Charles, den ich vor all dem Rückzug kannte. Nach allem, was passiert war, hatte ich mich an die Kälte zwischen uns mittlerweile gewöhnt.
Doch davon scheint nicht mehr viel übrig zu sein.
"Naja, ich wollte die Jungs nicht alleine alles schleppen lassen. Von dir kann man sich ja gerade nicht so viel Hilfe erwarten." damit deutet er schmunzelnd auf meinen Bauch.
Ich lache auf und schlage ihm dann leicht auf die Schulter.
"Hey" versuche ich mich zu rechtfertigen.
"Geht's euch gut?" schiebt Charles dann gleich in sanftem Ton hinterher, nachdem sein Blick von meinem Bauch in mein Gesicht gewandert ist. Ich nicke lächelnd.

Dann folge ich Carlos ins Wohnzimmer, wo er gleich loslegen möchte.
Die Wände sind mittlerweile kahl, nur die Kisten stapeln sich überall. Es sieht trostloser aus, als ich es erwartet hatte.
Carlos' Blick bleibt an den Kartons hängen. "Fehlt noch was oder sollen Charles und ich gleich mit dem Runtertragen beginnen?"
"Lewis und Mick kümmern sich noch um Schrank und Bett, dann muss das Ganze nur noch in die Autos passen." erkläre ich den beiden. "Und dann bin ich offiziell raus hier."