Kapitel 72

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TW: Kinderwunsch / Mutterschaft

Landos Blick durchbohrt mich und es fühlt sich an, als würde ich keine Luft mehr bekommen. Wie kann es sein, dass ich mich so sehr nach jemandem sehne, den ich doch eigentlich aus meinem Leben verbannen wollte?
Und obwohl er eigentlich der letzte Mensch sein müsste, den ich jetzt sehen will, würde ich mich am liebsten in seine Arme fallen lassen. Ich sehne mich danach, dass seine starken Arme mich halten und ich seine vertraute Stimme ganz nah an meinem Ohr höre. Unter all der Last, die die Auseinandersetzung gerade auf meine Schultern gepackt hat, schaffe ich es nicht mehr, zu verdrängen, wie sehr er mir fehlt. Der letzte vertraute Moment, den es zwischen uns beiden gab, war vor beinahe drei Wochen in London und seitdem fehlt mir seine Nähe jeden verdammten Tag.
Ich sollte aufgelöst darüber sein, dass Charles die Wahrheit ausgesprochen hat und damit meinen Plan, ihn von mir fernzuhalten, quasi begräbt. Doch stattdessen fühle ich, wie sich Erleichterung in meiner Brust breit macht.

"Lando" murmle ich schließlich, ohne meinen Blick von ihm zu nehmen, und auch die anderen drei entdecken ihn jetzt. Ich kann die Mischung aus Verwirrung und etwas anderem in seinem Blick erkennen – vielleicht Hoffnung, vielleicht auch Resignation.


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Charles und Mick sind verstummt, und ich spüre ihre Blicke auf uns gerichtet. Die Atmosphäre ist angespannt, und ich weiß nicht, was ich sagen oder tun soll. Jedes Gefühl, das ich jemals für Lando empfunden habe, flammt in diesem Moment wieder auf, und ich frage mich, ob es jemals wirklich erloschen war.
"Fuck" entfährt es Charles dann stöhnend, der realisiert hat, dass Lando seine letzten Worte gehört haben muss. Als ich es schaffe, meinen Blick kurz von Lando abzuwenden, sehe ich Mick dabei zu, wie er Charles & Felix um die Ecke der Dachterrasse schiebt, um Lando und mir Ruhe zu verschaffen.
Ich atme durch und versuche Kraft zu sammeln, für das Gespräch, dem ich wahrscheinlich nicht mehr aus dem Weg gehen kann. Und vielleicht auch nicht möchte?
Jetzt, wo ich es nicht mehr schaffe, meine Gefühle für Lando zu unterdrücken, würde ich am liebsten die Zeit zurückdrehen und es gar nicht zulassen, dass sich solch eine Distanz zwischen uns beiden bildet.
Trotzdem ist alles, was ich rausbringe, "Was machst du hier?" um die Stille zwischen uns zu durchbrechen.
Meine Stimme klingt zittrig und als Lando dies zu bemerken scheint, hellt sich sein Gesicht etwas auf. Er scheint zu wissen, dass sein verbissener Gesichtsausdruck mich nur noch unsicherer macht. Dann geht er langsam ein paar Schritte auf mich zu.
"Letzte Woche, vor dem Club. Du hast mir nicht sagen können, dass du das zwischen uns nicht mehr möchtest und ich dich in Ruhe lassen soll. Da hab ich mir geschworen, dass ich dich nicht aufgebe, solange du das nicht tust."
Ich kann nicht verhindern, dass meine Augen sich sofort mit Tränen füllen.
Damit Lando nicht sieht, wie fertig ich bin, blicke ich schnell zur Seite. Plötzlich habe ich Angst, dass alles, was sich die letzten Wochen in mir angestaut hat, ganz unkontrolliert aus mir heraus platzt.
"Wahrscheinlich schaffe ich es gar nicht mehr, dich vom Gegenteil zu überzeugen, nachdem was du Charles sagen gehört hast."

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