Kapitel 112

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Triggerwarnung: Mutterschaft

Die nächsten Tage vergehen ohne große Zwischenfälle. Ich dürfte bloß eine leichte Magenverstimmung gehabt haben und in Kombi mit der körperlichen Überanstrengung endete das dann über der Kloschüssel. Lando war die ganze Nacht für mich da und den Dienstag verbrachten wir im Bett. Er hatte keine Termine und ich genoss die Ruhe und Zweisamkeit. Während Lando und die anderen Fahrer am Mittwoch bereits einige Pressetermine außerhalb der Rennstrecke haben (Mick ist mit Haas bei einem Charity-Event, Lando & Charles besuchen eine Veranstaltung von Richard Mille), verbringen Carmen und ich den Tag im Pool- und Spa-Bereich des Hotels. Erst brunchen wir gemeinsam, dann lesen und sonnen wir uns am Pool und am Nachmittag gönnen wir uns noch eine Massage.

Als wir danach in Carmens und Georges Zimmer einen Film schauen wollen, kommt dieser gerade vom Mercedes Sponsoren-Event wieder, wo ich eigentlich auch hätte sein sollen, doch Toto untersagte mir zu kommen und riet mit, mich stattdessen auszuruhen

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Als wir danach in Carmens und Georges Zimmer einen Film schauen wollen, kommt dieser gerade vom Mercedes Sponsoren-Event wieder, wo ich eigentlich auch hätte sein sollen, doch Toto untersagte mir zu kommen und riet mit, mich stattdessen auszuruhen. Also teilen wir unsere Snacks, sowie den Platz im Bett mit George. Ich liege zwischen den beiden, eingekuschelt in meinen Pyjama und bin einfach nur glücklich.
Ich weiß, dass die Freundschaft mit den beiden etwas ganz Besonderes ist. Ich hätte es nie für möglich gehalten, mich neuen Menschen in meinem Leben so sehr zu öffnen, wie ich es bei George & Carmen getan habe. Doch als unsere Freundschaft begann, kurz nachdem Ben & ich das Baby verloren hatten, war ich emotional nicht in der Lage zu verstecken, wie schlecht es mir ging. Die beiden lernten mich in einer absoluten Down-Phase kennen und brachten mich wieder über Wasser. Und neben all dem Trubel an der Rennstrecke, dem spannenden Arbeitsalltag und meiner Liebe zum Rennsport, ist es die Zeit mit meinen Liebsten, die mir am meisten bedeutet. Ich liebe es, morgens beim Frühstück alle um mich zu haben, mit Lewis zur Strecke zu fahren, meinen Bruder zwischendurch im Paddock auf einen Kaffee zu treffen und am Abend gemeinsam mit allen an einem Tisch zu sitzen. Ich liebe die gemeinsamen freien Wochenenden und die wilden Partynächte, aber es sind Abende wie dieser, die mir zeigen, wie glücklich ich bin – nicht nur wegen meines Jobs, sondern wegen der Menschen, die mich dabei tagtäglich umgeben.

"So traurig ist das doch gar nicht." murmelt George, als er mich schniefen hört.
Ein kleines Lachen entweicht mir, während ich versuche, die Tränen, die sich in meinen Augen sammeln, zurückzuhalten, die rein gar nichts mit dem Film zu tun haben. Als ich mir kurz über die Augen wische, blicken die beiden zu mir und ich lege meinen Kopf seufzend auf Georges Schulter ab.
"Hey, geht's dir gut?" fragt Carmen mit besorgter Stimme und ich nicke schnell.
"Wie könnte es mir zwischen euch beiden nicht gut gehen?" grinse ich sie an und beide lachen auf. "Ich bin einfach so dankbar, euch zu haben."
Carmen zieht mich liebevoll an sich, während George aufsteht und für einen Moment im Flur verschwindet. Als er zurückkommt, hält er zwei Boxen in der Hand. In der einen befinden sich Taschentücher, die ich sofort dankend entgegennehme, um meine Tränen abzutupfen. Die andere Box ist jedoch aus Glas und darin befindet sich sein Mini-Helmet.
"Der ist für dich." sagt er lächelnd und drückt ihn mir in die Hand.
George hat für den anstehenden Singapur Grand Pix anscheinend ein Special Design gewählt, darauf befinden sich Frangapani-Blumen, Carmens Lieblingsblumen, die auch hier wachsen. Keine Frage, er sieht wirklich wunderschön aus, doch trotzdem verstehe ich seine Geste nicht ganz.
George scheint meine Verwirrung zu bemerken, denn er lacht auf und meint: "Sieh doch mal was drauf steht."

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