Kapitel 124

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TW: Schwangerschaft

Das Gespräch mit Pietra über Lando & Luisa hat wenig geholfen.
Pietra war zurückhaltend und hat mir geraten, mit Lando persönlich darüber zu reden, was ich ja verstehe, da sie in erster Linie mit ihm befreundet ist.
Obwohl sie versucht hat, mich zu beruhigen und mir den Wind aus den Segeln zu nehmen, habe ich ein mulmiges Gefühl im Bauch.
Deshalb verbringe ich den Abend bei George und Carmen. Wir wollen danach gemeinsam mit Lando und Max, die heute wieder beim Golfen waren, in eine Bar. Und so nutze ich die Chance, mich meinen engsten Freunden anzuvertrauen.

Die beiden hören mir zu, doch sie können mir keine Antworten auf meine Fragen geben

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Die beiden hören mir zu, doch sie können mir keine Antworten auf meine Fragen geben. George und Carmen hatten vor dieser Saison kaum was mit Lando zu tun. Für die Vermischung der Freundeskreise ist alleine mein Bruder verantwortlich. Und so hatten sie nie Einblick in Landos Ex-Beziehung.
"Ich kann dir nicht mal sagen, wann sie sich getrennt haben." meint George, während er an der Wohnungstür lehnt und mit dem Autoschlüssel in seinen Händen herum spielt, während Carmen und ich noch in unsere Heels schlüpfen.
Wir sind schon auf dem Weg in die Bar, in der Lando und Max schon auf uns warten.
"Am Saisonende waren sie noch zusammen und als die Saison begann, anscheinend nicht mehr."
Ich werfe George einen zweifelhaften Blick zu. "Kurz vor Saisonstart, im Februar, war Avas & Noahs Hochzeit in Portugal. Da hab ich Lando kennengelernt."
"Aber da habt ihr euch ja noch gehasst." wirft Carmen schmunzelnd ein.
Ich zucke mit den Schultern, wissend, dass ich kein Recht darauf hätte, sauer zu sein, wäre er da noch mit Luisa zusammen gewesen. Trotzdem fühlt sich der Gedanke unbehaglich an.
Klar lief damals noch lange nichts zwischen uns, schließlich dachte ich, dass er mit meinem Ex unter einer Decke steckte und er dachte, ich sei eine Betrügerin. Doch rückblickend lässt sich die Anziehung, die wir von Beginn an füreinander hatten, doch immer versuchten zu unterdrücken, nicht abstreiten.
Ich atme tief durch, folge George durch die Tür und nehme mir vor, noch heute Abend mit Lando darüber zu sprechen.

Als wenig später in der Bar mein Blick Landos trifft, hellt sein Gesicht sich direkt auf.
Wir drängen uns durch die volle Bar, hin zu dem Tisch am Fenster, an dem Lando und Max bereits sitzen. Ich gehe direkt auf meinen Freund zu, umarme ihn kurz, und für einen Moment fühle ich mich sicher in seiner Nähe.
Doch das Thema, das mir den ganzen Tag auf der Seele liegt, lauert immer noch im Hintergrund.
"Alles gut?" fragt Lando, während er mir einen Kuss auf die Wange gibt.
Seine Stimme klingt entspannt, aber in seinen Augen erkenne ich, dass er merkt, dass etwas nicht stimmt.
"Ja" sage ich zögerlich und versuche zu lächeln. "Ich muss nur mit dir über etwas reden. Später."
"Ich auch mit dir." erwidert er und kneift kurz die Augen zusammen, sagt aber nichts weiter. Stattdessen zieht er mich zu ihm auf die Bank und wir bestellen erst mal Getränke.
George und Max unterhalten sich amüsiert über die Golfrunde und Carmen erkundigt sich bei Lando über das Familientreffen. Aber ich bin mit meinen Gedanken woanders.
Mein Blick wandert immer wieder zu Lando, und obwohl ich versuche, mich in das Gespräch einzubringen, spüre ich, wie sich das Gewicht meiner unausgesprochenen Worte auf meine Schultern legt.
Als etwas später auch Max & Kelly zu uns stoßen, lehne ich mich zu Lando und flüstere ihm ins Ohr: "Können wir kurz raus?"
Wenig später, als Lando und ich uns draußen vor der Bar gegenüberstehen, fühle ich, wie mein Herz schneller schlägt. Was, wenn ich etwas erfahre, das ich lieber nicht gewusst hätte? Doch das hilft alles nichts, ich kann dem Gespräch nicht länger ausweichen.
"Lass uns eine Runde an der Strandpromenade laufen. Wenn wir hier länger stehen, dauert es nicht lange, bis die Paparazzis da sind." schlägt Lando vor und deutet mir, mich bei ihm unterzuhaken.
Ich stimme ihm zu, reiche ihm meine Hand und als wir dann am Strand angekommen sind, beschließe ich, gleich mit der Sprache rauszurücken.
"Deine Schwester hat mir gestern von ..." doch ich kann meinen Satz nicht vollenden, da vervollständigt Lando ihn schon. "Von Luisa erzählt, und davon, dass sie ein Baby wollte. Ich weiß."
Ich sehe ihn überrascht an, doch kenne die Erklärung schon, bevor er sie ausspricht.
"Pietra hat mich vorgewarnt." Natürlich hat sie das. Nicht nur, dass die beiden gut befreundet sind, auch war Lando zu dem Zeitpunkt unseres Gesprächs auch noch mit Max beim Golfen. Ich hätte es mir denken können.
"Also stimmt es?" frage ich direkt. Einfach mit der Tür ins Haus fallen, vielleicht trifft's mich dann weniger hart.
"Dass sie ein Baby wollte?" Lando sieht mich fragend an, und als ich nicke, nickt auch er. Uff. Doch dann zuckt er seufzend die Schultern.
"Ich meine ... keine Ahnung, wie ernst sie das meinte. Zu dem Zeitpunkt war unsere Beziehung schon am Bröckeln, und das dürfte auch sie gemerkt haben. Da hat sie einige unüberlegte Sachen gesagt."
Landos Blick ist auf den Boden gerichtet, während wir die Promenade entlang laufen. Ich mustere sein Seitenprofil.

"Wir haben nie wirklich über Luisa und dich gesprochen

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"Wir haben nie wirklich über Luisa und dich gesprochen. Es ging immer nur um Ben und mich und um Charles und mich, und darum, meine Leichen aus dem Keller zu beseitigen. Was ist mit deinen?"
Lando lacht auf und daran merke ich auch, dass sich das lustiger anhörte, als es gemeint war. Ich habe vor, mit diesem Mann eine Familie zu gründen. Auch wenn wir noch nicht lange zusammen sind, sollte wenigstens das Baby Grund genug sein, zumindest über seine letzte Beziehung Bescheid zu wissen.
Als Lando bemerkt, wie ernst ich es meine, bleibt er kurz stehen und blickt aufs Meer hinaus, als würde er nach den richtigen Worten suchen. Die Lichter der Stadt spiegeln sich sanft in den Wellen und es dauert einen Moment, bevor er wieder zu sprechen beginnt.
"Du hast recht."  sagt er schließlich leise, "Wir haben nie wirklich über Luisa geredet, und ich hab's auch vermieden. Nicht, weil ich was verheimlichen wollte, sondern... ich weiß nicht, ob es wirklich relevant ist. Seit das mit uns begonnen hat, schien alles Vergangene so unwichtig."
Ich bleibe neben ihm stehen und schaue ihn an, lege meinen Kopf an seinen Arm und atme tief durch.
"Aber ... was ist zwischen euch passiert, warum habt ihr euch überhaupt getrennt?"
Jetzt ist es Lando der tief seufzt. Er reibt sich kurz über das Gesicht und lässt dann die Schultern sinken.
"Es war unaufgeregt. Da war irgendwann einfach nicht mehr genug Liebe, von meiner Seite aus. Und als sie das merkte, drückte sie noch ein paar Knöpfe, bevor es endgültig vorbei war."
Ich sehe ihn skeptisch an und ziehe eine Augenbraue hoch. "Und ein Knopf war ein gemeinsames Baby?"
Lando presst seine Lippen aufeinander und nickt dann, fast beschämt.
"Aber ehrlich gesagt war das nur der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Auch ohne dem hätte es nicht mehr lange funktioniert."
Ich nicke, dann schiebt er noch etwas hinterher. "Es war nicht wie bei Charles und Charlotte. Das Zukunftsthema war zwischen Luisa und mir zuvor kein Thema, ich hab also kaum Berührung damit."
"Können wir uns kurz setzen?" frage ich, als ich ein Ziehen in meinem Bauch spüre und deute auf die kniehohe Mauer, die die Promenade vom Strand trennt.
Lando nickt sofort. Wir setzen uns und drehen uns zueinander.
Der reine Fakt, dass Luisa ein Baby wollte und Lando überhaupt nicht, liegt mir trotzdem im Magen. Obwohl ich froh darüber sein sollte, sonst würden Lando und ich heute höchstwahrscheinlich nicht hier sein. Und wenn, dann unter viel schwierigeren Umständen. Trotzdem lässt es mich daran zweifeln, ob er wirklich bereit für dieses Kind ist, oder ob er sich vielleicht doch nur wieder in eine Situation drängt, die er später bereut.
"Es ist nur..." sage ich zögerlich und senke den Blick, "...manchmal habe ich Angst, dass du es vielleicht nur tust, weil es passiert ist. Weil das Baby unterwegs ist. Und nicht, weil du es wirklich willst."
Lando sieht mich einen Moment lang mit gerunzelter Stirn an, dann nimmt er mein Gesicht in seine Hände und hebt meinen Kopf sanft an, damit ich ihm in die Augen sehe.
"Du hast scheinbar keine Ahnung, wie sehr ich dich liebe. Und wie oft ich mir in Gedanken die letzten Monate über schon unsere Zukunft ausgemalt habe, obwohl wir noch nicht so weit waren."
Meine Stirn legt sich in Falten und ich sehe ihn ungläubig an. "Das hast du?"
Er nickt bestimmt. "Ich habs immer runtergeschluckt, damit ich dich nicht unter Druck setze und du mich vielleicht von dir stößt. Ich wusste, du brauchst Zeit um zu heilen. Aber wenn ich meine Augen geschlossen habe, habe ich uns schon in einem kleinen Häuschen am Land gesehen, oder in meinem Apartment in Monaco, oder einer größeren Wohnung, wo auch immer du magst ..." Ich kann nicht glauben, was er da sagt und schüttel ungläubig den Kopf. Die Ehrlichkeit in seinen Augen berührt mich tief, und doch nagt noch immer ein Rest Unsicherheit an mir.
"Aber wie kannst du dir so sicher sein?" frage ich leise. "Du hast schon einmal geglaubt, du würdest die richtige Entscheidung treffen, und dann hast du gemerkt, dass es nicht funktioniert. Was, wenn das jetzt genauso ist? Mit dem Unterschied, dass das Baby schon am Weg ist."
Lando lässt seine Hände sinken und seufzt erneut, diesmal leise und fast resigniert.
Dann sieht er mich abwartend an, bevor er sagt: "Gott, das, was ich dir jetzt sage, wird dir zwar nicht gefallen, aber vielleicht hilft es dir, zu verstehen, wie ernst ich es meine."
Ich spüre, wie sich ein Knoten in meinem Magen bildet und schaffe es gerade so, ruhig zu bleiben und ihm zu zunicken, damit er weiterspricht.
"Als wir uns kennengelernt haben," fängt er an und reibt sich unsicher den Nacken, "waren Luisa und ich... wir waren noch zusammen."

Persönliche Anmerkung
Und boom, da hat Lando die Bombe platzen lassen.
Was meint ihr, wie Emilia diese News aufnimmt? 🫣
Und an dieser Stelle, möchte ich mich wieder mal bei euch für das unglaublich tolle Feedback bedanken. 🫶🏻
xo 💖

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