Emilia Schumacher, Mick Schumachers Schwester, findet ihren Weg beruflich im Rennsport Fuß zu fassen. In der kommenden Saison wird sie Marketingmanagerin des F2-Teams Prema Racing sein, was ihr auch ermöglicht, ihren Bruder während seiner ersten Sai...
Einige Tage später ist von den angenehmen Temperaturen in Abu Dhabi nichts mehr zu spüren. Der eisige Wind peitscht uns ins Gesicht und ich bin froh, als sich die Türen des Zugs, der gerade eingefahren ist, öffnen. Im Inneren der Panorama-Bahn ist es angenehm warm und ich öffne bereits den Reißverschluss meiner Winterjacke, während ich George und Mick zu unseren Plätzen folge. "Das ist ja traumhaft schön." kommentiere ich den Ausblick, den man durch die gebogenen Fenster des Zuges hat. Quasi alles kopfaufwärts ist verglast und bietet einen herrlichen Ausblick auf die verschneite Winterlandschaft.
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Es ist der Freitag nach dem Saisonfinale und wir befinden uns in Courchevel, dem französischen Örtchen, wo morgen die Hochzeit von George und Carmen stattfindet. Ich setze mich neben George, mein Bruder sitzt uns auf dem Vierer-Platz gegenüber und neben ihn setzt sich gerade Lewis. Lewis sieht umwerfend aus, als wäre er einer Werbekampagne für eine Luxus-Skibekleidungsmarke entsprungen. "Ich kann es immer noch nicht glauben, dass du morgen einfach heiratest." grinst Lewis seinen Teamkollegen an. Noch darf ich das sagen, der Vertrag läuft erst mit Ende des Jahres aus. George lacht ein leises Lächeln, das einen Hauch von Nervosität in seinen Augen widerspiegelt. "Und du bekommst einfach ein Baby - wo ist die Zeit hin?" fügt Lewis hinzu und deutet nun mit seinem Handschuh, den er gerade ausgezogen hat, auf mich. Wir sind auf dem Weg zu dem Hotel, wo ich alle Hochzeitsgäste eingebucht habe und wo morgen auch die große Party stattfindet. Es befindet sich direkt neben der Skipiste und gleicht einer luxuriösen Almhütte. In den letzten Monaten habe ich George und Carmen einiges an Organisation abgenommen und hoffe nun umso mehr, dass alles glatt läuft. Carmen hat darauf bestanden, ihren Junggesellinnenabschied in Monaco zu feiern, und da die beiden Orte nur ein kurzer Flug trennt, kommt dieser Teil der Hochzeitsgesellschaft erst morgen nach. Sowie die Gäste, die nicht bei Georges Junggesellenabschied dabei sind. Ich tat mir hart mit der Entscheidung, nicht mit Carmen feiern zu können, doch ich bin Georges Trauzeugin und während ich auf Carmens Party kaum jemanden kennen würde, ist mir heute Abend hier sicherlich kein Gesicht unbekannt. Wir vier sind aber die ersten, Mick und ich sind heute früh in Zürich weggeflogen, Lewis und George kommen aus Monaco. Wir wollen sehen, ob alles aussieht wie geplant und außerdem kann sich George so noch etwas von den Strapazen der Aufregung erholen. "Da ist es." sage ich leise, fast ehrfürchtig, als der Zug einen leichten Schlenker macht und den Blick freigibt, auf das Örtchen, das unser Ziel ist. Auch wenn eine Winterhochzeit auf den ersten Blick ungewöhnlich scheinen mag, George und Carmen haben sich vor fünf Jahren genau hier kennengelernt. Auf den Pisten von Courchevel. George lehnt sich vor und betrachtet das Dorf lächelnd durch die Fensterscheiben. "Ja," murmelt er, "ich glaub das war die richtige Entscheidung."
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