Kapitel 23

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Der Moment war viel zu perfekt, weshalb es zu schön gewesen wäre, hätten wir uns einfach geküsst. Stattdessen summt mein Handy, und dieses Mal ist es wirklich meine Mum, die mir Bescheid geben will, dass ich mir keine Sorgen machen soll. Dass sie jetzt alle gemeinsam noch in eine Rooftopbar in Melbourne gehen würden. Natürlich erkundigt sie sich auch, ob ich das Essen im Kühlschrank wohl gefunden habe, und ob ich Lando wohl was davon abgegeben habe. "Deine Mum denkt, du wärst ein Monster in Bezug auf mich." gibt Lando lachend von sich, als ich aufgelegt habe. Ich lag während des Telefonats unverändert neben ihm, weshalb er alles mithören konnte.
"Sie wäre genauso überrascht wie Mick es gestern war, würde sie hiervon wissen." erwidere ich. "Du hast's Mick gestern erzählt?" will Lando mit hochgezogenen Augenbrauen wissen. Als ich nicke, fügt er hinzu: "Das erklärt, warum er mir heute aus dem Weg gegangen ist."
"Sieh das Ganze nicht so negativ. Du wolltest mir den Vortritt lassen, und mich es ihm sagen lassen. Und er wollte dir genauso den Vortritt lassen, damit du mir heute von euren Gespräch erzählen konntest. Ich finde nichts daran verwerflich." versuche ich ihm gut zuzureden.
Lando überlegt kurz, nickt dann aber und lässt einen tiefen Seufzer los.
"Also, ich könnt jetzt dringend etwas von der Lasagne deiner Mum gebrauchen." beendet er das Gespräch, während er vom Sofa aufsteht und sich streckt. Als er bemerkt, dass ich nicht vor habe aufzustehen, beschließt er, sich alleine darum zu kümmern und drückt mir 10 Minuten später einen Teller in die Hand. Wir essen gemeinsam auf der Couch und die Ruhe im Haus lässt uns die Schwere der Situation spüren.

"Kommst du klar?" will Lando nach dem Essen wissen, als wir nach oben gehen und er drauf und dran ist, in sein eigenes Zimmer zu gehen. Komm ich klar alleine? Oder will ich unter keinen Umständen alleine sein? Aber ist es Landos Nähe, die ich gerade möchte? Ich scheine zu lange für meine Antwort zu brauchen, denn Lando schubst mich mit den Worten "Scheinbar nicht." leicht lachend in mein Zimmer, kommt selbst rein und schließt die Tür hinter sich.
"Heeeey" beschwere ich mich, muss dabei aber auch leicht grinsen. Mehr sage ich dazu nicht. Es kommt mir ganz recht, dass Lando es auch so versteht. Mir wäre es unangenehm, mir und ihm eingestehen zu müssen, dass ich seine Nähe gerade möchte.
Wir huschen noch schnell ins Bad und machen uns dort fertig. Lando benötigt etwas länger als ich, und ich nutze die Zeit, um schnell in meinen Pyjama und dann gleich unter meine Bettdecke zu schlüpfen. Als Lando wieder in mein Zimmer kommt, hat er seine Bettwäsche aus dem Nebenzimmer mit dabei und legt sie am Lesestuhl ab. Ich richte mich im Bett auf und werfe ihm einen fragenden Blick zu.
"Was ist, Schumacher?" fragt er und blickt mich herausfordernd an.
"Ich bin zwar ein Fan von getrennten Decken, aber auf dem Stuhl lass ich dich nicht schlafen." erwidere ich und deute ihm, dass er ins Bett kommen soll. Nachdem er seine Bettwäsche lachend aufs Bett wirft und mich mit dem Kissen fast abgeschossen hat, entgegnet er kopfschüttelnd: "So viel Bedürfnis nach Nähe bin ich von dir nicht gewöhnt."
Ich seufze und unterdrücke dabei ein Gähnen. Bevor Lando sich hinlegt, kniet er auf der Matratze und ist gerade drauf und dran, sein Shirt auszuziehen, als er wohl meine aufgerissenen Augen bemerkt. Peinlich berührt wende ich meinen Blick ab.
"Sorry, die Gewohnheit. Hast du ... was dagegen?" stammelt er. Ich schüttle nur stumm den Kopf, weil ich Angst hätte, mich zu verhaspeln, würde ich jetzt etwas sagen.
Lando zieht also nun sein Shirt über den Kopf und auch wenn's so klischeehaft ist, wird mir bei dem Anblick ein paar Grad wärmer. 

 

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