Kapitel 41

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Charles sieht mich abwartend an, als würde ich an mein knappes "Ja." noch etwas dranhängen, doch das tu ich nicht. Mehr gibt es nicht zu sagen, als dass das mit Lando durch ist. Als auch er versteht, dass da nichts mehr kommt, nimmt er mich an der Hand und wir betreten den Club, der jetzt übervoll ist. Wir holen uns Drinks, bevor wir auf der Tanzfläche Ausschau nach unseren Freunden halten. Als wir sie gefunden haben, ist Carlos überglücklich, uns zu sehen. Oder zumindest seinen Teamkollegen zu sehen, denn er hebt ihn hoch, wirft ihn sich über die Schulter wie einen Sack Kartoffeln und dreht sich lachend im Kreis. Carlos ist einfach so ein Stimmungsmacher und bringt alle zum Lachen.

Ich kann für ein paar Stunden all die Aufregung der letzten Tage vergessen, während ich mit Mick, George, Carmen, Charles, Carlos und seinem Bruder ausgelassen zur Musik tanze

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Ich kann für ein paar Stunden all die Aufregung der letzten Tage vergessen, während ich mit Mick, George, Carmen, Charles, Carlos und seinem Bruder ausgelassen zur Musik tanze. Der DJ spielt 2000er Hits, wir sind alle textsicher und die Stimmung wird immer ausgelassener. Es ist bereits 3:00 Uhr, Carmen & George sind schon weg, als Carlos und sein Bruder auch beschließen aufzubrechen. Mick sieht mich fragend an, doch ich hab noch überhaupt keine Lust nach Hause zu gehen. In meinem Bett zu liegen und meine Gedanken wieder um Lando kreisen zu lassen. Also schüttle ich den Kopf.
"Du musst aber nicht bleiben, du hast eh einen eigenen Schlüssel."
"Bleibst du mit Charles?" fragt mein Bruder skeptisch und ich nicke.
Die beiden haben sich heute recht gut verstanden, trotzdem merke ich, dass er ihm nicht ganz über den Weg traut. Carlos Bruder bietet Mick an, ihn an meiner Wohnung abzusetzen und nachdem er sich nochmal erkundigt hat, ob das wohl okay für mich ist, nutzt er die Chance. Nachdem wir uns von den dreien verabschiedet haben, sind es nur noch Charles und ich und der Song 'Unwritten', den der DJ gerade auflegt. Ich grinse wahrscheinlich von einem Ohr zum anderen, so fühlt es sich zumindest an und das würde auch Charles Grinsen erklären. Er nimmt meine Hand und mit der anderen formt er ein Mikro, in welches er den Text schreit. Als der Refrain einsetzt, zieht er mich an sich und wir springen im Takt der Musik. Der Refrain endet, das Lied wird wieder ruhiger, wir springen nicht mehr, doch lösen wir uns auch nicht voneinander. Stattdessen bleibt mein Blick an Charles leuchtenden Augen hängen und es fühlt sich an, als würde ich verlieren, wäre ich die Erste, die wegsehen würde. Und ich schaffe es sowieso nicht. Was es ist, was Charles so interessant für mich macht? Die Mischung aus Ehrlichkeit und Einfachheit. Vielleicht beeinflussen sich diese Eigenschaften wechselseitig.
Ich weiß, dass ich beschlossen habe, an diesem Abend nicht zu viel nachzudenken, doch ganz abzuschalten, schaffe ich trotzdem nicht. Ich möchte nicht noch eine Baustelle eröffnen, wenn es gerade so viele Bereiche in meinem Leben gibt, wo es gerade brennt.
"Wird das ein Monaco-Replay?" frage ich deshalb grinsend und spiele damit auf die Clubnacht von vor einem Jahr an. Gut möglich, dass es dasselbe Wochenende im Mai war. Charles lacht auf, aber legt dann kopfschüttelnd seine Stirn in Falten.
"Ich weiß, dass du nicht noch mehr Kopfschmerzen benötigst..."
"Deshalb lassen wir das?" versuche ich seinen Satz zu vervollständigen. Dann sieht er mich schulterzuckend an.
"Oder wir einigen uns darauf, dass wir uns gegenseitig keine Kopfschmerzen bereiten. Ganz einfach." Jetzt kräuselt sich ein Lächeln um seine Lippen.
Erst sehe ich ihn skeptisch an, doch als ich dann meinen Hand zu einem kleinen Fingerschwur hebe und er seinen kleinen Finger um meinen schlingt, ist es bereits zu spät.
Unsere Finger lösen sich voneinander und prompt spüre ich Charles' festen Griff in meinem Nacken. Kein Zögern, keine Zurückhaltung, stattdessen treffen Charles Lippen voller Intensität auf meine.

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