Kapitel 70

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Emilia's POV

Der Geruch nach Meer, das spanische Lebensgefühl und Churros an jeder Ecke. Barcelona ist wie Balsam für meine Nerven. Nach den Tagen in Monaco, war ich ein paar Tage im Prema-Office und in meiner Wohnung. Hauptsächlich um auspacken, denn Dienstagabend bin ich schon wieder in Barcelona gelandet. In Barcelona findet auch ein F2-Rennen statt, weshalb Ollie und Kimi auch bereits heute anreisen. Und ich selbst brauche einfach Ablenkung. Es ist Mittwoch Morgen und ich bin auf dem Weg in ein süßes Café, von dem aus ich arbeiten möchte, nachdem ich mir ein Avocado-Brot und einen Iced Cappuccino gegönnt habe.


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o sieht mein Tagesplan aus. Hier kann ich mich hinter den Eindrücken der fremden Stadt verstecken, mich auf meine Arbeit konzentrieren und versuchen, meine Gedanken von Lando fernzuhalten. Doch selbst inmitten der geschäftigen Vorbereitung auf das Rennwochenende spüre ich, dass es mir nicht gut mit meiner Entscheidung geht.

Ich kann nicht riskieren, dass er sich für mich entscheidet und dann enttäuscht wird.

Viel zu oft habe ich diese Worte in den letzten Tagen genutzt, um mich vor Mick, George, Carmen aber auch meiner besten Freundin Liv zu verteidigen. Der Abend im Club und das Aufeinandertreffen mit Lando war die reinste Quälerei für mich und spätestens als ich bei Charles ins Auto stieg und ihn stehen ließ, fühlte es sich an, als würde mein Herz in tausend Teile springen. Ich hatte seine Anwesenheit und was sie mit mir macht total unterschätzt. Es war das Eine, Lando auf seine Nachrichten nicht zu antworten und mich abzulenken. Doch spätestens wenn sein Gesicht in einer Menschenmenge auftaucht, ich seine Bewegungen beobachte und wie er mit anderen redet, sehnt sich alles in mir nach diesem Mann. Deshalb war ich ganz froh, ihn seitdem nicht mehr gesehen zu haben. Doch an den Rennwochenenden bin ich zwingend mit ihm konfrontiert. 

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als mein Handy klingelt.
Charles begrüßt mich gar nicht richtig. Stattdessen sagt er: "Schick mal deinen Standort, ich glaub ich bin ganz in der Nähe."
15 Minuten später, betritt der Ferrari-Fahrer das kleine Café, in dem ich schon den ganzen Vormittag vor dem Laptop sitze. Charles war in den letzten Wochen eine Stütze, jemand, der einfach nur für mich da war, ohne die ganze Story zu kennen. Ich weiß nicht genau, woran es liegt, dass wir uns auf so einer anderen Ebene miteinander verstehen und in der kurzen Zeit so ein Vertrauensverhältnis aufgebaut haben.
Es kann an Jules Unfall liegen, der Parallelen zu dem meines Vaters aufweist. Es kann an dem Tod seines Vaters liegen, oder an der Trennung von Charlotte. Er weiß wie es ist, jemanden zu verlieren, den man liebt. Er hat mit Jules, seinem Dad und Charlotte ähnliche Erfahrungen gemacht, wie ich mit Dad, Ben und ... dem Baby. Schnell schüttle ich den Kopf, um den Gedanken zu vertreiben.
Charles begrüßt mich mit einem warmen Lächeln und einer Umarmung.
"Wie geht es dir, Emilia?" fragt er, und ich spüre die Aufrichtigkeit in seiner Stimme.
"Es geht schon." antworte ich knapp und versuche, meine Unsicherheit zu verbergen.
Wir reden nicht lange um den heißen Brei, Charles hat Mick und Lando am Flughafen in Barcelona getroffen und eine spannende Unterhaltung zwischen den beiden mitbekommen, von der er mir jetzt berichtet.
„Lando war ziemlich schlecht drauf, aber Mick hat auf ihn eingeredet, dass er sich nicht verunsichern lassen sollte, und um dich kämpfen soll."
Ich sehe ihn entgeistert an. Arbeitet mein Bruder allen Ernstes gegen mich?
Mick kennt meinen Plan, es Lando so einfach wie möglich zu machen, mich zu vergessen.
Das, was er heute Vormittag angestellt hat, passt nicht zu diesem Plan. Ich fühle mich hintergangen. Die Beziehung zwischen meinem Bruder und mir nimmt eine seltsame Dynamik an, sobald er sich um mich sorgt. Ich hasse es, wenn er über meine Meinung hinwegsieht und selbst bestimmt, was gut für mich ist und was nicht.
Charles hat ein offenes Ohr für mich, während ich mich über Micks Aktion bei ihm auskotze. Noch immer hat er keinen blassen Schimmer, warum ich Lando überhaupt auf Abstand bringen möchte. Was ihm wichtig ist, ist meine Einstellung. Die meinen Bruder ja überhaupt nicht interessieren zu scheint.

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