Kapitel 74

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Lando's POV

Angekommen an der Strecke herrscht das übliche Media Day Chaos. Während Oscar an der offiziellen Pressekonferenz teilnimmt, hab ich einige Drehs mit dem Social Media Team. Alle Termine, die bei McLaren intern stattfinden, erleichtern mich, denn die Presse hat es seit meinem Sieg in Miami ziemlich auf mich abgesehen. Alle erwarten, dass ich nachlege, und scheinen nicht zu wissen, dass meine eigenen Erwartungen an mich selbst die höchsten sind. Der äußere Druck macht es nicht leichter, und die letzten Wochen war ich... naja, mental nicht in Bestform, würde ich sagen.
Viel zu sehr war ich davon abgelenktm mich zu fragen, was in Emilias Kopf vorgehen könnte. Jetzt, wo ich es endlich weiß, fühle ich mich viel fokussierter. Fokussiert genug, um den Kampf um die Weltmeisterschaft mit Max aufzunehmen.
Es klingt vielleicht weit hergeholt, da noch so viele Punkte und auch noch Charles auf dem zweiten Platz zwischen uns liegen, doch wenn ich es privat schaffe, ihn aus dem Weg zu räumen, warum dann nicht auch auf der Strecke? Bei dem Gedanken muss ich selbst grinsen.

Der Vormittag vergeht wie im Flug, ich treffe Oscar beim Mittagessen und danach machen wir uns auf den Weg zu einem Sky-Interview im Mediengebäude der spanischen Rennstrecke. Bislang bin ich kaum einem der anderen Fahrer begegnet, zumindest keinem, der von Emilia und mir weiß und Fragen stellen hätte können.
Doch das ändert sich jetzt, als wir das Fahrerlager durchqueren. Kurz vor dem Mediahouse kommen uns Carmen und George entgegen. Beide lächeln, als sie mich sehen, und mich durchströmt Erleichterung. Eigentlich hätte mir klar sein müssen, dass sie bereits von Emilia eingeweiht wurden. Carmen läuft erfreut auf mich zu, umarmt mich kurz im Vorbeigehen und sagt: „Ich freu mich so für euch."
George, der hinter ihr stehen geblieben ist, drückt meine Schulter und fügt hinzu: "Schön, dass ihr endlich reden konntet. Emilia bedeutet dein Verständnis viel."
"Danke ihr beiden. Bedeutet mir viel, das von euch zu hören." erwidere ich ihr Lächeln, bevor ich schon weiter muss. Ich winke ihnen nochmal und schließe dann zu Oscar auf, der mich grinsend beäugt.
"Ich wusste nicht, dass du an zwei großen Brüdern vorbei musst." kommentiert er lachend und sieht dabei George nach.
Ich seufze grinsend. Ich bin's mittlerweile gewohnt und obwohl ich es nicht so leicht zugeben würde, ist George mir ans Herz gewachsen. Es ist nicht so, als hätten wir uns früher nicht ausstehen können, doch wir hatten einfach keine Überschneidungspunkte.
George führte mit Carmen stets ein anderes Leben als ich mit Max, Carlos und manchmal auch Charles. Wir waren die Partykönige, immer auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer, während ich George oft als langweilig abstempelte.


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Aber jetzt, wo ich Teil von Emilias Leben bin, sehe ich die Dinge anders. Dass er mit Carmen, Lewis, Mick und Emilia seine Leute gefunden hat, bei denen es nicht nur um die nächste Instagram-Storie, Geld und Aufmerksamkeit geht, war mir nicht bewusst.
Ich bin immer noch schnell von einer guten Party und einem lustigen Abend mit den Jungs zu überzeugen, doch dreht sich seitdem Mick und Emilia in mein Leben getreten sind, nicht mehr alles darum. Wahrscheinlich musste ich damit irgendetwas kompensieren.

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