Kapitel 126

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TW: Schwangerschaft

Der 8. Dezember 2024 ist ein Tag, der an niemandem in der Formel1-Welt so spurlos vorübergeht. Es ist ein Tag der letzten Male.
Ich fahre zum letzten Mal mit Lewis an die Strecke, zumindest als Kollegen. Der letzte Renntag, an dem wir Seite an Seite im Mercedes-Team stehen. Das letzte Mal leuchtet das Mercedes-Logo auf dem Bildschirm des Drehkreuzes auf, als er dieses passiert.
Ich halte für einen Moment an und als er dies bemerkt und sich zu mir umdreht, lege ich meinen Kopf in den Nacken, schließe meine Augen und atme tief durch.
Ich denke an den ersten Tag an der Strecke in Bahrain, zum Saisonstart, als ich zum ersten Mal als festangestellte Mitarbeiterin von Prema mit Lewis durch das Drehkreuz ging.
"Willkommen zuhause!" hat er damals gesagt und den Moment für mich zu einem ganz besonderen gemacht.

Dieser Gedanke bringt mich zurück zu Totos Worten vor ein paar Wochen, als ich ihm eröffnet habe, dass ich schwanger bin

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Dieser Gedanke bringt mich zurück zu Totos Worten vor ein paar Wochen, als ich ihm eröffnet habe, dass ich schwanger bin.
"Mercedes wird immer dein Zuhause sein, Emilia."
Er hatte mir versichert, dass ich bleiben könne, solange es mir gut geht – solange es für mich und das Baby richtig ist. Ein vorzeitiger Rückzug kam für mich ohnehin nie in Frage, schließlich würde ich privat weiterhin an der Strecke sein und kein Rennen verpassen. Zumindest so lange ich es körperlich schaffe.
Also bot er mir Unterstützung in Form eines Assistenten an und die Einladung, nach der Geburt zurückzukommen, wann immer es sich richtig für mich anfühle.
Und Totos Beschreibung vom Mercedes-Team als mein Zuhause wurde noch passender, als er Mick als Ersatzfahrer für die kommende Saison aufnahm. Der Verlust seines Cockpits bei Haas war hart gewesen, aber ihn in meinem Team zu wissen, macht das Ganze erträglicher.
Zudem spüren wir alle, dass Toto auf ihn baut und sich für ihn einsetzen wird, damit er sich schnellstmöglich seinen Weg zurückkämpfen kann.

Als ich meinen Bruder wenig später, wahrscheinlich zum letzten Mal, in der Haas-Garage aufsuche, sieht dieser von den Daten auf dem Bildschirm vor ihm auf, lächelt mich an und springt von seinem Stuhl

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Als ich meinen Bruder wenig später, wahrscheinlich zum letzten Mal, in der Haas-Garage aufsuche, sieht dieser von den Daten auf dem Bildschirm vor ihm auf, lächelt mich an und springt von seinem Stuhl. "Lass uns einen letzten Kaffee im Paddock holen."
Ich höre die Melancholie in seiner Stimme, doch gleichzeitig weiß ich, wie motiviert er ist, bei einem TopTeam, für das unser Vater zuletzt gefahren ist, sein Können unter Beweis zu stellen. Und sollte es Micks erste und letzte Saison in der F1 gewesen sein, wovon ich nicht ausgehe, bin ich unendlich dankbar, ihn dabei so nah begleitet zu haben.
"Einen Americano, bitte, und ein ... was magst du?" versucht Mick kurze Zeit später, unsere Kaffeebestellung dem Barista zu nennen.
"Einen Iced Double Cappuccino mit Hafermilch, bitte." füge ich hinzu und die Vorfreude darauf lässt mich grinsen.
Mick lehnt sich an die Theke und sieht mich kopfschüttelnd an. "Das Baby hat eine Kaffeesucht, noch bevor es geboren wurde."
Ich lache auf. "Dr. Aziz hat mir weiterhin zwei Kaffee am Tag erlaubt, Mick." verteidige ich mich und er lächelt wissend.
Ich habe mein Vertrauen weiterhin in die Frauenärztin meiner Mutter gelegt und mich und das Baby bereits zwei Mal von ihr durchchecken lassen, als sie in Deutschland im Heimaturlaub war. Zuletzt erst letzte Woche. Und siehe da, dem Baby geht es gut.

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