Kapitel 100

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Lando's POV

Das zweite Training läuft gut. Ich bin zufrieden mit dem Großteil der Sektorzeiten. Doch es ist gerade mal Freitag, kein Grund, sich zu früh zu freuen.

Ich ziehe mir den Helm vom Kopf und steige aus dem Auto, als ich Emilia im hinteren Teil der McLaren-Garage entdecke und meine Stimmung sich sofort zum Besseren wendet

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Ich ziehe mir den Helm vom Kopf und steige aus dem Auto, als ich Emilia im hinteren Teil der McLaren-Garage entdecke und meine Stimmung sich sofort zum Besseren wendet.
Sie grinst mich an, mit ihrer Tasche voll mit Unterlagen und Macbook unterm Arm.
Es ist immer noch ungewohnt, sie an der Strecke um mich zu haben. Wir haben uns darauf geeinigt, unsere beiden Karrieren in den Fokus zu stellen, anstelle unserer Beziehung, weshalb wir uns noch immer recht bedeckt halten. Doch wenn sie dann da ist, freue ich mich umso mehr.

"Bist du zufrieden?" fragt sie interessiert, als wir aufeinander zugehen und ich sie in eine Umarmung ziehe.
"Ja." murmle ich und gebe ihr einen Kuss auf ihren Haaransatz. "Ich glaube, wir haben eine gute Basis für das Wochenende."

"Du hattest eine gute Pace, vor allem in der ersten Linkskurve, oder?" fügt sie hinzu und ich bin wieder mal überrascht davon, wie sehr sie sich für das, was ich tue, interessiert.
Natürlich sollte mich das nicht überraschen, schließlich hat sie als Tochter einer der bedeutendsten Rennfahrer unserer Zeit nichts gemeinsam mit den Frauen, die ich vor ihr gedatet habe.
Sie legt ihren Kopf kurz gegen meine Brust, als würde sie sich für diesen Moment einfach nur anlehnen wollen, und ich genieße die kleine Geste der Vertrautheit.
"Gut beobachtet, Sherlock." grinse ich. "Bist du denn durch für heute?" frage ich sie daraufhin und deute auf ihre gepackte Tasche.
Mit ihrer Doppelbelastung bei Prema und Mercedes kommt es nicht selten vor, dass sie erst nach mir die Strecke verlässt. Doch heute scheint es anders, denn sie nickt grinsend.
"Lass uns ins Hotel. Ich bin für heute definitiv für Netflix & Roomservice."

Den Abend nach einem anstrengenden Tag an der Rennstrecke mit Emilia entspannt ausklingen zu lassen, lässt mich etwas fühlen, was ich die letzten Jahre über nicht gekannt habe. Innere Ruhe.
Während Emilia durch Netflix zappt, und wir auf das Essen des Roomservices warten, sehe ich zu ihr hinüber und spüre Dankbarkeit in mir aufsteigen. So sehr ich unsere Abenteuer liebe, die das Leben im Motorsport stets für uns bereithält, so sehr weiß ich diese einfachen Alltagsdinge zu schätzen. Genau diese Normalität hat mir vor allem die letzten Jahre über gefehlt.
Nachdem ich Großbritannien hinter mir gelassen habe und nach Monaco gezogen bin. Irgendwo zwischen den vielen Partys, den falschen Menschen und all der Oberflächlichkeit, habe ich mich ein wenig verloren.
Bislang dachte ich wenig über die Zukunft nach, lebte immer mehr im Moment. Doch jetzt erwische ich mich immer öfter dabei, mir auszumalen, mit Emilia alt zu werden. Ich weiß, dass mich das verletzlich macht. Dass das noch zu früh ist.
Immer wenn ich den Schmerz in Emilias Augen sehe und merke, wie verwundbar sie ist, holt mich die Realität wieder ein. Emilias Vergangenheit hat sie geprägt und ich weiß, dass es jede Menge Zeit braucht, um ihr Vertrauen zu gewinnen.
Ich platze fast vor Ungeduld, zu erfahren, wo es sie im nächsten Jahr, für ihre erste richtige Saison bei Mercedes, hin verschlägt. Klar, sind wir beide die meiste Zeit unterwegs, doch umso wichtiger ist eine Homebase, in der man sich wohl fühlt.
Ich weiß wie sehr Emilia an Mailand hängt, und dass London in ihr zu schmerzhafte Erinnerungen weckt. Aber würde sie zu mir nach Monaco ziehen? Wäre es zu früh, sie das zu fragen? Wahrscheinlich.
Ich hab ihr noch nicht mal gesagt, dass ich sie liebe. Zu sehr sorge ich mich darüber, sie zu überfordern.

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