Kapitel 121

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TW: Schwangerschaft

Lando's POV

Als wir nach dem Klinikbesuch am Haus ihrer Familie ankommen, ist Emilia etwas ruhiger geworden, doch ihre Augen sehen leer aus, als wir reingehen.
Ohne ein weiteres Wort verschwindet sie in ihr Zimmer, und ich weiß, dass sie allein sein will. Ich will ihr Freiraum geben, so schwer es mir auch fällt.
Also bleibe ich in der Küche zurück, setze mich auf einen der Stühle und stütze meinen Kopf in die Hände. Noch nie habe ich mich so hilflos gefühlt.

Das Haus scheint leer, Leona, Margot und Henry sind bei der Arbeit

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Das Haus scheint leer, Leona, Margot und Henry sind bei der Arbeit. Als ich jemanden in den hellen Raum kommen höre, muss es sich um Mick handeln. Sekunden später spüre ich seine Hand auf meiner Schulter und höre seine Stimme: "Hey, Mann."
Ich schaffe es nicht, zu reagieren, also setzt er sich bloß ruhig mir gegenüber und sieht mich stumm an.
"Ich hatte ja keine Ahnung." schaffe ich es zu sagen, doch presse dann gleich wieder meine Lippen aufeinander, um nicht loszuheulen. Es erscheint mir nicht richtig, so mitgenommen zu sein, wenn das Micks Dad ist. Wenn das sein Leben ist.
Er seufzt bloß. "Schon gut."
Seine Stimme klingt sanft, als wäre es richtig, dass er derjenige ist, der mich trösten müsse. Vor Absurdität schüttel ich den Kopf.
"Wie geht's Em?" will er dann von mir wissen.
Ich zucke mit den Schultern. "Schwer zu sagen. Sie wollte allein sein."
Meine Stimme klingt hohl, und ich hasse es, dass ich nichts tun kann, um die Situation zu verbessern.
Mick nickt, als hätte er genau das erwartet. "Es läuft immer so ab." Seine Stimme ist leise, fast schon resigniert. "Jedes Mal, wenn sie Dad besucht, kommt dieser Zusammenbruch. Erst hält sie sich zusammen, für uns und für sich selbst, aber ab einem gewissen Punkt schafft sie es nicht mehr."
Ich starre ihn an, überrascht von seiner Offenheit. "Und was machst du dann?" frage ich, unsicher, wie ich mit der Situation umgehen soll.
"Ich gebe ihr den Raum, den sie braucht. Gerade jetzt mit der Schwangerschaft muss es besonders hart für sie sein. Sogar ich denke die ganze Zeit daran, wie viel das Dad bedeuten würde. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie schlimm das für sie ist." Micks Blick ist starr auf den Holztisch zwischen uns gerichtet. "Und die Erinnerungen an die Fehlgeburt machen es nicht einfacher." hängt er an, dann sieht er mich an.
"Aber du musst wissen, dass sie irgendwann zu dir kommt, Lando. Sie braucht dich, auch wenn sie es nicht immer zeigt."
Ich nicke langsam, versuche die Worte in mir sacken zu lassen. Doch dieser Schmerz, der die beiden und die ganze Familie in seinen Händen hält, fühlt sich so unfassbar groß an.
"Ich hoffe, ich kann es irgendwie ... erträglicher machen." murmle ich gedankenverloren.
Über Micks Gesicht huscht ein leichtes Lächeln. "Sie ist eine Kämpferin. Und jetzt mit dem Baby ... sie hat etwas, wofür es sich zu kämpfen lohnt."
Ich sehe ihn an und fühle eine tiefe Dankbarkeit. Mick ist derjenige, der Emilia am besten kennt, und seine Worte beruhigen mich irgendwie.
"Danke, Mick. Ich wusste nicht, dass es so ... intensiv werden würde."
Mick schmunzelt schwach. "Willkommen in unserer Welt."
Dann lehnt er sich zurück, nimmt einen Schluck aus seinem Glas und fügt hinzu: "Aber du machst das gut, Lando. Sie braucht dich, und du bist genau da, wo du sein solltest."

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