Kapitel 61

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Es fühlt sich seltsam an, wieder in Landos Apartment in Monaco zu stehen.
Seit meinem letzten Besuch hier hat sich irgendwie nichts und gleichzeitig alles zwischen uns verändert. Doch irgendwie markiert der Ort für mich einen Anfang. Als ich vor knapp einem Monat zum ersten Mal hier war, hatte das Abenteuer mit Lando gerade erst begonnen.
Ich kann mich noch genau an das Bauchkribbeln erinnern, als Lando mir einfach Flugtickets von Mailand nach Nizza geschickt hatte. An das Bauchkribbeln, als er mich am Flughafen abholte, wir am Aussichtspunkt Pizza aßen und Capri Sonne schlürften, als er mir Max und Pietra vorstellte und wir den nächsten Tag, wie den heutigen Abend, auf Max Verstappens Yacht verbrachten.
So viel ist in der Zwischenzeit passiert und trotzdem ist das Anfangsgefühl noch zum Greifen nahe. Vielleicht weil sich das zwischen uns gerade auch wieder wie ein Anfang anfühlt, seit wir Sonntag Abend endlich offen über unsere Gefühle gesprochen haben.
"Ich könnte mich an den Anblick gewöhnen." höre ich Landos sanfte Stimme hinter mir, der sich an die Kücheninsel lehnt, während ich in der offenen Balkontür stehe und über Monaco und das Meer dahinter blicke.

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"Sehnt sich Lando Norris etwa schon in seinen jungen Jahren danach sesshaft zu werden, statt um die Welt zu jetten und Rennen zu fahren?" ziehe ich ihn auf und bemerke dabei selbst, meinen Versuch von ernsten Gesprächsthemen abzulenken.
Lando kommt langsam auf mich zu und umarmt mich von hinten, jetzt sehen wir beide aufs Meer hinaus, wo gerade die Sonne untergegangen ist.
"Noch fahre ich zu gerne Rennen, aber wenn ich dich in solchen Situationen sehe, kann ich mir das irgendwann vorstellen." antwortet er viel zu ernst, für meinen Geschmack.
Ich hatte mit einem lustigen Konter gerechnet, viel eher als mit einer grundauf ehrlichen Antwort. Deshalb bleibe ich stumm.

Kurze Zeit später komme ich in meinem Pyjama aus dem Badezimmer und sehe Lando dabei zu, wie er Platz in seinem Schrank macht.
"So wie ich dich kenne, hast du sicherlich Kleider mit, die aufgehängt werden müssen." erklärt er, als ich ihn grinsend dabei beobachte.
Vielleicht verstehe ich dabei Landos Worte von eben, doch ich schiebe den Gedanken schnell beiseite. Viel zu früh, Emilia.
Nachdem ich meinen Koffer ausgepackt habe, schlüpfe ich zu Lando unter die Decke, auf die Couch. Er trägt ein Shirt und eine graue Jogginghose, seine Haare sind noch nass von der Dusche. Auf der Stelle fallen mir einige aufregendere Outfits ein, die er in der letzten Zeit getragen hat, in denen er einfach unwiderstehlich aussah, doch der Anblick gerade jetzt toppt alles. Ob es das Outfit ist oder die Geborgenheit, die er damit ausstrahlt, weiß ich nicht. Was ich weiß, ist bloß, dass ich gerade nur in seinen Armen sein will. Er umarmt mich von hinten und küsst mich auf die Schläfe, während er durch die Netflix-Auswahl zappt.
"Schön, dass du da bist." flüstert er mir dabei ins Ohr.
"Find ich auch." erwidere ich, und Lando sieht dabei nicht, wie ich verträumt lächle.

Der nächste Morgen beginnt mit den ersten Sonnenstrahlen, die sanft durch die Vorhänge von Landos Apartment fallen. Ich wache in seinen Armen auf und ein warmes und geborgenes Gefühl durchströmt mich. Ich hatte das lange nicht mehr. Schließlich habe ich nach Ben keinen Typen so nah an mich rangelassen. Lando regt sich neben mir und öffnet verschlafen die Augen. Als er auf mein "Guten Morgen" nicht antwortet, sondern mich stattdessen bloß näher an sich zieht, ist es ein Beweis dafür, dass er nicht der krasseste Morgenmensch ist.
Trotzdem stehen wir langsam auf, ich mache uns Kaffee und wir beginnen uns fertig zu machen. Lando hat gestern Abend noch mit Max geschrieben und die beiden Jungs haben ausgemacht, dass wir uns heute zu viert treffen wollen. Max hat eine kleine Wanderung abseits der vielen Leute, die für den Grand Prix nach Monaco gekommen sind, vorgeschlagen.
Ich mache mich also schnell im Bad fertig, schlüpfe in mein kurzes Sportset und schnappe zwei Wasserflaschen aus dem Kühlschrank, bevor wir schon das Apartment verlassen.
"Die Bäckerei liegt doch eh ganz zufällig auf unserem Weg, oder?" grinse ich Lando an, als wir aus der Tiefgarage fahren.
Ich träume immer noch von den herrlichen Croissants von damals. Außerdem müssen wir für die Wanderung gestärkt sein. Lando lässt mich wenige Minuten später aus seinem McLaren springen und ich besorge uns eine Tüte Croissants, bevor wir etwas aus Monaco raus fahren.

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