Emilia Schumacher, Mick Schumachers Schwester, findet ihren Weg beruflich im Rennsport Fuß zu fassen. In der kommenden Saison wird sie Marketingmanagerin des F2-Teams Prema Racing sein, was ihr auch ermöglicht, ihren Bruder während seiner ersten Sai...
Ich höre die Worte und spüre, wie mir das Herz in die Hose rutscht. Lando hat es gerade offiziell gemacht, ohne dass wir das vorher besprochen haben. Meine Gedanken überschlagen sich. Ich halte inne, mitten auf dem Weg zwischen Haas und Mercedes, schließe die Augen und versuche, nicht umzukippen. Während Ollie vor mir stehen bleibt und mich besorgt ansieht. "Alles in Ordnung?" fragt er zögerlich. Die Konsequenzen dessen, was Lando gerade getan hat, rasen durch meinen Kopf wie ein unkontrollierbarer Sturm. Ich sehe die Schlagzeilen vor mir, die endlosen Fragen, die neugierigen Blicke... und den unausweichlichen Medienrummel, der folgen wird. Jeder Schritt, den ichab jetzt tue, wird unter Beobachtung stehen, jeder Blick, den ich mit Lando tausche, wird analysiert werden. Ich wusste, dass dieser Moment irgendwann kommen würde, aber nicht so, nicht inmitten einer Pressekonferenz, vor laufenden Kameras, mit Charles in einem Zustand, der nur als explosiv zu bezeichnen ist. Aber ein Teil von mir ist auch erleichtert. Lando steht zu mir, öffentlich, ohne Zögern. Aber die Art und Weise, wie es geschehen ist, die Kulisse dieser hässlichen Szene mit Charles... "Emilia?" Ollies Stimme zieht mich zurück in die Realität. Ich blicke zu ihm auf, und in seinen Augen liegt ein Ausdruck von Verständnis und Mitgefühl. "Ich habe es auch gehört." sagt er leise, als ob er die Worte selbst kaum glauben könnte. "Ich... ich muss zu Mercedes." stammele ich, unfähig, klar zu denken. Ollie nickt und legt beruhigend eine Hand auf meinen Arm. "Ich begleite dich, wenn du nichts dagegen hast." sagt er, und in diesem Moment nicke ich ihm dankbar zu.
Doch die Anspannung in meiner Brust nimmt nicht ab, und das Fahrerlager um uns herum scheint plötzlich enger zu werden, als würden die Wände auf mich zukommen. Als wir das Mercedes-Motorhome erreichen, sehe ich Toto am Eingang stehen. Sein Gesichtsausdruck ist ernst, doch als er mich sieht, weicht die Strenge einem kurzen, verständnisvollen Lächeln. "Emilia", sagt er ruhig, "ich habe gerade alles gehört." "Toto, ich..." Die Worte bleiben mir vor lauter Angst vor den Konsequenzen im Hals stecken, aber er hebt die Hand, um mich zu unterbrechen. "Du musst nichts sagen." versichert er mir. "Wir werden das gemeinsam durchstehen. Aber jetzt ist es wichtig, dass du fokussiert bleibst. Du bist ein Teil dieses Teams, und wir stehen hinter dir." Ich schlucke schwer und nicke erneut. Seine Unterstützung gibt mir Kraft, aber die Angst, die sich in mir festgesetzt hat, bleibt.
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Während wir das Gebäude betreten, drehe ich mich kurz zu Ollie um, der mir einen ermutigenden Daumen hoch zeigt, bevor er sich verabschiedet. Ich verschanze mich in einem kleinen Büro, schließe die Tür hinter mir und lasse mich in einen Sessel sinken, als es an der Tür klopft. Zu meiner Erleichterung ist es bloß Mick. Ich versuche, ein Lächeln zu erzwingen, aber es fühlt sich falsch an. "Em, geht's dir gut?" will er gehetzt wissen, als ich prompt aufstehe, um ihn zu umarmen. "Ich weiß nicht... Es ist einfach alles so plötzlich." Ich spüre, wie Tränen in meinen Augen brennen und blinzle sie schnell weg. Doch als er mich fest an sich zieht, kullern sie mir sofort von den Wangen. "Ich hätte nur gewollt, dass... dass es anders passiert." "Er wollte dich nur schützen. Ich bin sicher, dass er nicht geplant hat, es so rauszuhauen." Ich atme tief ein und versuche, mich zu beruhigen, aber die Tränen hören nicht auf zu fließen. Mick streicht mir beruhigend über den Rücken, seine Umarmung ist fest und sicher, als wolle er mich zusammenhalten, während mein Inneres auseinanderzufallen droht. Nach einer Weile ziehe ich mich etwas von ihm zurück und wische die Tränen von meinen Wangen. "Gott, wie soll das bloß weitergehen?" "Die Medien, sie werden fragen, sie werden spekulieren. Aber sie können nur das bekommen, was du ihnen gibst. Du bist diejenige, die die Kontrolle hat. Denk daran. Und vergiss Charles. Lass ihn in seinem eigenen Chaos wüten. Er wird bald merken, dass er damit nicht weit kommt." Ich schaffe es, ihm ein leichtes Lächeln zu schenken. Ich bin so froh, dass er da ist. "Was ist mit dem Interview-Termin später? Ziehen wir das durch?" Ich nicke entschlossener, als ich es eigentlich bin. "Ja. Den Gefallen tu ich Charles nicht." Wenn er schon über mein Schicksal mit den Medien bestimmt, habe ich wenigstens die Macht, zu entscheiden, wie es weitergeht.
