Kapitel 116

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TW: Mutterschaft / Schwangerschaft

Lando's POV

Als die Nacht sich dem Ende neigt, wir das Restaurant verlassen und die Frischluft mich trifft, merke ich, dass das letzte Wodka Soda nicht hätte sein müssen.
Während ich tief Luft hole, beginnen Carlos, Charles und Alex sich von uns zu verabschieden. Ferrari hat sie in einem anderen Hotel untergebracht.
Ich klopfe Carlos auf die Schulter, kann aber meinen Blick nicht von Emilia und Charles abwenden. Ob es mir jemals egal sein wird?
Er umarmt sie für meinen Geschmack einen Ticken zu lange, doch Alex steht neben ihnen, und sie scheint es nicht zu stören. Vielleicht liegt es an mir, und ich sollte an meiner Eifersucht arbeiten.
"Sehen wir uns in der Pause?" höre ich Charles fragen.
Emilia nickt nachdrücklich, lächelt erst ihn und dann Alex an.
"In Monaco bestimmt." höre ich sie dann darauf antworten und merke, wie mich das beruhigt. Wenn sie in Monaco ist, dann weil sie bei mir ist. Doch als sie meinen Blick bemerkt, verzieht sich ihr Gesicht leicht. Sie wirkt besorgt – wie immer, wenn es um ihre Freunde geht.
Nachdem auch ich mich von Charles und Alex verabschiedet habe, sind es nur noch Mick, George, Carmen und wir beide, die vor dem Restaurant auf unser Uber warten.
"Wir sollten darüber reden, oder?" murmelt Emilia, als sie auf mich zukommt.
Bemüht locker lege ich meinen Arm um ihre Schulter. Es ist nicht nur die Euphorie des Rennsieges oder der Alkohol, es ist auch mein Entschluss, den Druck von ihren Schultern zu nehmen.
"Worüber willst du reden, Em? Das mit Charles haben wir geklärt und alles andere lassen wir einfach auf uns zukommen."
Mir entgeht nicht, wie sie ihre Lippen aufeinander presst und mich abwartend ansieht. "Wie meinst du das?"
"Es ist alles gut, Emilia. Ich setze dich nicht unter Druck. Wir haben Zeit." erwidere ich und ziehe sie sanft an mich.
Vom Straßenrand höre ich das Gelächter von George, Carmen und Mick, das Taxi scheint noch zu brauchen.
"Zeit?" lässt Emilias Stimme mich aufblicken.
Ihr Blick ist skeptisch und es fühlt sich an, als wäre da etwas, das sie mir sagen will, aber ich bin gerade nicht in der Lage, es zu greifen. Stattdessen lache ich leise und beuge mich noch näher zu ihr.
"Ja, Zeit. Für alles andere. Für uns. Ich weiß, dass unser beider Fokus jetzt auf unserer Karriere liegt. Die Chancen, die dir bei Mercedes geboten werden, die musst du nutzen - ohne Ablenkung, ohne zu versuchen, es mir recht zu machen. Und ich will Weltmeister werden, Em. Wir haben noch so viel Zeit für alles andere. Keine Eile."
Ich drücke ihre Schulter sanft, will ihr zu verstehen geben, dass jede Entscheidung, die sie trifft, okay für mich ist. Dass das Wichtigste für mich ist, dass sie glücklich ist.
Doch gerade wirkt sie nicht wirklich glücklich. Ihre Lippen öffnen sich, als würde sie etwas sagen wollen, doch dann schließen sie sich wieder, unsicher. Dann lässt sie es und lehnt sich stattdessen seufzend an meine Brust. Sekunden später rollt das Taxi vor, unsere Freunde steigen lachend ein und wir tun es ihnen nach.

Emilia's POV

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Emilia's POV

Ich lehne an Carmens Schulter, auf der Rückbank des Taxis, das uns am nächsten Vormittag vom Flughafen in unser Hotel in Kuala Lumpur bringt. George sitzt neben Carmen, Mick vorne neben dem Taxifahrer und nennt ihm gerade die Adresse unseres Hotels.
Lando ist heute noch in Singapur geblieben, wegen des letzten McLaren-Meetings vor der Pause. Er kommt heute Abend nach.
Die Ungestörtheit im Flieger hat es mir jedoch erlaubt, mich über die Ereignisse der letzten Nacht auszuheulen. Gestern Nacht und heute Morgen habe ich es neben Lando noch versucht zu überspielen, doch als er dann weg war, ist der Damm gebrochen.
Er hätte sich keinen schlechteren Zeitpunkt für seine Worte aussuchen können, als den Tag, an dem ich einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen halte. Was er der Fairness halber nicht ahnen konnte.
Ich schaue aus dem Fenster, während wir durch die Straßen von Kuala Lumpur fahren. Die Hochhäuser glitzern im Sonnenlicht, und ich würde mich gerne auf die bevorstehenden Tage mit unseren Freunden freuen, doch da ist so viel Last auf meinen Schultern.

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