Emilia Schumacher, Mick Schumachers Schwester, findet ihren Weg beruflich im Rennsport Fuß zu fassen. In der kommenden Saison wird sie Marketingmanagerin des F2-Teams Prema Racing sein, was ihr auch ermöglicht, ihren Bruder während seiner ersten Sai...
Ich benötige am späten Nachmittag etwas Ruhe, und so lege ich ein Nickerchen im Hotelzimmer ein. Mein Körper verlangt gefühlt jetzt schon nach mehr Erholung als sonst. Irgendwann bemerke ich, wie Lando sich zu mir legt, der noch etwas mit Lewis und Oscar am Pool geblieben ist. Als mein Wecker klingelt, eine Stunde bevor wir mit den anderen zum Abendessen verabredet sind, machen wir uns langsam fertig. Doch dann klopft es an der Tür. Lando, der noch im Bett liegt, sieht mich verwundert an, aber schwingt sich vom Bett und schlurft zur Tür. Als er sie öffnet, höre ich sofort fröhliche Stimmen und Gelächter. "Überraschung" rufen George und Mick gleichzeitig, und bevor ich mich versehe, stehen sie, zusammen mit Carmen, Oscar und Lewis, in der Tür, die Arme voller Getränkeflaschen und... Pizzakartons? Ich blicke verwirrt zu Lando, der nur grinsend die Augenbraue hebt. "Was habt ihr vor?" "Tja" sagt George und stellt dramatisch eine Magnumflasche Champagner auf den Tisch. "Wir dachten, bevor wir uns schick machen und zu irgendeinem schnöden Abendessen gehen, schmeißen wir eine kleine Hotelzimmer-Party. Nichts Großes, nur... Pizza und ein paar Drinks." "Alkoholfreie für dich, versteht sich." ergänzt Carmen grinsend und zeigt auf die Kindersekt-Flasche in ihrem Arm. Ich schmolle grinsend, so gerührt bin ich. "Ihr seid ja verrückt." Wir lassen alle in unsere Suite, und ich bin froh über die große Couch und den Wohnzimmertisch, um den sich jetzt alle versammeln. Lewis sucht nach Gläsern im Schrank und als er sie auf den Tisch stellt, erklärt er: "Wir dachten, wir feiern das kleine Schumacher-Norris-Baby schon mal vor." Ich spüre, wie meine Augen feucht werden, aber ich blinzle schnell die Tränen weg. Klar, es mag vielleicht zu früh für all diese Aufregung sein – gerade, weil ich in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht habe – doch vielleicht ist genau das der Grund, warum alle so euphorisch sind. Und ich realisiere, dass wir das Baby nicht retten werden, indem wir die Füße still halten und bis zum Tag der Geburt in Angst leben. Mick öffnet mit einem lauten Knall die Magnum-Flasche Champagner und schenkt allen, außer mir, ein. Ich bekomme von einem grinsenden Lando ein Glas mit Kindersekt überreicht. Als schließlich alle ein Glas in der Hand haben, erhebt Mick sein eigenes und spricht den Toast aus: "Auf das Baby und unsere kleine Familie, in die es geboren wird." Ich blicke in die Runde, sehe in die strahlenden Gesichter meiner Freunde und meines Bruders, und da spüre ich sie wieder: diese Wärme, diese Geborgenheit. Und nein, es sind nicht nur die Schwangerschaftshormone, die Schuld an diesen Tränen sind. Es ist das Glück, das sich in mir ausbreitet. Wir sind umgeben von Menschen, die uns lieben, und das fühlt sich an wie das Beste, was unserem kleinen Wunder passieren kann.
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Als Mick, Lando und ich ein paar Tage später nach Zürich fliegen, freue ich mich irrsinnig auf unsere Familie. Wir haben uns in den letzten Wochen viel zu wenig gesehen und ich weiß, wie sehr sie meine Schwangerschaft freuen wird. Die letzten Tage waren voller Erholung, aber auch Morgenübelkeit, voller Vorfreude, aber auch Vorsicht. Ich habe noch nicht den richtigen Weg gefunden, wie ich damit umgehen soll. Wie viel Freude darf ich zulassen, ohne naiv zu sein? Und wie viel Vorsicht ist nötig, ohne zu pessimistisch zu werden? Doch Lando gibt mir stets ein gutes Gefühl - zwischen uns hat sich so viel verändert, seit wir es wissen. Da ist eine Stabilität, eine Sicherheit, die mir sowas von gut tut. Und auch wenn ich es anfangs nicht fassen konnte, scheint Lando glücklich damit zu sein.
