Kapitel 14

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Zögernd drücke ich den Knopf, bei den vielen Stockwerken kommt die Treppe nicht infrage.
Als die Lifttüren sich öffnen und George aussteigt, sieht er mich fragend an.
"Was machst du hier unten?"
"Ich hab Carlos begleitet. Er bringt Mick und Lewis nach Hause. Und du?"
Nickend erklärt er, dass er kurz Carmen anrufen wollte. Sie habe sich nicht so gut gefühlt und ist im Hotel geblieben, und oben ist es überall zu laut zum Telefonieren.
"Gut. Macht's dir was aus, wenn ich hier auf dich warte und wir gemeinsam hochfahren?" frage ich ihn, während mir meine Angst eh etwas unangenehm ist.
George schüttelt lächelnd den Kopf und verschwindet mit dem Handy am Ohr nach draußen vor die Tür.

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Als er einige Minuten später wieder reinkommt, bereit, mit mir die 40 Stockwerke in Angriff zu nehmen, zieht er hinter seinem Rücken eine fast volle Flasche Berliner Luft hervor. Mit hochgezogenen Augenbrauen frage ich ihn, wo er die denn her hat.
"Mick wollte sie auf dem Weg hierher trinken. Kleine Randinfo: Wir hatten beim Vortrinken bereits eine. Aber das Zeug ist ja köstlich."
"Bist du mit dem Auto da?" frage ich ungläubig, da er sie definitiv aus seinem Auto geholt haben muss, ich aber inständig hoffe, dass er sich heute nicht mehr hinters Lenkrad setzt.
"Ja, aber das bleibt heute stehen." erwidert George lachend und beruhigt mich damit.
Bei Dinge die ich als vollkommen inaktzeptabel ansehe, kommt ganz weit vorne Trinken udn Autofahren. Für mich gibt es weniger egoistisches als die Entscheidung, damit nicht nur sich sondern auch andere Verkehrsteilnehmer:innen ganz bewusst in Gefahr zu bringen. Ich bin froh, dass das auch im Motorsport so ungerne gesehen wird und ich so auch viel weniger Sorge um meine Liebsten haben muss.

Bevor wir in den Lift steigen, nehmen wir beide einen Schluck aus der Flasche.
"Für den Mut." lacht George.
Trotz Alkohol und dem mir versprochenen Mut, verlässt mich dieser schnell, als der Lift auf halber Höhe zu ruckeln beginnt und es sich kurz so anfühlt, als würden wir uns im freien Fall befinden. Ich greife nochmal nach der Flasche, fest davon überzeugt, dass ich mir das nur einbilde, als es plötzlich dunkel wird. Keine Frage, der Lift ist stecken geblieben.

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Ich lass mich mit der Flasche Berliner Luft in der Hand auf den Boden sinken, während George beginnt allerlei Knöpfe zu drücken. Nach einer Weile höre ich ihn mit dem Hausmeister sprechen, der ihm verspricht, uns schnellstmöglich rauszuholen. Schnellstmöglich sind 30 Minuten, in denen George und ich die halbe Flasche austrinken und über Gott und die Welt philosophieren, bis das Licht wieder angeht und der Lift sich in Bewegung setzt.

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