Kapitel 88

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TW: Kinderwunsch / Mutterschaft 

Die Anderen freuen sich wirklich herzlich für uns und wiedermal erfüllt mich die Dankbarkeit für diese Menschen. Vor allem als Mick, der das zwar schon seit ein paar Tagen weiß, aber Lando seitdem nicht gesehen hat, ihn in den Arm nimmt und "Wilkommen in der Familie" sagt, schmilzt mein Herz.
Ich muss lachen, als George mit "Ja, Man. Welcome!" zustimmt, da es so gut beschreibt, wie nah wir uns stehen. Schweigend grinse ich George mir gegenüber an und als er meinen Blick bemerkt und mir ebenfalls zulächelt, mit dieser bedingungslosen Freude in den Augen, bin ich einfach nur glücklich.

Am Abend, als ich endlich in mein Zimmer zurückkehre, fühle ich mich wie ausgelaugt. Die letzten ca. 30 Stunden haben mich mehr mitgenommen, als ich zugeben möchte, und ich bin dankbar, dass ich auf ein eigenes Zimmer bestanden habe. So lange das zwischen Lando und mir noch nicht öffentlich ist, müssen wir uns bei jedem Rennwochenende darauf einstellen, dass wir uns aus dem Weg gehen müssen. Es ist nicht immer möglich, den Fans und der Presse auszuweichen, die vor den Hotels campieren. Heute aber bin ich einfach nur froh, dass ich meine Ruhe habe und endlich den Schlaf nachholen kann, den ich so dringend brauche.

 Heute aber bin ich einfach nur froh, dass ich meine Ruhe habe und endlich den Schlaf nachholen kann, den ich so dringend brauche

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Der Schlaf hat mir gut getan und dazu geführt, dass ich am nächsten Morgen vor allen anderen an Strecke bin.
Ich genieße die Ruhe, bevor die Hektik des Freitags über die Strecke hereinbricht, um ein paar Fotograf:innen und Journalist:innen für George's Fußballübertragung morgen Abend zu kontaktieren. Obwohl der Tag verspricht hektisch zu werden, fühlt es sich für mich an, als hätte ich alles im Griff, als sich das Motorhome langsam mit Leben füllt. Doch meine innerliche Ruhe bleibt nicht lange bestehen.

Ich durchquere an Ollies Seite das Fahrerlager, nachdem er die Post-Practice-Interviews hinter sich gebracht hat, als Lando uns entgegenkommt. Jedoch nicht alleine. Er wird von seinem Bruder, dessen Frau und ihren beiden Töchtern begleitet. Klare Sache. Voller Fokus. Ich zwinge mich, die Kontrolle zu bewahren.
Als unsere Wege sich schließlich kreuzen, deute ich Ollie, schon mal vorzugehen, während ich den Teil von Lando's Familie begrüße, den ich bislang noch nicht offiziell kennengelernt habe. "Na wenn ich das in Kanada schon gewusst hätte." spielt Landos älterer Bruder auf unsere erste Begegnung an und grinst, während ich nur froh bin, dass dem nicht so war.
"Schön dich endlich kennenzulernen Ich bin Sav." stellt sich seine Frau lächelnd vor.
"Und das sind Mila ,..." dabei deutet sie auf die Größere, die sich etwas hinter ihrem Vater versteckt, "... und Athena." Jetzt zeigt sie auf den Kinderwagen vor sich.
Athena ist kein Baby mehr, eher ein Kleinkind, was mich beruhigt. Erfahrungsgemäß habe ich größere Probleme, je kleiner die Kinder sind. Ein Baby in meinem Leben wäre noch so greifbar gewesen, das habe ich mir so oft vorgestellt, so oft ausgemalen. Viel weiter hat meine Fantasie über meine Zukunft nicht gereicht.
Trotzdem schmerzt es mich natürlich die niedlichen Dinger zu beobachten. Ich liebte Kinder schon mein ganzes Leben lang, daran hat sich nie etwas geändert.
Und auch wenn unser Gespräch über Kimi und meine verfrühte Abreise aus Woking total flüssig und nett ist, fühlt sich jede Sekunde wie ein Spießrutenlauf an.
Jeder Blick auf die süßen Mädchen reißt die Wunde tiefer auf.
Schließlich verabschiede ich mich, um Ollie beim Prema-Team abzusetzen und meinen aufkommenden Schmerz unter Kontrolle zu bringen.

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