Kapitel 25: Halbstarke

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Nachdem ich geduscht hatte, stand ich verwirrt in meinem Zimmer und warf einen Blick auf mein noch immer nasses Bett. Sogar meine Matratze war so triefend durchnässt, dass ich die nächsten Tage wohl auf dem Boden schlafen musste, wenn ich mich nicht mitten im Hochsommer erkälten wollte, denn ich konnte mir wahrhaftig schöneres vorstellen, als  die Sommerferien krank zuhause zu verbringen, während meine Freunde draußen waren und den Spaß ihres Lebens hatten. Nein, Danke. Ich verzichte.

Seufzend trug ich das nasse Bettlaken nach unten und hängte es an die Wäscheleine. Wenn es den ganzen Tag in der Sonne hing, musste es abends wohl hoffentlich trocken sein. Zum Glück war es ja nur Wasser.

Als ich wieder zurück in meinem Zimmer war, schrieb ich Greta eine Nachricht und fragte sie, ob sie heute Zeit hatte, sich mit mir zu treffen. Es waren schließlich Sommerferien und ich hatte Langeweile. Wir könnten an den See fahren oder einfach nur Serien schauen. Vielleicht hatte ich auch Glück und konnte mich wenigstens für heute Nacht bei ihr einquartieren, damit ich nicht auf dem Boden schlafen musste. Als ich mein Handy gerade wieder weglegen wollte, um auf eine Antwort von ihr zu warten, bekam ich eine andere Nachricht. Lina hatte in die Gruppe geschrieben.

Lina: "Freunde, ich brauche eure Hilfe. Mir fallen vor lauter Wandern die Füße ab."

Leo: "Vielleicht sollte man auch keine High-Heels zum Wandern tragen, meine Liebe."

Lina: "Wäre ich nie drauf gekommen, Leonardo. Nie."

Leo: "Hätte ich mir denken können, eine Woche Alpenluft und dein Gehirn ist so ausgepustet, dass keins mehr übrig ist."

Jonas: "Ist da überhaupt mal eins gewesen?"

Lina: "Ach haltet die Klappe, Jungs. Wenn ich wiederkomme, hau ich euch die Köpfe ein."

Leo: "Das wagst du nicht. Unsere himmlisch schönen, perfekten Köpfe wirst du nicht anfassen, Linchen."

Lina: "Nichtmal mit der Kneifzange, da könnt ihr euch sicher sein, Schwachköpfe."

Tom: "Wann kommst du eigentlich wieder?"

Lina: "Vermisst du mich schon?"

Tom: "Ich will nur genug Zeit haben, mich auf meinen sicheren Tod vorzubereiten."

Leo: "Mann Tom, als ob du Angst vor 'nem Mädchen hast!"

Tom: "Man sollte diese merkwürdige Spezies nicht unterschätzen, mein Lieber."

Lina: "Wir? Merwürdig? Niemals!"

Mia: "Mir ist so langweilig. Habt ihr heute was vor?"

Jonas: "Für dich haben wir immer Zeit, Mialein."

Mia: "Bah, hör auf zu schleimen. Ist ja ekelhaft."

Leo: "Hey Jonas, das mit dem -lein ist mein Ding. Nicht, Gretalein?"

Greta: "Halt die Fresse, du Obermacker."

Leo: "Nicht so aggressiv, meine Freundin."

Greta: "Freunde? Wir? Kennt man sich überhaupt?"

Mia: "Machen wir denn jetzt was, oder nicht?"

Tom: "Ich hab' eh nichts vor."

Leo: "Ich auch nicht."

Greta: "Ich kann nicht, meine Schwester kommt nachher zu Besuch und will, dass alle da sind, scheint wohl wichtig zu sein."

Der letzte SommerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt