Gesagt, getan. Wir waren sofort alle Feuer und Flamme von der Idee gewesen, zu Jonas' Spiel zu fahren. Mitten in der Nacht hatten wir die beste Zugverbindung rausgesucht und unsere viel zu überteuerten Tickets bestellt.
Greta war sogar extra früh aufgestanden, um irgendwo Brötchen aufzutreiben, die wir jetzt mit dem Glas Nutella bestrichen, das noch in Toms Küche gestanden hatte. Und so saßen wir im Zug auf dem Weg in irgendein Kuhdorf irgendwo zwischen Dänemark und Hamburg.
Mit jeder Sekunde, die uns näher zu unserem Ziel brachte, wurde ich aufgeregter. Ich versuchte mir einzureden, dass der Grund dafür Jonas' kurz bevorstehendes Fußballspiel war und nicht er selbst. Aber dass das nur der halben Wahrheit entsprechen konnte, wollte ich wohl einfach nicht wahrhaben.
Auf einmal blinkte mein Handy auf. Wenn man vom Teufel spricht...
Jonas: Guten Morgen Mialein
Na, der hatte gut reden. Stand wahrscheinlich jetzt erst auf, sein Spiel war schließlich um 15 Uhr und es war gerade einmal kurz nach acht, aber dass ich schon seit zwei Stunden im Zug saß und mich mit schlecht gelaunten Leos und Linas rumschlagen musste, konnte er schließlich nicht wissen.
Jonas: ich hoffe ja mal du bist bereit für meinen großen Auftritt heute😏
Mia: ich hoffe ja mal eher du bist bereit
Mia: wenn du verkackst und von der Schule geschmissen wirst, bin ich wütendOkay, eigentlich würde ich dann nicht wirklich wütend sein, weil er dann zurück nach Hause kommen würde, aber dann wären die letzten Wochen, in denen er nicht da gewesen war, umsonst gewesen und das würde mich dann wiederum sauer werden lassen.
Jonas: Anstatt sich zu freuen, dass ich dann wieder nach Hause komm
Mia: kannst du mal bitte aufhören davon zu reden. Du verkackst eh nicht, also schmeißen die dich auch nicht raus
Jonas: schön, dass du so an mich glaubst, Mialein
Mia: ich will nur nicht, dass du mir in der Schule wieder auf den Geist gehst
Mia: aber das machst du jetzt ja trotzdem immer
Mia: vllt glaub ich also doch an dich„Na, was schreibt Jonas schönes?", fragte Lina bestgelaunt, während sie sich auf den Platz neben mich schmiss und ganz unauffällig ihre gesamte Aufmerksamkeit meinem Handybildschirm widmete.
Augenblicklich sperrte ich mein Handy und lächelte Lina engelsgleich an. „Nichts"
Daraufhin schüttelte diese jedoch nur gespielt entsetzt den Kopf und meinte wissend: „Jaja, irgendwann kommt eh alles raus." Eigentlich hatte ich vorgehabt, etwas darauf zu erwidern, doch Leo brachte mich von meinem Vorhaben ab.
„Mia! Rück mal das Nutellaglas rüber!", forderte Leo, der mich antippte und auf das Glas deutete, das vor mir auf dem Klapptisch stand. Und damit ließ Lina von mir ab und das Thema war zum Glück beendet.
Um kurz nach zwei Uhr mittags kamen wir an dem Bahnhof an, der am nächsten an dem kleinen Ort lag, in dem das Spiel stattfinden sollte. Von dort aus sollte es mit dem Bus weitergehen, was nochmal eine knappe Dreiviertelstunde dauern würde. Das war ja wirklich pures Dorfleben hier.
Das erkannten wir auch daran, dass wir, nachdem der Bus die Kleinstadt, in der der Bahnhof lag, verlassen hatte, nichts außer Wiesen, Felder und Kühe, wahlweise auch Schafe, zu sehen bekamen.
Zu beneiden sind die Menschen, die hier wohnen wahrscheinlich nicht. Hier gab es nahezu nichts. Außer Kühe natürlich.
Von der Bushaltestelle hatten wir noch einen kurzen Fußweg zum örtlichen Sportplatz vor uns, der geradezu aus allen Nähten platzte. Der winzige Parkplatz war schon komplett ausgefüllt von dem riesigen Bus des Bundesligaclubs. Trotzdem sammelten sich auf dem Vorplatz große Menschenmassen.
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Der letzte Sommer
Teen Fiction"Du bist so wunderschön, wenn du glücklich bist.", hatte er gesagt und dabei in die Ferne geguckt. So, als würde er garnicht mit mir reden, sondern mit dem Universum, dem Himmel oder der ganzen restlichen Welt. Für Mia und ihre Freunde steht das le...