Schweigend liefen wir durch die dunklen Straßen, um zu Tom nach Hause zu kommen.
Leo und Greta hatten noch eine Weile so dagestanden, bis Greta sich beruhigt und der Regen wieder angefangen hatte.
"Was grinst ihr denn alle so blöd?", hatte Leo gemeint, als er Greta losgelassen und einen Blick in unsere fröhlichen Gesichter geworfen hatte.
Tom, Jonas und ich zuckten nur unschuldig die Schultern, was Greta zum Lachen brachte und ab da war alles wieder in Ordnung zwischen uns gewesen und es schien fast so, als wäre wieder alles geklärt. Wir wussten zwar immer noch nicht, wie wir Lina nun beibringen sollten, dass Alex ein Arschloch war, aber es würde uns schon noch etwas einfallen und noch einmal wollte keiner riskieren, dass die Stimmung kippte.
Gerade als Greta dann ihre Tränen weggelacht hatte, fing es an zu regnen. Zuerst kamen nur ein paar vereinzelte Tropfen, aber es wurde immer schlimmer, bis es schließlich wie wild aus Eimern schüttete.
"Lauft mal schneller da vorne!", rief ich Leo, Greta und Tom zu, die ein paar Schritte vor Jonas und mir liefen. Ich wollte möglichst schnell zu Tom, da mir nur in dem Top, das ich immer noch trug, langsam ein bisschen kalt würde. Gerade bei dem Regen.
"Jaja", kam es von Tom und augenblicklich setzten sich die drei in Bewegung und begannen zu rennen.
"So gefällt mir das!", merkte ich an und wurde ebenfalls schneller.
"Na, Lust auf ein kleines Wettrennen?", forderte Jonas mich grinsend heraus und bei diesem verlockendem Angebot konnte ich natürlich nicht ablehnen.
"Dann werden wir gleich mal sehen, wer die Schnellere von uns ist.", lachte ich.
"Der Schnellere.", korrigierte Jonas mich mit erhobenem Zeigefinger.
"Sorry, aber ich bin kein Junge.", entgegnete ich und sprintete lachend los, sodass Jonas nichts mehr erwidern konnte.
"Hey, das ist nicht fair!", schrie er mir aufgebracht hinterher.
"Was ist schon fair im Leben?", antwortete ich ihm, als ich gerade an unseren Freunden vorbeizog.
"Na warte!", rief Jonas, kurz bevor er nun auch losrannte.
Als ich ihn hinter mir hörte und merkte, wie er mir immer näher kam, beschleunigte ich meine Schritte und legte noch einmal ordentlich an Geschwindigkeit zu. Ich war so darauf konzentriert, so schnell wie möglich zu rennen, damit Jonas mich bloß nicht überholte, da ich ihm diesen Triumph einfach nicht gönnen wollte, dass ich garnicht bemerkte, wie nass die Straße und meine Schuhe inzwischen waren und dass das zusammen auf keinen Fall eine gute Kombination war.
Und dann passierte es. Ich rutschte aus, stolperte und landete bäuchlings auf dem nassen Asphalt.
"Fuck!", schrie ich und musste mich zusammenreißen, dass ich nicht anfing zu heulen. Nicht nur, dass es ziemlich peinlich war, über seine eigenen Füße zu stolpern und wie ein Kind auf einer Wasserbahn den Weg langzuschlittern, es tat auch verdammt weh auf einer scheiß Straße zu landen. Und dass diese auch noch nass war, machte die ganze Sache nicht wirklich angenehmer.
Von fern hörte ich nur das Lachen meiner männlichen Freude und Greta, die vor sich hin schimpfte: "Mia! Oh Gott, ist alles in Ordnung? Was macht ihr auch für nen Scheiß!? Vielleicht hat sie sich was gebrochen oder sie hat ne Gehirnerschütterung, oder, oder..."
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Der letzte Sommer
Novela Juvenil"Du bist so wunderschön, wenn du glücklich bist.", hatte er gesagt und dabei in die Ferne geguckt. So, als würde er garnicht mit mir reden, sondern mit dem Universum, dem Himmel oder der ganzen restlichen Welt. Für Mia und ihre Freunde steht das le...