Am Tag vor Jonas' erstem Spiel trafen wir restlichen fünf uns, um den Beginn der Herbstferien zu feiern. Da in unserer Umgebung heute keine Partys stiegen, zu denen wir gehen wollten, trafen wir uns in Toms übergroßen Wohnzimmer, um auf dem Fernseher, der eher an ein Heimkino erinnerte, irgendeinen Film zu gucken. Wir hatten uns zwar noch nicht auf einen geeinigt, das letzte Mal als wir darüber geredet hatten, war es zu einem Streit zwischen Leo und Greta ausgeartet, aber irgendeinen würden wir schon finden, ohne dass die beiden sich gegenseitig die Köpfe abhackten. Zumindest hoffte ich das.
Ich würde mich eh nicht auf den Film konzentrieren können, wenn ich daran dachte, dass Jonas morgen Abend nach Hause kommen und ich ihn endlich wiedersehen würde. Wann mir das so wichtig geworden war, konnte ich mir auch nicht erklären.
„Niemand will Barbie gucken, Greta. Niemand!", unterbrach Leo mein Gedankenwirrwarr und augenblicklich war ich wieder in der Realität angekommen.
„Wer hat denn gesagt, dass ich Barbie gucken will, Leonardo? Wer? Genau, Niemand!", rief Greta ihm entgegen. Gott, jetzt ging das schon wieder los. Dafür, dass Greta sonst so harmoniebedürftig war, stritt sie sich in letzter Zeit ziemlich oft mit Leo.
„Könnt ihr euch nicht einmal einig sein?", stöhnte Tom genervt. Ihm ging das ganze Theater schon seit Wochen auf die Nerven.
„Nein!", antworteten beide gleichzeitig bestimmt und gerade heraus.
„Das hätten wir dann ja geklärt.", murmelte Lina leicht missmutig.
„Was gucken wir denn jetzt?", wollte Tom wissen, der immer noch mit der Fernbedienung auf der Couch lag und mehr oder weniger lustlos Netflix durchstöberte.
„Macht was ihr wollt, ich hol' mir jetzt erstmal n Bier.", verkündete Leo, der sich schwerfällig erhob und in die Küche schlenderte.
„Und nochmal: was gucken wir jetzt?", fragte Tom erneut, diesmal mit noch ein bisschen weniger Motivation in der Stimme.
Ich hörte schon wieder nicht richtig zu, sondern nahm mir noch ein Stück von der Pizza, die wir vorhin bestellt hatten und starrte auf die Auswahl auf dem Bildschirm. Aber auch mir stach kein Film ins Gesicht, den ich sehen wollte.
„Ich weiß, was wir gucken!", schrie Lina auf einmal aufgebracht, als hätte sie die Erleuchtung heimgesucht.
„Tom, gib mir mal die Fernbedienung!", forderte sie ihn aufgeregt auf und zog ihm das schwarze Ding geradewegs aus der Hand.
„Wir gucken jetzt friends.", stellte sie eher fest, als dass sie uns fragte.
Nach einem mittelmäßigen Aufstand von Leo hatte Lina die erste Folge gestartet und Greta ihm gleich am Anfang ein Pizzasück in den Mund geschoben, damit sie das Intro nicht verpasste.
Nach gefühlten tausend Episoden von friends, die letztendlich auch Leo von sich überzeugen konnte, ein bisschen zu viel Wein, Pizza und Bier, saßen wir immer noch in und um das Sofa herum.
„Leute, wisst ihr eigentlich was morgen für ein Tag ist?", fragte Lina lachend, während Phoebe auf dem Bildschirm gerade ihr Gesangstalent zum besten gab.
„Ja klar. Samstag.", entgegnete Tom.
„Das meinte sie doch gar nicht!", beteuerte Greta.
„Morgen kommt Jonas wieder.", sagte Leo leise, aber gehört hatten wir ihn trotzdem.
„Ach, der verpisst sich doch nach einer Woche eh wieder und kommt nicht mehr.", erklärte ich trocken, bevor ich die Bierflasche wieder zum Mund führte.
Die anderen sahen mich geschockt an und ich fühlte mich plötzlich wie ein Schwerverbrecher. Dabei hatte ich doch nur die Wahrheit gesagt.
„Was?", meinte ich vielleicht eine Spur zu pampig. „Es stimmt doch! Irgendwann vergisst er uns. Wir sind ihm dann sowieso egal. Vielleicht noch nicht jetzt, aber in ein paar Jahren spielt er dann sonst wo im Ausland und wir machen sonst was und das einzige, was uns noch verbindet ist unsere Facebookfreundschaft. Dass Jonas gegangen ist, das ist doch nur der Anfang vom Ende."
Nach meinem Vortrag war es erstmal ein paar Minuten ruhig. Es war eine komische, unangenehme Stille und ich fühlte mich von Sekunde zu Sekunde schuldiger, obwohl ich nichtmal wusste, wieso. Irgendetwas war falsch, ganz falsch an dieser Situation. Aber ich hatte doch nur die Wahrheit gesagt.
„Schön zu wissen wie viel du von unserer Freundschaft hälst.", brach Lina schließlich das Schweigen und klang ehrlich verletzt.
„Was?", stieß ich ungläubig aus.
„Weißt du überhaupt, was du da sagst?", fragte Tom ruhig. „Du redest über Jonas, nicht über irgendwen. Es geht um Jonas, Mia."
„Der würde sich eher sein rechtes Bein abhacken, als uns im Stich zu lassen.", fügte Leo hinzu.
Und dann war es erst einmal wieder eine Zeit lang still. Doch die unausgesprochene Aufforderung an mich, etwas zu entgegnen, hing noch immer in der Luft.
„Ich werf ihm das doch auch gar nicht vor. Das ist doch ganz normal.", erklärte ich schließlich kleinlaut. Mittlerweile traute ich mich nicht mehr wirklich, irgendetwas zu sagen.
„Und wir? Sind wir dir dann nach dem Abi auch egal?", wollte Greta wissen, dessen Stimme drohte abzubrechen.
„Nein, natürlich nicht, aber denkt doch mal realistisch. Wenn wir alle unsere eigenen Wege gehen, ist es doch ganz klar, dass wir uns irgendwann aus den Augen verlieren. Und Jonas hat so viel zu tun. Jetzt schon. Wie wird das dann erst später?", ich ließ diese Frage unbeantwortet. Lina und Leo schienen schon kurz davor zu sein, mich zurechtzuweisen und mich noch schlechter fühlen zu lassen als ohnehin schon. Doch Greta griff ein.
„Wartet mal, lasst uns jetzt nicht streiten, bitte.", flehte sie schon fast. „Aber Mia kannst du uns nicht wenigstens ein bisschen vertrauen, vor allem Jonas?", wandte sie sich an mich, aber dann änderte sich ihre Laune auf einmal komplett und auch ihre Gesichtszüge hellten sich auf.
„Und mir ist gerade die perfekte Idee gekommen!", verkündete sie und war plötzlich ganz aufgeregt.
„Hau raus.", gab Leo ihr leicht genervt die Erlaubnis weiter zu reden, doch das tat ihrer guten Laune, die sie auf einmal hatte, keinen Abbruch. „Ich weiß, wie wir unserer lieben Mia beweisen können, dass sie die besten Freunde der Welt hat.", begann sie verheißungsvoll, woraufhin Greta jedoch nur ratlose Blicke erntete, die sie dazu ermutigten fortzufahren.
„Wir müssen dahin. Zu Jonas' Spiel."
Naaa
Ich existiere auch noch, haha😂😂
Was genau passiert ist, dass so lange kein neues Kapitel kam, kann ich eigentlich gar nicht so genau sagen. Nachdem meine Austauschschülerin dann wieder zurück in Frankreich war, bin ich erst mal richtig schön krank gewesen, sodass ich nicht einmal mehr Lust dazu hatte, weiterzuschreiben. Und dann kam Rosenmontag und da ich in der Garde tanze (fun fact über mich haha), hatte ich das Wochenende davor und den ganzen Tag dann auch genug um die Ohren.
Aber jetzt gebe ich mein bestes, dass es wieder einigermaßen regelmäßig weiter geht!😅
Frage des Tages: Was sind denn so eure Lieblingsserien, oder was guckt ihr gerade so?
Ich find auf jeden Fall Gossip Girl, Türkisch für Anfänger, 13 reasons why, Riverdale, Pretty Little liars und friends richtig gut (ich hoffe ich hab jetzt nichts vergessen😂) Und dann bin ich gerade dabei Orange is the New Black und Stranger things zu gucken😻
Also dann meine lieben, euch noch einen schönen Abend und einen tollen Freitag morgen!🎉🎉🙌🏻
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Der letzte Sommer
Novela Juvenil"Du bist so wunderschön, wenn du glücklich bist.", hatte er gesagt und dabei in die Ferne geguckt. So, als würde er garnicht mit mir reden, sondern mit dem Universum, dem Himmel oder der ganzen restlichen Welt. Für Mia und ihre Freunde steht das le...