Kapitel 7: Eine kleine Drohung nebenbei und eine Einladung zum Duracel (Teil 1)

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Mittlerweile ist es dunkel geworden. Ich stehe auf und frage Julio grinsend: "Würdest du heute die erste Wache bei Durcerion machen? Ich muss jemandem noch einen kleinen Willkommensgruß überbringen."


Als es endlich richtig dunkel geworden ist, hänge ich ganz in schwarz gekleidet über einem bestimmten Fenster an der Mauer der Burg. Da Julio bereitwillig die erste Wache übernommen hat, kann ich das hier jetzt schon erledigen.

Grinsend steige ich lautlos durch das Fenster in das dunkle Zimmer ein und begebe mich zum Bett.
Wie erwartet liegt er da und schläft tief und fest - seine ruhigen Atemzüge habe ich bereits vor dem Fenster gehört.
Grinsend ziehe ich einen Dolch, halte ihn an die Kehle meines Ziels und wecke ihn auf.
"Nur eine Bewegung und ich schlitze dir die Kehle auf."
"Du wirst doch wohl nicht deinen eigenen Bruder umbringen", sagt Fallatas mit aufgerissenen Augen.

Für seine gegenwärtige Lage ist er ziemlich entspannt.
Ich schnaube. "Als ob du dich je daran gestört hättest."

Er verdreht genervt die Augen und zuckt mit den Schultern.
"Du bist anders als ich. Wenn du kein Problem damit hättest mich umzubringen, wäre ich doch schon längst tot."

Ich grinse diabolisch - wenn der bloß wüsste...
"Wenn du wüsstest, was ich bereits alles getan habe, wärst selbst du schockiert."

So langsam rieche ich etwas Angst an ihm. So gefällt mir das.
"Würdest du mir jetzt endlich mitteilen wieso du mich mitten in der Nacht weckst?", fragt er scheinbar gelassen, doch ich höre, dass seine Stimme ein wenig zittert.

"Vor sieben Jahren hast du mir drei verdammte Silberpfeile in die Brust gejagt..."

"Ja und? Wieso hast du das überhaupt überlebt?", fragt er gehässig.

Ich werde wütend.
"Das wüsstest du wohl gerne", antworte ich ihm mit einem ernsten Blick. "Ich will nur vorsorgen, falls vorhast mir oder meinem Team etwas anzutun. Sollte ihnen auch nur ein Haar gekrümmt werden, bringe ich dich auf die denkbar schmerzhafteste Weise um."

Auch in seinem Blick zeigt sich so langsam ebenfalls ein Funken Wut. "Du glaubst also du könntest nach sieben Jahren einfach so wieder auftauchen und mir drohen...", Fallatas Stimme nimmt einen drohenden Ton an.

Ich unterbreche ihn, indem ich meinen Dolch noch etwas stärker gegen seine Kehle drücke. "Ich glaube nicht nur, ich kann! Ich bin hier hergekommen ohne, dass irgendjemand es mitbekommen hat und werde hier auch unbemerkt wieder verschwinden. Das ist eine meiner leichtesten Übungen. Und das ist keine Drohung - es ist ein Versprechen."

Sobald ich zuende gesprochen habe, verschwinde ich spurlos von einer Sekunde auf die andere und klettere zurück in mein Zimmer.
Dort angekommen lege ich mich, für die paar Stunden bis ich Julio äblösen soll, schlafen.

Mitten in der Nacht löse ich Julio pünktlich ab. Als Waffen habe ich meine Schwerter auf meinem Rücken, meine Samiraischwerter im Gürter und natürlich meine Dolche.
Da der Gang relaiv schmal ist, werde ich haupsächlich auf meine Samuraischwerter setzen.

Als Lucian mich zum Frühstück abholt (Durcerion geht noch schnell bei Mila vorbei), frage ich ihn: "Du hast mich nicht nur wegen diesem mysteriösen Mann her geholt, oder? Es gibt hier sicher noch mehr Leute, die ihn festsetzen könnten."

Er grinst mich an. "Natürlich gibt es die, aber ich wollte halt gerne, dass du wiederkommst und das schien mir ein geeigneter Grund. Außerdem bist du am besten geeignet für den Job, auch wenn es noch andere gibt, die das schaffen könnten."
Ich grinse zurück. Ich habe ihn ja auch vermisst.


Den Tag verbringe ich damit Julio und Aisu die Stadt zu zeigen und dabei auch einige frühere Bekannte zu begrüßen. Lucian kommt ebenfalls mit und wir zeigen den anderen einige unserer früheren Lieblingsplätze.

Gegen Abend kehren wir ins Schloss zurück und ziehen uns für das Fest um - wobei Mila meint, dass sie ein schönes Kleid für Aisu hat und sich somit um sie kümmert. Bevor wir etwas dazu sagen konnten, hatte Mila sie schon mitgeschleppt. Aisu sah dabei etwas hilflos aus, aber helfen konnten wir ihr ja sowieso nicht - Mila kann keiner aufhalten.

Anderthalb Stunden später treffen wir uns vor dem Eingang zur großen Halle umgezogen wieder.
Ich trage eine dunkelgrüne ärmellose Tunika mit meinem Gürtel über einen schwarzen Seidenhemd und dazu noch eine feine schwarze Hose und braune Lederstiefel - meine übliche Festtagskleidung in einer mittelalterlichen Dimension.
Auf der Tunika ist mein Drache zu sehen und mein Kragen ist mit dem Symbol meiner beiden Schwerter bestickt. Wie jeder andere Krieger, trage auch ich meine Schwerter.

Julio ist ähnlich gekleidet und schon mal vorgegangen - ich warte noch kurz auf Mila und Aisu, die gleich kömmen müssten. Ich kann sie zumindest schon riechen.

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Der Wächter der DimensionenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt