Kapitel 2: Wahrheit kommt ans Licht (Teil2)

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Ich mache mich bereit die Dimensionen zu wechseln. Doch einen Augenblick bevor dies geschieht, spüre ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich drehe mich um und genau in dem Moment indem ich die Dimensionen wechsel, sehe ich in Aisus Gesicht.


Das darf doch nicht wahr sein. Allein schon dieser Wechsel könnte sie umbringen und das könnte ich mir nicht verzeihen.

Mir steht der Schock deutlich ins Gesicht geschrieben, doch ich schlinge meine Arme um sie und halte sie so fest ich kann. Ich habe so mit noch niemanden die Dimensionen gewechselt, aber mir ist klar, dass sie sterben oder zwischen den Dimensionen verloren gehen könnte, sollte ich sie loslassen.

Wieder erwarten verläuft der Wechsel sogar normal - er war höchstens noch farbenfroher und schöner als sonst.


8.-14.April:

So landen wir am Montag, den 08.04., um vier Uhr morgens im Wohnzimmer meines Hauses in der Ninja-Dimension. Verdammt, wieso habe ich sie nicht bemerkt? Ich bin doch sonst nicht so unaufmerksam. Aisu sieht leicht verwundert aus und sagt nach einigen Augenblicken: "Naja, eigentlich wollte ich dich nur frage, was das für zwei Ketten waren, die du gestern getragen hast. Aber jetzt würde ich auch noch echt gerne wissen was das eben war und wo zur Hölle wir uns gerade befinden."

Jetzt musste wohl oder übel doch die Wahrheit her, also erzähle ich ihr von den Dimensionen. Ich erzählte ihr von fast allem. Nur die Tatsache, dass ich ein hervorragend ausgebildeter Assassine bin und wieso meine Augen ihre Farbe wechseln lasse ich sicherheitshalber aus. Und auch meine Flügel und das Feuer - damit will ich sie überraschen. Okay, eigentlich erzähle ich ihr nicht gerade viel.  "Und was die Kette angeht: die mit dem Wolfskopf zeigt mein Wappen und bedeutet mehr oder weniger mein Leben", schließe ich. Genaueres sage ich zu dieser Kette nicht und die andere - ein silbernes Eichenblatt an einer silbernen Kette, das ich üblicherweise unter meinem Shirt verstecke - übergehe ich einfach. Dies tue ich obwohl sie die vermutlich gestern, ach nein vorgestern, gesehen hatte, da ich wegen dem Training kein Oberteil angehabt hatte.

Nach meiner Erklärung ist sie erst einmal sprachlos, doch nach ein einigen Minuten fasst sie sich wieder und fragt: "Wäre das eben nicht passiert - hätte ich dich nicht zu genau dem Zeitpunkt berührt -, hättest du mir dann jemals die Wahrheit erzählt?"

Ich schaue zum Boden, atme tief ein. "Nein... Aber du glaubst gar nicht wie schwer es war dir kein Wort voll all dem zu erzählen. Und du hast auch keine Ahnung wieviel ich dir noch nicht erzählt habe..." Um genau zu sein fehlt der größte Teil, aber wenn ich ihr alles erzählen würde was ich in den letzten Jahrhunderten angestelt habe, würden wir nächste Woche immernoch hier sitzen.

"Wieso? Wenn es so schwer war, wieso hast du dann nichts gesagt? Und wieso willst du mir jetzt immer noch nicht alles erzählen?"

"Es war zu gefährlich und ist es noch immer. Ein falsches Wort zur falschen Person und ich werde gejagt. Vielleicht könnte das sogar meinen Tod bedeuten. Oder, was noch schlimmer, aber durchaus wahrscheinlicher ist, deinen Tod. Glaub mir, diese Orte sind nicht so friedlich wie du denkst und ich habe auch weit mehr Feinde als du dir vorstellen kannst. Allein durch den Diemensionswechsel hättest du schon sterben können, ach was höchstwahrscheinlich sterben müssen. Was ich dir immer noch nicht erzähle, hat verschiedene Gründe. Zum einen möchte ich dich mit einigem nochmal überraschen können und zum anderen wirst du mich anders sehen, wenn du alles weißt", antworte ich eindringlich und ernst.

Sie sieht für einen Moment betrübt aus, lächelt dann jedoch schwach. "Dann freue ich mich schon auf die Überraschungen. Wenn ich hätte sterben müssen, wieso bin ich dann nicht tot? Und selbst wenn du sagst, dass es gefährlich ist und auch tödlich sein kann .... freue ich mich, dass es geschehen ist und ich endlich die Wahrheit weiß. Auch wenn es noch nicht alles ist. Verstehst du das?"

Ich lächel. "Ja, sogar ziemlich gut. Ich weiß nicht wieso du noch lebst, aber ich werde mal nachsehen, ob ich eine Erklärung dafür finde. Und jetzt geh schlafen. Wir können später weiterreden."

"Schlafen? Später?"

"Fals du es schon vergessen hast, es ist mittlerweile 5 Uhr am Montagmorgen ist. Außerdem solltest du dich etwas ausruhen, schließlich beginnt morgen dein Training."

"Training?", fragt Aisu leicht verwirrt.

"Na klar. Jetzt bleibt es ja an mir hängen dafür zu sorgen, dass du weiterhin überlebst." Ich grinse breit.


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Der Wächter der DimensionenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt