Bereits nach etwa einer Stunden befinden sich Eisklumpen im Wasser.
Sie lernt schnell.Kurz vor Mittag wird das Wasser plötzlich eiskalt. Ich schaue überrascht auf und sehe wie es von einen Augenblick auf den nächsten komplett gefriert. Das hatte ich eher weniger erwartet. Das Wasser hätte eigentlich langsam gefrieren sollen - aber anscheinend hat sie Talent.
Ich stehe grinsend auf und halte ihr meine Hand hin. "Komm, jetzt kann das Training erst so richtig beginnen." Sie nimmt meine Hand und ich helfe ihr auf - überraschenderweise grinst sie ebenfalls.
Als nächstes versuchen wir, dass sie Eis aus dem "nichts" herbeiruft. Sobald sie das schafft, versuchen wir daraus eine Verteidigung zu bauen und nach nicht einmal drei weiteren Stunden schafft sie es vor sich eine Mauer aus Eis hoch zu ziehen. Schnell und stark genug um die meisten leichteren Wurfgeschosse abzuwehren.
Sie hat wirklich Talent und es macht mir Spaß ihr etwas beizubringen. Sie lernt so viel schneller als ich es je für möglich gehalten - geschweige denn gesehen - hätte. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen sie hätte ihr Leben lang nichts anderes gemacht.Wir machen bis zum Abend so weiter und nach dem Essen geht sie direkt ins Bett. Nach wenigen Sekunden ist sie eingeschlafen.
Ich gehe jedoch nicht schlafen, sondern in die Bibliothek im Keller des Hauses. Diese Bibliothek ist in jeder Dimension unter meinem Haus zu finden. Irgendwie habe ich sie durch die Dimensionen hindurch an mich gebunden oder so, aber wie genau ich das angestellt habe weiß ich nicht mehr. Es ist einfach schon so lange her...
Ich suche nach einer Antwort, wieso Aisu den Wechsel der Dimension überlebt hat und wieso sie das Eis so gut beherrscht. Wenn jemals Antworten auf diese Fragen niedergeschrieben wurden, werde ich sie in meiner Bibliothek finden. Was allerdings nicht ganz so einfach ist, da hier unten mehrere tausend Bücher stehen, die ich über die Jahre angesammelt habe. Zu jedem erdenklichen Thema, zu jeder Dimension in der ich bereits war. In dem extrem weitläufigen Kellerraum reiht sich ein Bücherregal ans andere und im Eingangsbereich stehen ein paar große Tische, an denen man arbeiten kann.
Ich fange an zu suchen - durchlättere Buch um Buch. Stundenlang und ohne Ergebnis. Vieles sieht vielversprechend aus und erweist sich dann doch als unnütz. So sitze ich Stunde um Stunde an einem Schreibtisch und durchsuche Bücher. Lampen brauche ich nicht, da ich im Dunkeln genauso gut sehe wie im Hellen. Nach einer gefühlten Ewigkeit stehe ich auf und schlage mit den Händen auf den Tisch. Ich bin so schnell aufgestanden, dass mein Stuhl nach hinten umkippt. Frustriert gehe ich wieder nach oben. Erst auf dem Dach angekommen spüre ich etwas ungewöhnliches. Die Temperatur ist hinter dem Haus extrem gering und als ich mich umdrehe stockt mir der Atem.Noch hinter der Wiese hinter meinem Haus liegt ein etwas größerer See. Jetzt ist dieser See fast völlig zugefroren und Aisu steht in der Mitte. Sie trägt eine schwarze Hose und ein dunkelblaues Shirt auf dem ihr feuerrotes Haar deutlich hervorsticht. Schnee und Eis umwirbeln sie.
Fast schon automatisch ziehe ich meinen Zeichenblock und Stifte aus meinem Gürtel und fange an Aisu zu zeichnen - mit den ersten Sonnenstrahlen im Rücken.
Das Bild wird gut und sobald es fertig ist, klettere ich kurz in mein Zimmer im oberen Stock. Das Bild lege ich dort auf meinen Tisch und gehe zurück auf das Dach.
Dort hole ich meine Mundharmonika hervor. Sie ist aus dem selben Material wie meine Waffen und ebenfalls mit einem grünen Drachen verziert. Sie war das allererste Geschenk von meinem ersten Meister - er hat mir auch beigebracht darauf zu spielen, was ich auch gleich tue.So sitze ich auf den Dachfirst, spiele eine sanfte Melodie auf der Mundharmonika und sehe Aisu zu.
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Der Wächter der Dimensionen
FanficMein Name ist Yuya Shadowhunter. Ich bin keinesfalls normal. Ich mag vieles sein - aber normal gehört ganz sicher nicht dazu. Dementsprechend chaotisch ist auch mein Leben - was nicht nur damit zu tun hat, dass ich hauptberuflich Leute umbringe. D...