"Wieso bist du damals verschwunden? Waren dir die Gefühle der anderen so egal?"
So etwas hat er ja schon erwähnt, als er mich zum Duracell provoziert hat.
"Sie sind mir alles andere als egal, aber genau das war ja der Grund aus dem ich gehen musste", antworte ich verwirrend.
"Was soll das denn heißen? Das ergibt doch keinen Sinn", beschwert er sich."Wenn dir Mila und Durcerion etwas bedeuten würden, wärst du gar nicht erst verschwunden!""Es wäre für sie schlimmer geworden, wenn ich geblieben wäre. Dann hätte ich jemanden getötet sobald ich ihn gesehen hätte und das vermutlich vor aller Augen", entgegne ich.
"Was ist passiert?", hakt er nach.
"Jemand hat mich erschossen und dann angedeutet, dass er Astrals Tod in Auftrag gegeben hat. Hätte ich ihn kurz danach getroffen, hätte ich ihn getötet - mir egal wer es gesehen hätte. Und hier an der Burg wäre das nicht zu vermeiden gewesen. Ich wollte nicht, dass sie das mitansehen müssen. Da war es besser, wenn sie glauben ich sei tot", erkläre ich."Und wieso bist du dann wieder hier? Hast du ihm verziehen?", fragt Miro weiter und ich will einige Momente später zu einer Antwort ansetzen, als ihm scheinbar noch etwas auffällt. "Moment mal! Erschossen? Wie geht denn das? Du scheinst mir noch ziemlich lebendig zu sein."
"Er hat mir Pfeile ins Herz geschossen. Wie du dir da einen Sinn reinbaust, ist nicht meine Sache. Verzeihen werde ich ihm garantiert nicht, allerdings will ich ihn nicht einfach nur töten. Ich werde allen beweisen was für ein Verräter er ist, dann nehme ich ihm alles was ihm wichtig ist und letzten Endes werde ich ihn töten", sage ich wahrheitsgemäß.
"Wer war es?", knurrt Miro zurück.
"Das... werde ich dir nicht sagen... Du würdest mir vermutlich eh nicht glauben. Außerdem habe ich noch nicht genug Beweise."
Miro schnaubt. "Ich verzeihe dir immer noch nicht ganz, dass du einfach gegangen bist. Aber ich verstehe es ein bisschen besser und werde dir helfen diese Person anzuklagen. Schließlich habe ich bei der Aufgabe Astral zu beschützen versagt. Jetzt will ich wenigstens seinen Mörder finden."
Mit diesen Worten verschwindet Miro auch gleich wieder. Vielleicht habe ich keinen Freund gewonnen, aber zumindest einen Feind verloren.Rico schüttelt nur fassungslos den Kopf, während ich mich wieder umdrehe und mit einem kleinen Grinsen versuche ich weiter die Blitze zu erfühlen.
Ein paar Minuten nachdem ich ein paar kleine Funken der Blitze zu spüre glaube, stehe ich auf und öffne mit meinen Dietrichen meine Zellentür. So langsam muss ich mich auf den Weg machen und mich mit Aisu und Julio treffen, um die Dimensionen zu wechseln.
"Willst du jetzt etwa doch noch verschwinden", fragt Rico, der bis eben noch gedöst hat, leicht verschlafen.
"Nein, nein. Ich bin morgen schon vor dem Frühstück wieder da", versichere ich ihm.Ich verschließe meine Zelle wieder, hülle mich in die Schatten und durchquere die Tür zu den hinteren Zellen. Nach etlichen Abzweigungen, Gängen, Treppen und noch mehr Geheimgängen erreiche ich einen versteckten Ausgang am Rand des Waldes. Julio und Aisu warten bereits ein paar Meter weiter.
Nachdem wir uns begrüßt haben, wechseln wir die Dimensionen und landen gemeinsam wieder an der Klippe.
"Puh, endlich wieder Zuhause. Irgendwie waren die letzten Wochen echt anstrengend", seufzt Aisu und lässt sich rückwärts ins Gras fallen.Julio und ich setzen uns neben sie und schauen uns kurz in die Augen. Es ist sehr lange her, dass wir einen Ort als Zuhause bezeichnen konnten. "Für uns sind ein paar Wochen vergangen, aber hier war es nur eine Nacht, vergiss das nicht", erinnere ich sie.
Sie nickt und schaut anschließend wieder in den Himmel.
"Was wirst du dem FBI sagen?", fragt sie nach einer Weile."Gar nichts. Schließlich hat sich nichts geändert. Es ist besser, wenn sie erst einmal nicht wissen, dass ich Shadow bin", antworte ich.
"Ach so..."Nachdem wir eine Weile den Ausblick genießen, scheint Aisu etwas aufzufallen. "Hätte Charlie dich nicht versehentlich daran erinnert, dass dein Blut am Tatort war, wärst du doch schon längst enttarnt. Musste das mit dem Tomatensaft eigentlich sein? Hättest du die Proben nicht einfach nur wegnehmen können?"
Julio schaut mich skeptisch an, da ich normalerweise vorsichtiger bin was mein Blut angeht.
"Nö, ein wenig Spaß muss halt sein", zucke ich mit den Schultern. "Sie hätten mich so nicht gefunden, da meine DNA nirgends gespeichert ist. Sie steht in keiner einzigen Datenbank und wenn ich ein Mensch wäre, hätte ich nichts getan. Allerdings bin ich keiner, sondern ein Drache und ein Dämon. Vor einer Ewigkeit haben wir mal unser Blut genauer untersucht und dabei herausgefunden, dass für mein Blut das Selbe gilt. Es wirkt auf den ersten Blick wie das eines Menschen, aber wenn man es genauer untersucht, erkennt man die gewaltigen Unterschiede. Deshalb passen wir auch genau auf, dass keiner Proben dazu in die Hand bekommt.""Das ergibt natürlich Sinn", muss nun auch Aisu einlenken.
"Du solltest so langsam nach Hause", erwähne ich seufzend nach einer Weile. "Deine Eltern kommen heute ja auch wieder."
"Öch nö, das hatte ich ja ganz vergessen", mault Aisu, steht allerdings trotzdem auf und lässt sich von mir nach Hause bringen.---------------------------------------------
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Der Wächter der Dimensionen
FanfictionMein Name ist Yuya Shadowhunter. Ich bin keinesfalls normal. Ich mag vieles sein - aber normal gehört ganz sicher nicht dazu. Dementsprechend chaotisch ist auch mein Leben - was nicht nur damit zu tun hat, dass ich hauptberuflich Leute umbringe. D...