"Ich weiß noch nicht", antworte ich ehrlich.
Mittlerwile sind wir bei uns Zuhause angekommen und ich fahre fort: "Ich werde jetzt einfach zur Klippe gehen. Dort kann ich immer am besten nachdenken."Somit setze ich mich keine viertel Stunde später mit dem Gesicht zum Meer auf die Klippe.
Ich atme tief durch und fange an zu meditieren, um dadurch eine gute Lösung zu finden.Es stört etwas, dass meine Gedanken des Öfteren zur Schlacht vor sieben Jahren in Yao wandern. Und damit zu Astrals Tod.
Letzten Endes fasse ich erst gegen Sonnenaufgang einen Entschluss (somit kam ich diese Nacht schon wieder nicht zum Schlafen - so langsam werde ich müde...) und kurz darauf kommt Julio vorbei.
"Hast du dich nun entschieden?"Ich stehe langsam auf. "Ja. Ich habe mich dazu entschieden ihnen zu zeigen, dass sie sich von mir fern zu halten haben. Ich zeige ihnen, dass es ein gewaltiger Fehler ist sich mit Shadow anzulegen."
Mein Gegenüber nickt verstehend. Er hat vermutlich schon etwas in der Art von mir erwartet.
Gemeinsam gehen wir zum Dragons und öffnen den Laden.
Zu Beginn ist noch nicht viel los, weshalb Julio die Zeit nutzt um mich zu fragen, wann ich denn vorhätte zuzuschlagen."Morgen Abend", antworte ich kurz und füge auf seine unausgesprochene Frage hinzu: "Ich habe ihren Zeitplan erkannt. Laut diesem, schlagen sie in dieser Woche nur noch morgen Abend zu. Das werde ich vereiteln. Allerdings befürchte ich, dass sie es darauf angelegt haben, dass ich das durchschaue. Sie werden mich erwarten. Das könnte tatsächlich Spaß machen."
Julio schüttelt bloß den Kopf. Er kennt meinen Spaß an lebensgefährlichen Situationen einfach schon zu lange, um etwas dagegen einzuwenden.
Der Rest des Tages verläuft relativ ereignislos. Julio und ich arbeiten im Dragons und Aisu kommt nach der Uni noch vorbei und hilft uns ein wenig. Ihr Bruder hatte bei einem Freund übernachtet, weshalb sie ihn noch nicht fragen konnte, ob er hier teilweise arbeiten wolle.
Gegen Abend kommt Don nochmal vorbei, um zu fragen, ob ich etwas neues heraugefunden hätte.
Ich nicke, gebe ihm eine Karte mit ein paar markierten Gebieten und antworte: "Ja, ich habe mit Shadow gesprochen und er hat eine Ahnung wer dahinter stecken könnte. Seit ein paar Jahren hat er immer wieder Probleme mit einer bestimmten Gruppe, allerdings kennt er keine Namen. Sie werden vermutlich morgen Abend erneut zuschlagen, meint Shadow. Die markierten Gebiete zeigen mögliche Tatorte. Er hat seinen eigenen Plan also haltet ein wenig die Füße still." Natürlich sind die Gebiete auf der Karte ein gutes Stück ungenauer, als sie meines Wissens nach sind.Don scheint das nicht zu gefallen, doch ich zucke nur mit den Schultern. "Schadows Worte. Wenn er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, dann zieht er das auch durch."
Mit diesen Worten gehe ich wieder nach hinten. Don isst noch auf und verlässt dann kopfschüttelnd das Dragons.Ich sehe ihm an, dass ihm das Ganze mit Shadow ganz und gar nicht gefällt. Ich habe ihm gesagt, wann ich zuschlagen werde, da ich dem FBI ein wenig auf der Nase rumtanzen und ihnen eine kleine Kostprobe von Shadows Fähigkeiten geben will. Ein bisschen Spaß muss schließlich sein - wäre ja ansonsten langweilig. Ich fletsche die Zähne und schwenke den Inhalt der Pfanne.
Sobald wir das Dragons schließen, bringen wir Aisu nach Hause und gehen dann selbst nach Hause.
Ich versuche zu schlafen, doch bereits nach einer guten Stunde wache ich wieder auf. Ich habe schon wieder von Astrals Tod geträumt.Da ich mir sicher bin, dass ich sowieso nicht wieder einschlafen kann, laufe ich ein wenig durch den Wald und fliege anschließend durch den Nachthimmel.
Kurz vor sieben Uhr morgens sitze ich wieder bei uns in der Küche und schlürfe einen starken Kaffee. So langsam werde ich so richtig müde, doch schlafen kann ich auch nicht.
"Schon wieder eine schlaflose Nacht?", höre ich Julios Stimme hinter mir. Anscheinend ist er gerade aufgestanden. Während ich nicke, nimmt er sich ebenfalls eine Tasse Kaffee und setzt sich zu mir an den Tisch."Auch wenn du deutlich weniger Schlaf brauchst als ein Mensch, solltest du nun doch mal etwas schlafen. Wieviel hast du diese Woche geschlafen? Drei Stunden? Vier?", bringt Julio besorgt an.
Irgendwie hat er ja Recht, weshalb ich nur leise "Zwei..." murmel.Natürlich hat er es gehört und schüttelt fassungslos den Kopf.
"Ich kann halt einfach nicht lange schlafen", verteidige ich mich.
Wir belassen es dabei und gehen ins Dragons. Aisu kommt heute zu Mittag mit Charlie, Amita und noch einem etwas älteren Professor vorbei. Aisu sagt mir nur kurz, dass sie heute leider nicht vorbei kommen kann, da sie heute noch länger in der Uni bleibt. Sie hilft Amita und Charlie bei einer Analyse für das FBI.
Weiter können wir uns leider nicht unterhalten, da es ziemlich voll ist und ich weiter Kunden bedienen muss. Ab und zu schaue ich zu der kleinen Gruppe und es scheint so als würde sie von den anderen etwas aufgezogen werden.
Durch den allgemeinen Geräuschpegel kann ich zu meinem Bedauern nicht verstehen womit. Das einzige was ich mitbekomme sind irgendwelche kosmischen Metaphern des älteren Professors, die ich nicht mal im Ansatz verstehe.Ich verlasse das Restaurant bereits kurz vor sechs, um Zuhause in die Rolle des Shadow zu schlüpfen.
Gemütlich ziehe ich mich um und überprüfe nochmal meine Waffen. Als letztes befestige ich noch die Sehne an meinem Bogen, schiebe meinen Schal hoch und verlasse das Haus.Gemächlich bewege ich mich durch die Schatten der Stadt. Mein erstes Ziel liegt im Westen der Stadt.
Woher ich nicht nur weiß wann sie zuschlagen, sondern auch wo?
Ganz einfach.
Die verschiedenen Tatorte entsprechen in etwa dem selben Muster wie die Zeiten. Zumindest sobald man beim Verfolgten angekommen ist.
Und außerdem rieche ich einen Werwolf, selbst in dieser von Gerüchen ziemlich überladenen Stadt, schon von weitem.Entspannt lehne ich mich in den Schatten einer dunklen Gasse an die Wand, wodurch ich mit der Dunkelheit nahezu verschmelze.
Im Umkreis von ein paar Blocks sollte der nächste Überfall stattfinden und da es kurz vor sieben ist, werde ich auch nicht mehr lange warten müssen.Ich muss grinsen, als ich den mittlerweile schon ziemlich nahen Geruch eines Werwolfes dieses nervigen Rudels wahrnehme. Allein durch den Geruch kann man erkennen zu welchem Rudel der Werwolf gehört.
Grinsend stoße ich mich von der Wand ab - jetzt kann der Spaß endlich beginnen.--------------------------
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Der Wächter der Dimensionen
FanfictionMein Name ist Yuya Shadowhunter. Ich bin keinesfalls normal. Ich mag vieles sein - aber normal gehört ganz sicher nicht dazu. Dementsprechend chaotisch ist auch mein Leben - was nicht nur damit zu tun hat, dass ich hauptberuflich Leute umbringe. D...