Kapitel 21: Der letzte Kampf der Brüder beginnt (Teil 3)

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Wir nehmen eine Angriffshaltung ein und ich aktiviere mein Sharingan.
"Das Vorspiel können wir ja wohl weg lassen, oder?", frage ich kampfeslustig.
"Natürlich", antwortet Heath ebenso kampfeslustig. "Zeig mir deine ganze Stärke."

Noch immer grinsend hüllen wir uns beide wie selbstverständlich in Feuer und beginnen den Kampf. Unmittelbar ehe unsere Klingen aufeinander treffen, lasse ich zusätzlich noch die Kraft des Drachen durch mich hindurch strömen.

Nachdem unsere Klingen sich ein paar mal gekreuzt haben, ist mir unsere Ausgangssituation klar. Keiner von uns weist Wunden auf, die einen beeinträchtigen würden.

"Was ist mit deiner rechten Hand?", unterbricht Heath, der anscheinend im Kopf das selbe durch geht wie ich, meinen Gedankengang. "Wozu der Verband, wenn deine Hand doch einwandfrei funktioniert?"
"Nur ein paar Kratzer. Kakashi hat darauf bestanden", erwiedere ich, was Heath kommentarlos hinnimmt und zu einem weiteren Schnitt von links ansetzt. Im letzten Moment lenke ich sein Schwert gerade so weit ab, dass es mich um wenige Zentimeter verfehlt. In einer fließenden Bewegung drehe ich mich ein wenig um ihn herum und greife von der Seite an, während ich mit meiner gedanklichen Analyse fortfahre.

Im Gegensatz zu unserem letzten Treffen kann ich mit seiner Stärke und Geschwindigkeit mithalten, wobei ich ihn in Sachen Geschwindigkeit vielleicht sogar übertreffe. Im selben Moment, in dem Heaths Arm zuckt, sehe ich seine Bewegung vorher und beginne meinerseits mit einem Konter. Den er hingegen ebenfalls vorher sieht und seine Gegenmaßnahme einleitet, die ich wiederum erkenne. So geht es immer weiter hin und her, während immer wieder unsere Schwerter aufeinandertreffen und wir uns gegenseitig ausweichen.
Der Nebel wabbert immer noch um uns herum, als ich mit rechts einen Angriff von Heath ableite und zeitgleich mit links angreife.

Heath lehnt sich leicht nach hinten, um meinem Angriff um Haaresbreite zu entgehen.
Als ich das Grinsen auf seinen Lippen und den schelmischen Ausdruck in seinen Augen sehe, erkenne ich - leider ein wenig zu spät - dass ich mir eine Blöße erlaubt habe. Und das Heath sie schneller erkannt hat, als ich es erwartet habe.
Mit einer fließenden Bewegung trifft er meinen Angriff und verstärkt den Schwung, sodass mein Schlag nun weit übers Ziel hinaus schießt. Mein Schwert ist somit zu weit entfernt, um mir gegen seinen waagerechten Hieb zu helfen, den er anschließend in der selben fließenden Bewegung gegen meine Brust führt. Meinen rechten Arm kann ich ebenfalls nicht verwenden, da dieser Heaths andere Waffe zurück hält. Mehr instinktiv als wirklich geplant reagiere ich und lasse mich nach hinten fallen. Zeitgleich breite ich meine Flügel aus, winkel die Beine an und trete ihm in die Rippen.

Heath taumelt ein paar Schritte zurück, während ich auf meinen Flügeln ein Stück rückwärts gleite. Durch die etwas größere Distanz, die ich schlagartig zwischen uns bringe, fügt mir das Schwert nur einen kleinen waagerechten Schnitt quer über die Brust zu.

Ich setze zu einer Frage an, doch mein Dämonenbruder unterbricht mich ehe ich anfangen kann und liefert mir die Antwort nach der mein Blick verlangt. "Dein linker Arm ist das Problem. Er ist gut, aber nicht ganz so gut wie es dein echter sein würde. Es ist mir selbst erst in unserem letzten Kampf aufgefallen. Du bist stärker und schneller geworden als früher, womit dein linker Arm nicht ganz mithalten kann. Er ist ein klein wenig langsamer und nicht ganz so kontrolliert, wie der rechte. Es ist nur ein kleiner kaum zu bemerkender Unterschied, der sich dennoch auswirkt. Ach ja: gut reagiert."

Ich bedanke mich und gehe das ganze in Gedanken noch einmal durch. Es stimmt was er sagt und auch genau das ist der Grund aus dem ich auch schon so lange nach einer Möglichkeit meinen Arm zurück zu bekommen. Ich weiß das klingt komisch, aber ich habe ihn durch Alchemie verloren und bin mir deshalb sicher, dass es eine Möglichkeit gibt. Ich kenne sie lediglich noch nicht.
Ähnlich merkwürdig mag es für euch klingen, dass Heath mir so genau erklärt wie die Blöße, die er genutzt hat, zustande gekommen ist. Für uns ist das jedoch völlig normal. Wir beide analysieren uns gegenseitig und tauschen uns anschließend - teilweise auch schon währenddessen - über Schwachstellen aus, die uns aufgefallen sind. Dabei ist es irrelevant, ob wir miteinander oder gegeneinander kämpfen. Wir verbessern uns fortwährend immer weiter und unsere Kämpfe machen noch mehr Spaß. Vielen mag das abstrus vorkommen, doch für uns ist das Normalität.


Nun aber wieder zurück zum Kampf, denn gerade beginnt das ganze Spiel wieder von vorne. Einer greift an, der andere erkennt den Angriff und bereitet einen Konter vor, den der erste wiederum erkennt und seinerseits zu seinem Konter ansetzt. Unsere Klingen treffen immer wieder aufeinander, doch dieses mal sind Heaths Aktionen präziser und ich werde immer mehr in Richtung Verteidigung gedrängt.
Mit jedem klirrenden Aufeinandertreffen unserer Schwerter formt sich eine Idee in meinem Kopf und wird immer klarer. Eine Idee mit der ich den Nachteil vielleicht nicht umkehren, aber zumindest erheblich vermindern kann.

Während Heath seine Aktionen auf meine linke Seite konzentriert, verfolge ich den Kampf ganz genau. Während ich es mehr oder weniger meinem Instinkt überlasse zu reagieren, beobachte ich jede seiner Bewegungen ganz genau. Ich analysiere sie und vergleiche sie mit all unseren vergangenen Kämpfen. Geduldig warte ich auf eine passende Gelegenheit. Eine Gelegenheit um ihn zu einer Blöße zu zwingen.
Heath gewinnt immer mehr die Oberhand, während ich auf den rechten Moment hinarbeite. Während ich immer weiter zurück gedrängt werde, kommt mir in den Sinn wie ich genau das für micht nutzen kann. Es riskanter Weg, aber es könnte funktionieren.

Unauffällig lasse ich Heath weiter vorrücken und weiche weiter zurück. Wie erhofft folgt er meiner Einladung.
Geduldig verfolge ich weiter jede seiner Bewegungen bis... Jetzt!
Als er diesmal mein linkes Schwert trifft, öffne ich meine Hand sodass es zur Seite hin wegfliegt.

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Der Wächter der DimensionenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt