Kapitel 20: Das Geschenk des Blitzdämonen (Teil 5)

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Mit einem Nicken beginnt Kakashi damit mir sein Chidori zu zeigen und unser Training beginnt.
Wir üben gemeinsam den ganzen Tag.

Erst zum Abendessen kommen wir alle wieder in Tazunas Haus zusammen. Sakura war mit Tazuna auf der Brücke, während seine Tochter Tsunami mit ihrem Sohn Inari das Essen vorbereitet hat. Der Rest von uns hat den ganzen Tag trainiert.

Nachdem wir fertig gegessen haben, schlendert Sakura zu einem Foto, dass hinter Naruto an der Wand hängt. Gegenüber von Inari.
"Sagt mal... Warum hängt hier ein zerrissenes Foto?", fragt sie unschuldig. "Inari, du hast es beim Essen die ganze Zeit angeschaut. Wer war da noch drauf? Dieser Teil ist absichtlich abgerissen worden, nicht wahr?"

Das Foto ist mir zuvor gar nicht aufgefallen. Es zeigt einen jüngeren grinsenden Inari, der ein Seil um die Stirn gebunden hat. Neben ihm hocken seine Mutter und sein Großvater. Die vierte Person, die hinter Tsunami steht und eine Hand auf Inaris Kopf hat, ist nicht zu sehen. Diese Ecke fehlt.

"Mein Mann war darauf...", antwortet Tsunami, die sich gerade um den Abwasch kümmert.
"Man nannte ihn den Helden der Stadt...", ergänzt Tazuna traurig.
Wortlos steht Inari auf und verlässt den Raum. Tsunami versucht ihn aufzuhalten, doch er hört nicht auf sie und schlägt die Tür hinter sich zu.
Sie dreht sich verärgert zu uns um: "Vater! Wie oft habe ich dir gesagt, dass du vor Inari nicht über ihn reden sollst. Hast du das vergessen?"

"Was hat Inari?", fragt Sakura betroffen und auch Kakashi hakt nach: "Was ist mit seinem Vater passiert?"

"Er war nicht Inaris leiblicher Vater, aber die beiden verstanden sich sehr gut. Besser als manch wirklicher Vater mit seinem Sohn. Inari war ein sehr fröhliches Kind, solange er da war...", beginnt Tazuna seine Erklärung und nun horcht auch Naruto auf. Schließlich ist Inari momentan alles andere als fröhlich und hat noch nicht einmal überhaupt gelächelt seit wir hier sind.
Tazuna fängt nun an zu zittern und fährt mit leichten Tränen in den Augen fort: "Aber... Aber Inari hat sich verändert seit jener furchtbaren Tat... Nach der furchtbaren Tat... hat Inari genau wie alle anderen Bewohner der Insel seinen Mut und seine Hoffnung verloren."
Nun schrecken wir alle ein wenig hoch. Julio ist der erste, der das Wort ergreift. "Eine furchtbare Tat? Was ist geschehen?", fragt er leise. Tazuna setzt seine Brille ab und reibt sich die Augen. "Bevor ich davon erzähle , muss ich von dem Mann berichten, den die Menschen der Insel einen Helden nannten."

Er setzt sich die Brille wieder auf und fängt mit seiner Geschichte an.
"Vor etwa drei Jahren begegnete Inari dem Mann..."

Hier für euch eine Zusammenfassung von Tazunas Erzählung. Vor drei Jahren hatten ein paar Jungs aus dem Ort Inari seinen Hund weggenommen. Letzten Endes ist Inari im Wasser gelandet und konnte damals nicht schwimmen. Ein Mann hatte ihn vor dem Ertrinken gerettet. Dieser Mann, er nannte sich Kaisa, war ein Fischer aus einem fernen Land, der auf dieser Insel seinen Träumen nachjagte. Seit desem Tag war Inari immer bei Kaisa. Er hat seinen wirklichen Vater kaum gekannt, weshalb er vielleicht so sehr an Kaisa hing und überall hinging, wo auch Kaisa hinging. Nicht lange danach wurde er tatsächlich Inaris neuer Vater und auch in der Stadt wurde er immer mehr geschätzt. Seitdem Kaisa die Stadt vor einer Überschwemmung gerettet hat war er für Tazunas Landsleute ein Held und Inaris ganzer Stolz.
Zumindest bis Gateau in das Wellenreich kam. Gateau hat Kaisa hinrichten lassen. Vor den Augen der ganzen Stadt. Kaisa hatte sich ihm wiedersetzt und Gateau hat an ihm ein Exempel statuiert. Tazuna hat es nicht so genau ausgeführt, aber an dem Schmerz in seiner Stimme höre ich, dass es grausam gewesen sein muss.

"Seitdem ist Inari verändert. Genau wie Tsunami und all meine anderen Landsleute", beendet Tazuna seine Geschichte.
Naruto, der bis eben mit seinem Kopf auf den Armen gelegen hatte, steht auf und will in Richtung Eingangstür gehen - stolpert allerdings und fällt der Länge nach hin. "Was soll das, Naruto?", fragt Sakura.
"Du kannst heute nicht mehr üben. Du hast schon genug Chakra benutzt. Wenn du weiter machst, kann dich das dein Leben kosten", gibt Kakashi zu bemerken, der Narutos Absicht gleich erkannt hat. Wenn ein Ninja sein komplettes Chakra verbraucht, stirbt er.

"Ich beweise es ihm...", sagt Naruto, während er wieder aufsteht. "...das es Helden gibt! Ich beweise das!"
Damit verschwindet Naruto aus dem Haus. Der Typ ist echt unbelehrbar.

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Der Wächter der DimensionenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt