Der Wächter der Dimensionen

Kapitel 13: Endlich angekommen (Teil 1)

Der Blick aller - außer Kakashi und Zabuza - liegt wie gebannt auf dem Kampf zwischen den beiden Dämonenbrüdern. Aisu will immer noch nicht so recht glauben, was Heath vor dem Kampf gesagt hat. Yuya - ihr bester Freund, Yuya Shadowhunter, den sie eigentlich ganz gut zu kennen glaubte - soll Shadow sein. Ein Dieb. Ein Mörder. Jemand, der für Geld tötet. Ein Lügner. Jemand, der ihr in all den Jahren, die sie sich schon kennen, wahrscheinlich nie die ganze Wahrheit erzählt hat. Der ihr selbst jetzt höchstes die Hälfte erzählt.
Aber immer noch ihr bester Freund. Der, der ihr das Surfen beigebracht hat und immer bereit war ihr zu helfen. Der ihr immer zur Seite stand, wenn sie sich mal wieder mit ihren Eltern gestritten hatte.
Sie kann das nicht glauben, sie will das nicht glauben!
Und doch hat sie keine Ahnung wer der Junge ist, der vor ihr kämpft. Er hat sich vor sie gestellt und die Schwerter abgefangen. Er sagte, er würde alles  für seine Freunde tun. Aber sein Blick machte ihr irgendwie Angst...

Zumindest der Rest bekommt mit, dass ihnen mit dieser riesigen Welle nicht nur Wasser, sondern auch Zabuza entgegen kommt. Dieser wird gegen einen Baum geworfen und Kakashi  landet über ihm mit einem Kunai in der Hand auf einem Ast. "Es ist aus. Du stirbst", stellt er fest. Äußerst sachlich, wie Julio bemerken muss.

Bevor Kakashi allerdings dazu kommt seinen Gegner endgültig zu erledigen, fliegen diesem zwei lange an beiden Enden spitze Nadeln - Senbon - seitlich in den Hals.
Alle - außer Yuya und Heath, die sich mittlerweile unterhalten - verfolgen die Flugbahn der Nadeln zurück. Sie kommen von einem Jungen auf dem Ast eines anderen Baumes. Er trägt eine weiße Maske mit dem Zeichen Kirigakures. "Hihi... er ist tatsächlich tot...", lacht er leise.

Julio nimmt nur im Hintergrund wahr, dass Kakashi bestätigt, dass Zabuza tot ist und wendet sich wieder Yuya zu. Er hat gerade, im Gegensatz zu den meisten der anderen, mitbekommen, das Heath Yuya zu einem endgültigem Duell herrausgefordert hat.
"Sollte ich nach unserem Kampf noch leben...", warnt Heath. "...sterben deine Freunde."

Nach diesen Worten verschwindet er spurlos und Yuya dreht sich um.
Er hat wieder dieses diabolische Grinsen im Gesicht. Diese ganze Situation erinnert Julio schmerzhaft an damals. Damals hatte Yuya auch diese Siegel erschaffen.
Entschlossen umfasst Julio seinen Schwertgriff fester.
Aisu zuckt zusammen. Dieses teuflische Grinsen... So gruselig ist er ihr noch nie vorgekommen...

Die Wand, die sich zwischen ihnen erhebt, bekommt immer mehr Risse und löst sich schlussendlich ganz auf.
Auch wenn es im Moment nicht danach aussieht, Yuya ist mehr oder weniger am Ende. Julio, der so ähnliche Situationen schon mehrmals erlebt hat, erkennt das sofort. Die Magie hat eine weitere Wunde an Yuyas linken Bein geschlagen.
Anscheinend hält nur noch diese Magie seinen Alpha auf den Beinen.

Julio macht einen Schritt nach vorne, wodurch er Yuyas Aufmerksamkeit auf sich lenkt.
"Was hast du vor?", fragt Aisu, die scheinbar endlich aus ihrer Starre erwacht ist, besorgt.
Julio seufzt zur Antwort kurz. "Ihn beruhigen. Wie immer. Und wenn das nicht klappt..." Das lässt er unausgesprochen - ist besser so. Er hat wichtigeres zu tun.

Die Beiden kreuzen einmal kurz die Schwerter, wobei Julio wieder stark zurück geworfen wird. Allerdings hat er Yuya dabei anpusten und somit mit seinem Element - seiner Luft - umgeben können.
Ihr müsst wissen, dass Julio sich mit der Zeit - und den unzähligen Malen, die er seinen Freund wieder zur Vernunft bringen musste - eine sehr nützliche Technik angeeignet hat. Mit seinem Wind kann er Magie dazu bringen sich zu verflüchtigen. Das gilt für diese nun nicht mehr versiegelte genauso wie für die vom Drachen. Kurz gesagt für das was Yuya die Kontrolle vergessen lässt. Allerdings funktioniert das bei anderen nicht so rund.

Julio fängt an zu murmeln und um Yuya herum verflüchtigt sich die Magie nach gut einer halben Minute, in der sich die Schwerter der beiden noch mehrmals kreuzen und Julio ein paar leichtere Wunden einstecken muss, schlagartig. In genau diesem Moment fällt Yuya bewusstlos zu Boden. Aisu will zu ihm - auch wenn er ihr scheinbar nie sein wahres Gesicht gezeigt hat, macht sie sich immer noch Sorgen um ihn - , doch Julio hält sie zurück. "Nicht", keucht er. "Du verbrennst dich nur."
Erst jetzt bemerkt Aisu, den Schweiß auf Julios Stirn und seinen schweren Atem.
"Was meinst du? Und was ist los mit dir? Was hast du gerade gemacht?", fragt Aisu.

Sie kennt Julio zwar gerade mal seit - für sie - ein paar Wochen, hat sich aber schon mit ihm angefreundet. Auch mit Yuya hatte sie sich schnell angefreundet, obwohl es ein wenig gedauert hatte, bis er sich darauf einlassen konnte.
"Auch wenn Yuya nicht mehr von Flammen umgeben ist, glüht er noch immer. Vergleichbar mit einer Herdplatte, die würdest du ja auch nicht einfach anfassen", erklärt der blonde Dämon immer noch ziemlich erschöpft. "Für den Moment habe ich ihn von der überschüssigen Energie befreit. Mehr erklären wir dir später. Es hat sich über die Jahrhunderte viel angestaut. Das verflüchtigen zu lassen, war ziemlich anstrengend. Aber jetzt müssen wir weiter."

In der Zwischenzeit hat sich herausgestellt, dass dieser Junge ein Jagd-Ninja ist. Dessen Aufgabe ist es abtrünnige Ninja einzufangen. Der Junge ist mittlerweile allerdings schon wieder verschwunden - zusammen mit Zabuzas Leichnahm. 'Da sie Geheimnisse, die geheim bleiben müssen, enthält.'

Kaum sind die Beiden weg, geht Kakashi zurück zu seinem Team und schiebt dabei sein Stirnband zurück über sein linkes Auge. "So! Wir müssen auch los zu Tazunas Zuhause", gibt er währenddessen bekannt. Tazuna ist dieser alte Brückenbauer, den sie Beschützen sollen. Trotz der falschen Umstände, die er im Auftrag angegeben hatte (von wegen nur Banditen), hatte sich dieses junge Team mit ihrem Sensei dazu entschlossen zu helfen.

Tazuna grinst. "Ha! Ha! Ha! Ich danke euch", bedankt er sich lachend. "Na, erholt euch bei mir Zuhause gut!"
Kaum hat er ausgesprochen, fällt auch Kakashi bewusstlos zu Boden.

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