Kapitel 18: Erde und Feuer treffen aufeinander - der Sturm bricht aus (Teil 2)

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"Im Namen Yaos möge der Kampf nun beginnen."
Der Herold eröffnet mit diesen letzten Wörtern den Kampf und ich stürme gleich vorwärts. Möge der Spaß beginnen.

Mein erster Angriff kommt von rechts unten, den Miro jedoch direkt mit seinem Schild blockt. Bevor er jedoch seinerseits angreifen kann, schießt mein linkes Schwert auf ihn zu. Er schlägt es zur Seite, sein Gegenangriff geht allerdings ins Leere, da ich bereits zur Seite ausgewichen bin und ihn wieder angreife.
So geht erst einmal weiter. Ich greife an, er blockt, Gegenangriff, ich weiche aus und dann geht es wieder von vorne los.

Mitten während unseres Schlagabtausches, ändert Miro plötzlich sein Kampfmuster und schlägt mir sein Schild in den Bauch. Gerade noch rechtzeitig springe ich nach hinten, kann den Schlag so allerdings nur minimal abmildern.

Damit hatte ich nicht gerechnet... Aber es fließt noch kein Blut, weshalb der Kampf noch lange nicht entschieden ist.

Locker stelle ich mich ein paar Meter von Miro entfernt hin, sodass wir beide in etwa wieder auf unseren Anfangspositionen stehen.

"Du bist gut. Genau wie erwartet", sage ich grinsend.
"Du ebenfalls", gibt er zurück. "Und schnell."

Um uns herum tost der Wind so laut, dass uns die Zuschauer nicht gehört haben können.
Ich hebe meinen linken Arm und lasse einen Falken aus Flammen darauf erscheinen. Die Verkörperung meiner Kontrolle über das Feuer in dieser Dimension. In den ländlicheren Gegenden wird dem eigenen Element häufig eine Gestalt gegeben - hier in der Stadt eher seltener.

Der feurige Vogel fliegt anschließend mit einer Feuerbrunst im Schlepptau auf Miro zu. Mithilfe seines Schildes und von der Erde geliehener Standhaftigkeit, schafft er es das Feuer komplett abzuwehren.
Ich aktiviere das Sharingan, stürme wieder voran und wir nehmen erneut unseren Schlagabtausch wieder auf. Diesmal nehmen wir die Elemente zuhilfe - jetzt machen wir ernst.

Dank des Sharingans und den durch Feuer verstärkten Attacken, schaffe ich es immer öfter hinter Miro zu gelangen. Als Reaktion darauf macht Miro genau das, weshalb man ihn einen unbezwingbaren Verteidiger nennt - er benutzt die Erde. Wenn ich versuche ihn von hinten zu erwischen, erschafft er eine kleine Erdwand, gerade stabil genug um einen Angriff abzuwehren. Er muss einen unglaublich gutes Gespür für die Aktionen seines Gegners haben.

Nichtsdestotrotz kann ich ihn mithilfe des Sharingans derart in die Verteidigung drängen, dass er keine Möglichkeit mehr bekommt anzugreifen. Mittlerweile bewege ich mich immer automatischer, auf Bewegungen vertrauend, die mir in den letzten Jahrhunderten in Fleisch und Blut übergegangen sind. Währenddessen fange ich an seine Art zu Kämpfen zu analysieren.
Wie er sich bewegt. Wie er abwehrt. Wie er versucht zu kontern. Wie lange seine Reaktionszeit ist. Alles was seinen Stil zu kämpfen ausmacht, schaue ich mir an. Je länger ich ihn analysiere, desto bekannter kommen mir seine Bewegungen vor. Dabei bin ich mir ziemlich sicher, dass ich ihn noch nie so ersthaft kämpfen gesehen habe.

Jetzt! In dem Augenblick, indem ich die Lücke in seiner Verteidigung entdecke, nutze ich sie bereits und ducke mich unter seinem Angriff hindurch. Seine Deckung durch den Schild schlage ich zur Seite. Mein linkes in Flammen gehülltes Schwert schießt zum Angriff auf seine Kehle zu, die an der Stelle nur von einem Kettenhemd geschützt wird. Sein Schwert ist von seiner letzten Aktion noch zu weit weg um den Treffer zu verhindern, genau wie nun auch sein Schild.

Im letzten Augenblick schafft er es noch einen Stein hoch zu schicken, der mein Schwert von unten trifft und somit leicht nach oben drückt. Durch diese kleine Änderung der Richtung fege ich ihm lediglich den Helm vom Kopf, statt den entscheidenden Treffer zu landen. Ärgerlich.

Sein verbissener, aber dennoch entschlossener Gesichtsausdruck und seine wehenden Haare...
Der Moment indem er zum Gegenschlag ausholt, kommt mir wie ein Déjà-vu vor.
Ich schaffe es auszuweichen und unser Kampf geht weiter, während mir immer wieder die Frage im Kopf herumspukt, woher mir das alles so bekannt vorkommt.

Es ist nun wieder ausgeglichener.
Die Erkentnis trifft mich wie ein Blitzschlag, sodass ich kurzzeitig erstarre. Gerade noch so schaffe ich es seinem nächsten Angriff auszuweichen, indem ich nach hinten springe. Ich nehme es kaum wahr, dass sein Angriff meinen linken Arm gestreift hat und ich verloren hätte, wenn dieser nicht aus Metall gewesen wäre.

Nur ein einziger Gedanke füllt mein denken aus. Ein Gedanke, der alle Gefühle von vor sieben Jahren wieder hervor holt. Die ganze Wut und Trauer brennt in meiner Brust. Auch Miro zuckt kurz zusammen, als er die ganze Wut in dem Blick entdeckt, mit dem ich ihn bedenke.
Dieser Mann ist mit Schuld an Astrals Tod. Denn er war es, der dessen Mörder beschützt hat.

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Der Wächter der DimensionenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt