Ich nicke. "Ja, aber könntest du mir noch kurz erzählen, was genau du gestern Abend gesehen hast." Für das FBI hat sie mit ziemlicher Sicherheit bereits gestern eine Aussage abgegeben.
Ihr Gesichtsausdruck verdunkelt sich und ich sehe ihr an, dass es ihr nich leicht fällt darüber zu reden. Verständlich. Sie hat schließlich zum ersten mal Menschen sterben sehen...
Ich schaue sie entschuldigend an und sie versteht mich völlig ohne Worte.Schweren Herzens nickt sie und fängt an zu erzählen: "Ich wollte noch kurz ein paar Unterlagen holen und war wieder auf dem Rückweg, als mich jemand angegriffen hat. Ich dachte schon ich wäre so gut wie tot, da..." Sie macht eine kleine Pause und ich erkenne wie schwer es ihr fällt weiter zu reden, doch sie tut es.
"...da kam ein Pfeil von hinten und..." Wie der eine Pause."... tötete den Angreifer. Ohne nachzudenken habe ich mich umgedreht und sah jemanden um die Ecke verschwinden. Ich war neugierig und bin auch zur Ecke. Das erste, was ich gesehen habe waren zwei am Boden liegende Gestalten. Ein Mann mit einem Pfeil im Auge und eine Frau, die ich jedoch kaum sehen konnte, da ein Mann vor ihr stand. Völlig in Schwarz und genau nach Shadows Beschreibung. Er hielt kurz einen weiteren Mann und eine Frau mit einem Bogen weg. Dann ging alles plötzlich so schnell."
Sie schüttelt den Kopf.
"Sie haben sich plötzlich angegriffen und fast sofort ging der erste zu Boden und die Frau nach wenigen Momenten auch... Sie hatte Shadow noch am Arm gekratzt. Wir haben ja auch einiges an Blut an ihren Fingern gefunden. Schadow hat noch irgendetwas gesagt, aber das konnte ich nicht verstehen. Erst als Shadow wieder zu der am Boden liegenden Frau vom Anfang gegangen ist, habe ich bemerkt, dass sie verletzt war. Er hat sie auf den Rücken genommen, mir gesagt er bringe sie ins Krankenhaus und ich solle das FBI holen. Dann ist er plötzlich verschwunden..."Bei der Erinnerung schüttelt sie sich und wir schauen sie teilweise entschuldigend teilweise mitleidig an. Sie schüttelt einfach den Kopf und zeigt uns an fortzufahren.
"Wieso hat Shadow nur die letzten getötet? Und wieso wurde Aisu angegriffen? Sie hat doch nichts mit Shadow zu tun", fragt mich Don äußerst verwirrt.
Wieso muss ich das ganze eigentlich dauernd erklären?"Das muss sie auch nicht... Sie hat mit mir zu tun", erkläre ich unwillig.
Auf die verwirrten Gesichter der Anderen hin, führe ich das weiter aus.
"An Shadow direkt kommen sie nicht direkt ran. Er hält sich wenn möglich von allem und jedem fern. Außer mit mir, hat er höchstens ab und an mit Julio Kontakt. Und wir beide haben auch nicht wenig Kampferfahrung. Also haben sie die einfachste Methode gewählt."
"Sie zielen auf eure Freunde", schlussfolgert Megan vollkommen korrekt."Ja", seufze ich. "Sie wollten uns psychisch treffen und Aisu ist mir nun mal wichtig." Ich schaue kurz zur Seite und füge dann noch hinzu: "Zumindest glaube ich, dass das ihre Beweggründe waren..."
Amita schüttelt einfach nur den Kopf und fragt: "Was habt ihr diesen ominösen Leuten angetan, dass sie euch so hassen?"
"Lange Geschichte", winke ich ab.
"Was hat Shadow eigentlich am Ende gesagt und wieso hat er zuvor keinen der Angreifer getötet?", fragt Charlie. Er scheint immer noch am liebsten auch gegen Shadow vorgehen zu wollen. Das sehe ich in seinen Augen und dafür versucht er jetzt seine Vorgehensweise zu verstehen.
"Er hat 'Ihr ändert die Spielregeln, also töte ich' gesagt", zitiere ich.
"Was meinte er damit?"
"Sie haben mit dem Angriff auf Aisu ihre eigenen 'Spielregeln' gebrochen. Sie wollten ihm eine Lektion erteilen, also hat er ihnen eine erteilt. Sie greifen seine Freunde an, also tötet er. Als Warnung sozusagen."Das verstehen sie zumindest.
Wir besprechen noch unser weiteres Vorgehen, wobei sich das FBI durch einen Mangel an Alternativen an ihre Standartvorgehensweise hält. Das heißt sie lassen alle Beweise (und Leichen) untersuchen und suchen dann nach Gemeinsamkeiten zwischen den Toten, um so eventuell weitere mögliche Mitglieder zu finden. Zum Glück können sie Anhand der Leichen nicht erkennen, dass es sich um Werwölfe handelt. Man muss schon ganz genau wissen wonach man sucht, um am Blut zu erkennen, ob Werwolf oder nicht.Bei dem Stichwort 'DNA' hat Charlie plötzlich eine Idee: "Das Blut von Shadow von der einen Leiche ist doch schon im Labor, oder? Dadurch könnten wir mehr über ihn herausfinden! Ohne irgendwelche Zensur!" Beim letzten schaut er mich an.
Ach Mist! Mein eigenes Blut hatte ich vollkommen vergessen... Das ist nämlich ganz und gar nicht menschlich. Wenn sie das untersuchen, könnte es Probleme geben. Sieht so aus als müsste ich mich darum kümmern.
"Das Labor ist mal wieder überlastet. Vor morgen sollen wir nicht mit den Ergebnissen rechnen und wir wurden bereits vorgezogen", wirft Don ein.
Ich schaue in die Runde und bemerke, dass alle diese Idee gut finden. Jeder von ihnen möchte Wissen, wer hinter Shadow steckt - auch Aisu. Na so habe ich wenigstens genug Zeit, um mich um das Blut zu kümmern."Vergesst es."
Nahezu synchron drehen sich alle zu mir und schauen mich komisch an.
Seufzend fahre ich erklärend fort: "Shadow ist nicht umsonst der Beste auf seinem Gebiet. Er hat sicher schon eine Lösung. Und selbst wenn ihr es schaffen würdet seine Identität heraus zu finden, würde euch das nichts bringen."
"Wieso? Er würde im Gefängnis landen, wie andere Verbrecher auch", hinterfragt David.
Jetzt grinse ich. Sie alle unterschätzen Shadow. Kann man ihnen aber nicht verdenken, da sie nichts von dem ganzen nicht ganz menschlichen Zeug wissen.
"Er würde niemals im Gefängnis landen, wenn er das nicht will. Und selbst wenn, wäre er nach einer Woche wieder draußen.""Wie kannst du dir da so sicher sein?"
Ich zucke mit den Schultern und sage leichthin: "Ich bezweifle, dass ihr es jemals schafft genug Beweise zu sammeln. Und aus dem Gefängnis würde er einfach ausbrechen."
Nun schauen mich alle zweifelnd an, während ich einfach nur antworte: "Ich sagte doch, er ist der Beste."
Allein Aisu sieht nachdenklich aus.-----------------------------------
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Der Wächter der Dimensionen
FanfictionMein Name ist Yuya Shadowhunter. Ich bin keinesfalls normal. Ich mag vieles sein - aber normal gehört ganz sicher nicht dazu. Dementsprechend chaotisch ist auch mein Leben - was nicht nur damit zu tun hat, dass ich hauptberuflich Leute umbringe. D...