Der Wächter der Dimensionen

Kapitel 7: Eine kleine Drohung nebenbei und eine Einladung zum Duracel (Teil 3)

Jedenfalls zurück zu Aisu und Miro. Er will gerade nach ihrer Hand greifen, doch ich stoppe seine, indem ich sie festhalte und schaue ihn drohend an.

"Wenn du es wagst sie noch einmal auch nur schief an zu gucken, breche ich dir jeden einzelnen Knochen der Hand", sage ich ihm mit einer immer noch ruhigen Stimme.

Miro schnaubt. "Als ob du dazu den Mumm hättest, nachdem du damals feige abgehauen bist und deine Famile im Stich gelassen hast."

Viele mussten so denken wie er - noch ein Grund weshalb ich eigentlich nicht so bald wieder nach Hause wollte.
"Was weißt du denn schon?", fahre ich ihn an.
Miro schaut mich böse an. "Durch dich haben sie einen zweiten Sohn beziehungsweise Bruder verloren. Besonders Durcerion und Mila waren am Boden zerstört, als sie nach deinem Zwillingsbruder auch noch dich verloren haben!"

Mittlerweile werden einige Leute auf unseren Streit aufmerksam.
"Ja genau. Meinen Zwillingsbruder. Auch für mich war es nicht gerade leicht seinen Tod zu verkraften und ich wäre nie ohne triftige Gründe abgehauen..." Ich merke wie ich immer wütender werde.

Er unterbricht mich. "Dann nenn uns doch deine triftigen Gründe."
Verdammt das kann ich nicht. Selbst mit den Pfeilen als Beweis würde mir kaum jemand glauben. Außerdem werde ich ihn nicht verraten, bevor ich nicht noch mehr Informationen gesammelt habe - auch über den Tod von Astral -, weshalb ich mit zusammengebissenen Zähnen antworte: "Das... Das kann ich nicht."

Nun wird auch Miro wütender. "Na siehst du. So gut können sie ja gar nicht sein, wenn du sie uns nicht mitteilen kannst. Du hast durch dein Verschwinden für alle nur noch viel schlimmer gemacht! Die Gefühle der anderen - deiner Familie - sind dir doch völlig egal!!!"

Jetzt bin ich endgültig wütend und springe auf. "Noch ein Wort und du bist tot", knurre ich und mittlerweile sind meine Eckzähne noch etwas länger geworden.

"Pah! Als ob du das könntest. Außerdem pfeifst du schon wieder auf alle anderen", wirft mir Miro entgegen und springt ebenfalls auf. Meine rechte Hand fängt unbeabsichtigt an zu brennen und ich muss mich stark beherrschen um ihm nicht ins Gesicht zu schlagen.
Jetzt wird mir das schon zum zweiten mal innerhalb von 24 Stunden vorgeworfen - für wen halten die mich eigentlich alle!
Ich blicke ihm entschlossen in die Augen.
"Ich habe von deinen Anschuldigungen die Nase voll, also lass uns das endlich endgültig klären und zwar in einem Duracel!!"

Nun ist es totenstill in der ganzen Halle - jeder hat meine Herausforderung mitbekommen und ein aufgeregtes Murmeln erfüllt den Saal. Schon seit Jahren wartet eigentlich jeder darauf, dass wir unsere ewigen Differenzen endgültig klären.

Der Schock durch meine Herausforderung scheint Miro ernüchtert zu haben, denn er steht ganz ruhig auf und antwortet mir (wozu es im ganzen Saal natürlich sofort wieder still wird): "Meinetwegen. Das Duracell wird in in drei Tagen zur Mittagsstunde auf dem Kampfplatz vor dem Schloss stattfinden. Die Wahl von Waffen und Rüstungen ist völlig frei."
Seine Lippen verziehen sich zu einem kleinen Lächeln, das mir zeigt, dass er es von Anfang an auf ein Duracel abgesehen hatte.

Durch seine Worte schleicht sich ein Grinsen in mein Gesicht. "Du hast gerade festgelegt wann du sterben wirst", antworte ich ihm vorfreudig, verlasse anschließend die Halle und gehe ziemlich direkt auf mein Zimmer. Die Feier war sowieso so gut wie vorbei.

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