Der Morgen zuvor
Es ist Freitag. Ein Tag wie jede andere. Naja fast. Wir haben nun schon eine halbe Woche Ferien und meine kleine Schwester ist auf einem Zeltlager. Das heißt für mich, ganze zehn Tage ohne die kleine Nervensäge. Versteht mich nicht falsch... Ich liebe meine kleine Schwester wirklich über alles und verbringe gerne Zeit mit ihr... Aber seit sie nun ihren Freund hat, ist sie unerträglich. Ständig will sie, dass meine Eltern sie zu diesem nach Tuttlingen bringen und sie auch spät in der Nacht dort wieder abholen. Ständig ist sie nur noch an ihrem Handy und schwärmt von diesem Typen. Ich meine vor allem, sie ist er 14 Jahre alt!
Ich kann es wirklich nicht mehr hören. Aber vielleicht spricht da auch die Eifersucht aus mir heraus. Ich bin 17 Jahre alt und werde in einem halben Jahr schon 18. Damit auch volljährig und bis dato hatte ich nicht ein einziges Mal eine Freundin. Ich weiß wirklich nicht woran es liegt, denn an meinem Aussehen sicherlich nicht. Ich bin zwar für mein alter relativ klein und gerade mal 1,68 Meter groß, aber dafür habe ich, ohne groß anzugeben, eine sportlich schlanke Statur und meiner Meinung nach einen guten Geschmack was meine Klamotten angeht. Ich gebe zu, meistens trage ich eher dunkle Klamotten, aber niemals sehe ich dadurch aus wie ein Emo. Ich achte nun mal auf mein Aussehen und finde, dass wenn ich dunkle Klamotten trage, meine Augen so richtig zur Geltung kommen.
Ich bin wirklich stolz auf diese. Es sind die Augen meines Vaters. Aussagekräftige, leuchtende grün-türkisene Augen. Das einzige Merkmal, dass ich von meinem Vater geerbt habe. Alles andere ist eher von meiner Mutter. Mein Vater ist ein großgewachsener und muskulöser Mann, ich eher nicht. Er hat ein markantes Gesicht und sein gepflegter drei-tage-bart lässt sein komplettes Erscheinungsbild noch besser wirken. Ja, ich schwärme für ihn. Er ist mein absolutes Vorbild. Ich möchte so gerne sein wie er. Er hat sein Leben im Griff. Ist ein erfolgreicher Geschäftsmann und verdient dadurch genügend Geld und ist nebenbei ehrenamtlich der Kommandant unserer Feuerwehr. Jeder im Dorf kennt ihn, sieht zu ihm auf und respektiert ihn. Auch ich.
Aber wie es aussieht werde ich immer in seinem Schatten bleiben, was das angeht. Ich bin halt eher ein... Belesener Junge. Ich bin gut in der Schule und habe immer mein Bestes gegeben um meinen Dad stolz zu machen. Habe schlussendlich als Jahrgangsbester das Gymnasium mit einem Schnitt von einer 1,1 abgeschlossen und somit die besten Voraussetzungen für mein weiteres Leben. Doch genau das ist das Problem. Ich kann mich nicht wirklich entscheiden, was ich werden will. Ich bin super in Mathematik und auch die Naturwissenschaften bereiten mir keine Probleme. Aber genauso liebe ich es Sport zu machen und meine Zeit mit Musik zu verbringen. Unzählige Klavier und Gitarrenstunden habe ich schon hinter mir und ich liebe es, meine eigene Musik zu machen. Ich habe mich jetzt mal für ein paar Universitäten in allen Bereichen beworben und schau mal, wo mich das Leben hinführt...
Aber ich glaube ich bin vom eigentlichen Thema abgekommen. Wieso ich keine Freundin habe, weiß ich nicht. Ich bin eigentlich ein recht offener Mensch und nicht gerade unbeliebt. In meiner Freizeit gehe ich auch gerne mit meinen Freunden in die Nachbarstadt und ein wenig feiern. Meisten gammeln wir auch nur in der Stadt herum oder fahren ein wenig mit unseren Fahrrädern umher. Imme mal wieder treffen wir uns auch von unserer Klasse aus und auch da gibt es genügend Mädchen. Sie alle sehen nicht so schlecht aus, aber um ehrlich zu sein, habe ich noch bei keiner irgendwie das Verlangen verspürt, ihr näher zu kommen.
Einmal gab es da einen Zwischenfall mit Lena. Sie war an dem besagten Abend ein wenig betrunken – und das nur von ein wenig Bier – und ich habe mich dazu bereiterklärt, sie nach Hause zu bringen. Also habe ich das arme Mädchen nach Hause gebracht. Im Taxi hat sie sich schon an mich gehangen und mir immer wieder zugelallt, wie sexy ich doch bin und dass ich ruhig bei ihr übernachten darf. Ich fand das alles aber eher nervend und habe zugesehen, sie schnell nach Hause zu bringen. Als sie sich zum Abschied an mich gehangen hat und mir einen Kuss aufgedrückt hat, hat es mir gereicht und ich habe sie einfach stehen gelassen. Am nächsten Tag hat sie sich furchtbar dafür geschämt und sich tausend Mal bei mir entschuldigt.
Das war so ungefähr auch die letzte Situation, in der mir ein Mädchen auf diese Weise näher kam. Und das ist nun schon ein Jahr her. Ich hatte vor allem in der letzten Zeit, mehr als genügend Möglichkeiten eine Freundin zu finden. Um nicht die ganze Zeit auf den Taschen meiner Eltern zu sitzen, habe ich mir einen Nebenjob gesucht und vor allem jetzt in den Ferien ist es ein guter Zeitvertreib.
Durch meine guten Verbindungen und vielleicht auch ein wenig durch meinen Dad, habe ich einen Job als Aushilfsbarceeper in einem der beliebtesten Clubs in Villingen bekommen. Es macht mir wirklich Spaß dort zu arbeiten und ich bin auch früher schon mit meinen Freunden immer mal wieder in diesen Club zum Feiern gekommen. Auch mein Chef ist mehr als Okay und sehr gut mit meinem Vater befreundet. Daher achtet er auch darauf, dass ich immer pünktlich gehe und so meinen Bus nach Hause erwische.
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Shadow - Gefangen und Versklavt
TerrorLukas ist ein gewöhnlicher 17-jähriger Junge. Er hat eine normale Vergangenheit, eine normale Familie und ein normale Umgebung und ist somit eine ganz normale Person. Er hat mit den ganz normalen Problemen in seinem Alter zu kämpfen. Pickel, Geld un...