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Noch immer starre ich den mir fremden Mann an, verstehe nicht was hier los ist und vor allem, wer er ist

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Noch immer starre ich den mir fremden Mann an, verstehe nicht was hier los ist und vor allem, wer er ist. Ich erkenne mittlerweile, dass er relativ dunkle Haare hat und einen athletischen Körperbau. Ich sinke leicht in das Graß zurück, meine Beine halten mein Gewicht nicht mehr und schaue mit zunehmend ungutem Gefühl zu dem Mann. „W-wer... Wer bist du?", frage ich. Und gerade als ich sehe, wie er den Mund öffnet um mir zu antworten, reise ich den Kopf herum und sitze Kerzengerade da. Müde blinzle ich, da um mich herum alles dunkel ist und ich mich erst einen Moment orientieren muss. Dann beuge ich mich zu dem kleinen Schränkchen und stelle den nervenden Wecker aus. Nun einigermaßen wach reibe ich mir leicht meine Stirn.

Dieser Traum... Es hat sich so real angefühlt... Ist es eine Erinnerung? Nein eher nicht... Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals an einem solchen Ort gewesen zu sein... Oder doch und ich habe es nur vergessen? Ich meine, ich habe mich da so wohl gefühlt... So frei... Alles Sachen, die ich in den vergangenen Tagen oder Wochen nicht erlebt habe. Vielleicht hat mich das Ganze schon so geprägt, das ich die glücklichen Momente in meiner Vergangenheit vergessen habe? Ich weiß es nicht und das macht mich fertig.

Aber ich sollte nun wirklich aufstehen und wie gewünscht das Essen machen... Oder was auch immer ich machen muss. Also stehe ich auf und ziehe mich zuerst um, nachdem ich mich im Bad fertig gemacht habe und gehe nun leise einmal über den Flur direkt in die Küche. Dort treffe ich auf zwei Leute. Das eine ist der Butler, den ich schon bei meinem Ankommen gesehen habe und das zweite ist eine Frau mit mittlerem Alter. Ich schätze sie auf Mitte fünfzig und ihre Ausstrahlung zeigt, dass sie schon lange in ihrem Beruf arbeitet. Sie hat ihre Haare zu einem strengen Dutt zurück gebunden und auch ihre Miene ist eher ernst. Als sie mich jedoch sieht, lächelt sie leicht und kommt zu mir herüber.

„Eh bien, vous êtes ici! Allez, tu dois cuisiner avec moi!", brabbelt sie direkt los und ich ziehe meine Augenbrauen zusammen. Was muss ich machen? Kochen, wenn ich mich nicht irre und ich nicke leicht. Sie zieht mich zu sich und kramt danach in einem Schank herum. Kurz darauf habe ich auch schon eine Schürze in der Hand und sie deutet mir an, dass ich diese anziehen soll. Also ziehe ich diese an und binde sie hinter meinem Rücken zusammen. Der Butler ist schon wieder gegangen. „Il y a une liste sur la table. Regarde ça.", meint sie nun und deutet auf den Tisch. Sie selber geht zum Herd und beginnt daran herum zu fuchteln. Also gehe ich zu dem Tisch und finde tatsächlich eine Liste vor.

Guten Morgen Sofian Couture,

ich werde heute nicht da sein, also mach Essen für meine Frau und meine Tochter. Wir haben Samstag, also muss Angèlique um 10 Uhr zu ihrer Klavierstunde. Mittagessen wird pünktlich um 12:30 Uhr serviert. Anschließend wirst du das Haus putzen und um 15 Uhr mit ihr eine Stunde lang Deutsch üben. Sie muss noch Baden und der Stylist kommt gegen Abend. Sobald ich Heim komme, werden wir uns unterhalten.

- V. Noir

Ich schaue mir den Zettel an und atme erst einmal erleichtert durch, als ich sehe, dass es deutsch ist und ich nur meine Aufgaben mitbekomme. Dann seufze ich leise. Essen machen, Klavierstunde, Mittagessen, Putzen, Deutschstunde und dann ein Gespräch mit Anzugmann. Na das kann ja was werden, Ich meine, abgesehen von dem Gespräch wird bestimmt alles gut... Hoffe ich einfach mal. Also lege ich den Zettel wieder zurück und gehe zurück in die Küche um beim Essen machen zu helfen. Wir backen frische Brötchen auf und ich mache Milch und Kaffe. Dazu stellen wir Orangensaft auf den Tisch. Als alles fertig ist, kommt gerade die Frau von Anzugmann herunter. „Avez-vous réveillé ma fille?", fragt sie und ich runzle die Stirn. Tochter.... Réveillé... Das heißt doch glaube ich wecke... Oder eher geweckt. Oh Mist! Ich muss doch Angèlique wecken!

Ich schaue erschrocken auf und wollte gerade etwas erwidern, da kommt das Mädchen komplett fertig die Treppe herab und umarmt ihre Mutter zur Begrüßung. Mit einem kurzen Wangenkuss löst sie sich wieder. „Bonjour Maman, il m'a réveillé il y a 15 minutes. Tout est bon.", meint sie im Vorbeigehen zu ihrer Mutter und diese lächelt mich daraufhin an. Ich schaue ihr verwirrt hinterher. Ich hatte sie geweckt? Wann? Aber ich möchte mich nicht beklagen. Die Köchin und ich bringen den zwei Frauen das Essen und ich werde von der Köchin zurück in die Küche gezogen. Dort bekomme ich eine Scheibe Brot mit etwas Käse und ein Glas Wasser. Mit hungrigem Magen schaue ich durch den Türspion zum prall gefüllten Tisch der Noir's. Von Frühstückseiern bis hin zu Brötchen und Bacon haben sie da alles stehen und ich bekomme ein einfaches Brot mit Käse. Gemein... Aber ich muss mich bedanken. Ich meine, ich bin nur der Sklave und könnte auch mit nichts bestraft werden.

Eine Weile lehne ich einfach an der Küchentheke und schließe meine Augen. Mir kommt wieder das Bild von der freien Wiese vors Auge und dazu der Mann. Ich erkenne ihn einfach nicht. Aber ich habe nun schon öfter von ihm geträumt. Ob er mein Vater darstellen soll? Ich weiß noch, dass mein Vater mein größtes Vorbild ist... Aber war mein Vater wirklich dunkelhaarig und so... Schlank und sportlich? Mein Gedankengang wird unterbrochen, als ich aufgefordert werde, den Esstisch abzuräumen und somit mache ich mich wieder an die Arbeit.

 Schlank und sportlich? Mein Gedankengang wird unterbrochen, als ich aufgefordert werde, den Esstisch abzuräumen und somit mache ich mich wieder an die Arbeit

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„Eh bien, vous êtes ici! Allez, tu dois cuisiner avec moi!"
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"Nun, du bist hier! Komm schon, du musst mit mir kochen!"

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"Il y a une liste sur la table. Regarde ça."
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"Es gibt eine Liste auf dem Tisch. Schau dir das an.

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"Avez-vous réveillé ma fille?"
=
"Hast du meine Tochter geweckt?"

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"Bonjour Maman, il m'a réveillé il y a 15 minutes. Tout est bon"
=
"Hallo Mom, er hat mich vor 15 Minuten geweckt. Alles ist gut"

 Alles ist gut"

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Shadow - Gefangen und VersklavtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt